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Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems

Mai bis September 2018


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26.09.2018

Bildungsurlauber informieren sich in der Naturschutzstation Ems

Im Rahmen ihres einwöchigen Bildungsurlaubes zum Thema „Die Ems – Lebensader für Mensch und Natur“ besuchten 22 Teilnehmer des Evangelischen Bildungszentrums Ostfriesland – Potshausen die Naturschutzstation. Am Deich erläuterte Kursleiter Heinz Halfwassen zunächst Hintergründe und Zweck der Bauwerke rund um das Sauteler Siel. Beim Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe auf der Ems führte er in die ökonomische und ökologische Problemlage ein, die im nachfolgenden Vortrag durch die Mitarbeiter der Naturschutzstation mit anschließender Diskussion vertieft wurde.

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Bildungsurlauber des EBZ Ostfriesland vor der Emsmarina am Sauteler Siel, ganz links Kursleiter Heinz Halfwassen
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In einem Vortrag erläutert Peter Pauschert den Kursteilnehmern Anlass, Inhalt und Ziele des Masterplan Ems 2050.

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17.09.2018

Life+ Projekt Wiesenvögel: Bereisung von Maßnahmenflächen in Vogelschutzgebieten an der Ems

Anlässlich der Einführung einer neuen Kollegin aus Oldenburg führte Mitarbeiter Heinrich Pegel zu Flächen im Vogelschutzgebiet „Rheiderland“, in denen Projektmaßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushalts bereits umgesetzt sind bzw. solche demnächst anstehen.

In den Gemeindegebieten von Jemgum und Bunde wurden auf ingesamt 40 ha Flächen Maßnahmen zur Wasserhaltung geplant und zum Teil bereits umgesetzt. Kleine, mit Windkraft betriebene Schöpfwerke, Stauwehre und weitere Einbauten sollen zur Brutzeit im Frühjahr hohe, während der anschließenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftung dagegen abgesenkte Wasserstände ermöglichen. Die Life+ Projektflächen sind als extensiv bewirtschaftete Weiden verpachtet, die grasenden Rinder halten den Bewuchs kurz und sorgen mit ihrem Dung für reichlich Insektennachwuchs. Nasse Wiesen mit kurzer Vegetation zur Brutzeit im Frühjahr und reichlich Nahrung für die geschlüpften Küken bieten optimale Bedingungen für Wiesenvögel wie Uferschnepfe, Kiebitz oder Großer Brachvogel (vgl. „Aktuelles“ vom 09.11.2017).

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Interessiert erwarten die Kühe auf der Projektfläche in Bunderhammrich, wer sie da besuchen kommt.
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Das neue Stauwehr funktioniert einwandfrei, davon überzeugen sich die Oldenburger Kolleg*innen Silke Haack (rechts) und Walter Schadt (links).
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Über Gräben und Grüppen werden Wasserstände reguliert; Strukturen, die aber auch von Wasservögeln…
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….wie Höckerschwänen genutzt werden.
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Schöpfen mittels Windkraft, das ist die Aufgabe des installierten Windrades. Bei dem kräftigen Wind legt sich das Rad ordentlich ins Zeug.
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Heinrich Pegel und Walter Schadt gucken in die Röhre: Das Winkelstück lässt sich zum Anstauen oder Ablassen des Wassers drehen -
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… die Oldenburger Kolleg*innen probieren selbst.
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Breit abgezogene Grüppen bilden beim Anstau flache Wasserflächen, deren schlammige Randbereiche bei fallenden Wasserständen von Uferschnepfenküken aufgesucht werden.
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Rohr mit eingebauter Stautafel: So kann das Wasser auch in kleineren Gräben reguliert werden.

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11.09.2018

Bemerkenswerte Nachtfalterfunde im Vorland der Ems

Bei den diesjährigen Insektenkartierungen gelangen Ende August und Anfang September einige interessante Nachtfalterfunde an der Ems. Obwohl die Untersuchungen der Naturschutzstation eigentlich auf im Spätsommer besonders aktive Schmetterlingsarten der Brackwasser-Schilfröhrichte abzielten, wurden die Mitarbeiter von einigen unerwarteten, zum Teil recht seltenen „Beifängen“ überrascht.

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Schilfflächen des Nendorper Deichvorlandes mit davor aufgebautem „Leuchtturm“ zum Anlocken der Insekten
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Die Schilfrohr-Wurzeleule (Rhizedra lutosa) wurde mit zahlreichen Exemplaren im Nendorper Deichvorland erfasst. Die Art ist im Tiefland noch verbreitet, wird allerdings in der Roten Liste für ganz Niedersachsen in der „Vorwarnliste“ geführt.
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Hier kamen auch zwei „Wasserzünsler“ ans Licht: Die Raupen des Laichkraut- (links) und des Wasserlinsenzünslers fressen an Wasserpflanzen. Spannend bleibt, ob die Tiere binnenseitig zuflogen oder sich auch in brackigen Gräben entwickeln können.
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Die Ockergelbe Escheneule (Atethmia centrago) fand sich Anfang September in der am Petkumer Fähranleger aufgestellten Falle. Die Falter sind variabel und nicht immer so markant gezeichnet wie hier (Foto: Bernd Krüger-www.bkmakro.de),...
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… das Exemplar aus Petkumer war eher blass. Die Art bewohnt eschenreiche Laubwälder, aber auch Siedlungsbereiche mit Gärten und Baumbeständen, hier lebt die Larve ausschließlich an Esche. Der Falter gilt niedersachsenweit als „stark gefährdet“
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Vielleicht wurde der nektarsuchende Falter hiervon ins Vorland gelockt: Blütenreiche Wiese an der Petkumer Außenmuhde, eine im Zuge einer Naturschutzmaßnahme des NLWKN (vgl. "Aktuelles" v. 24.04.2018) angesäte Fläche mit …
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… zahlreichen Flockenblumen, die gern von Tag- und Nachtschmetterlingen besucht werden (im Hintergrund: Petkumer Siel).
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Unmittelbar hinter dem Deich finden sich in der Ortschaft Petkum viele Gärten mit Eschen, möglicherweise findet hier die Raupenentwicklung der Escheneule statt.

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28.08.2018

Botaniker kartieren Bingumer Sand

Mitte August, gegen Ende der diesjährigen „Kartiersaison“, traf sich eine achtköpfige Pflanzen- und Vegetationskundler-Gruppe an der Fährrampe nahe der Jann-Berghaus-Brücke in Leer. Mit freundlicher Unterstützung des NLWKN-Betriebshofes Kanalpolder schiffte man sich ein und setzte über zum Bingumer Sand. Diese normalerweise nicht zu betretende Emsinsel ist für ihren Vogelreichtum bekannt, botanisch jedoch wurde sie lange Jahre nicht mehr unter die Lupe genommen. Umso größer war die Neugier der Experten auf die Pflanzenwelt vor Ort.

Im zur Verfügung stehenden Tide-Zeitfenster von etwa 4 Stunden wurden insgesamt 101 Pflanzenarten gezählt, darunter einige überraschende Entdeckungen: Das große Flohkraut (Pulicaria dysenterica), der Niederliegende Krähenfuss (Coronopus squamatus) und der glänzende Ehrenpreis (Veronica polita) waren für den Bereich bislang nicht bekannt. Diese Arten gelten niedersachsenweit als in ihrem Bestand bedroht. Dr. Annemarie Schacherer vom NLWKN Hannover, die zusammen mit der Naturschutzstation Ems die Exkursion organisiert hatte, freute sich besonders über die auf der gesamten Insel verteilten Bestände des ebenfalls gefährdeten Wiesen-Kümmels (Carum carvi).

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Pflanzenkundler an der Ems, von links: Jörg Fittje, Friedrich Freudenberg, Nicole Janinhoff, Dr. Annemarie Schacherer, Eva Maria Blümel, Ulrich Meyer-Spethmann, Herrmann Ihnen und Kay Fuhrmann
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Fährmann, setz über! Mit dem Boot der Norder Kollegen geht es an der Jann-Berghaus-Brücke vorbei Richtung Bingumer Sand…
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… der extensiv von Rindern beweidet wird.
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Von Gänsen und Rindern kurz gehaltene Brackwasser-Salzwiesen an der Westspitze der Insel. Hier fanden sich mit der Laugenblume (Cotula coronopifolia), dem Milchkraut (Glaux maritima) oder der Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina) typische Salzzeiger.
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Bedrohlich nähert sich eine Gewitterfront von Süden…
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… doch am Ende erreichten alle Teilnehmer wohlbehalten und trocken wieder das Festland.

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16.08.2018

Biotopgestaltungsmaßnahmen im Midlumer Deichvorland haben begonnen

Die Arbeiten zur Optimierung von Wiesenvögel-Lebensräumen im breiten Emsvorland bei Midlum sind kürzlich gestartet. Im Rahmen des EU-LIFE+ Projektes „Wiedervernässung und Grünlandextensivierung für Wachtelkönig und Uferschnepfe in Niedersachsen“ sollen Blänken angelegt und Einrichtungen zur Wasserhaltung installiert werden. In einer „blau-grünen Zusammenarbeit“ wird das Projekt geleitet von Jürn Olchers (Ingenieurbau), NLWKN-Kollege aus Leer und Stationsmitarbeiter Peter Pauschert (Naturschutz).

Aufgrund der nach wie vor günstigen Witterung kommen die Mitarbeiter des Lohnbetriebs Hilmar Thomßen aus Bunde, der den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren erhalten hatte, gut voran. Das ist auch erforderlich, denn für Ende September steht zur Schiffsüberführung der Meyerwerft ein Emsstau an. „Die Vorländer werden vermutlich flächig überflutet. An eine Fortsetzung der Arbeiten ist dann bis auf weiteres nicht zu denken“, so Ingenieur Jürn Olchers. Man ist jedoch recht zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können. Und dabei auch gern bereit, im Bauablauf die Belange der Landwirte zu berücksichtigen, die nach der langen Dürre jeden noch möglichen Grünlandertrag mitnehmen möchten.

Hintergrund: Niedersachsen ist das wichtigste „Wiesenvogelland“ Deutschlands. Hier brüten hohe Anteile der gesamtdeutschen Brutbestände beispielsweise von Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Rotschenkel, Bekassine und Wachtelkönig. Doch auch in Niedersachsen hat der Bestand stark abgenommen. Ursachen für den Rückgang der Wiesenvögel sind vor allem der agrarstrukturelle Wandel der vergangenen Jahrzehnte, sowie die Flächenentwässerung. Denn die meisten Vögel dieser Gruppe benötigen zu Brutbeginn im Frühjahr feuchte und nasse Bereiche – für manche sollten diese zeitweise sogar unter Wasser stehen. Im Sommer wiederum müssen die Flächen für die Landwirte zu bewirtschaften sein - ein zielgenaues Be- und Entwässerungsmanagement ist erforderlich. Solche Bedingungen sollen durch das EU-Life+-Projekt geschaffen bzw. optimiert werden.

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Einbau eines regulierbaren Entwässerungsrohres an einer Grabenmündung, mit Hilfe des Winkelstücks kann Oberflächenwasser auf der Fläche gehalten werden.
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Ausheben einer flachen Blänke im Midlumer Deichvorland, das entnommene Material wird zur besseren Wasserhaltung als randliche Verwallung eingebaut (links).
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Die Anlage einer Blänke erfordert genaues Arbeiten, denn die ganz flach geneigten und nur 20 cm tiefen Senken sollen im Sommer austrocknen und bewirtschaftet werden können.
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Blick über den Fluss: Vom Stationsgebäude am Sauteler Siel lassen sich die Bauarbeiten auch mit dem Fernglas verfolgen.
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Unter anderem ihr sollen die Maßnahmen helfen: Die Uferschnepfe mag es zur Brut- und Aufzuchtzeit im Frühjahr gern nass.

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10.08.2018

Die alten Hasen der Station…

Die extensiv gepflegten Grünanlagen rund um das Stationsgebäude am Sauteler Siel wirken offensichtlich sehr anziehend auf Feldhasen aus der Nachbarschaft. Regelmäßig beobachten Peter Pauschert und Heinrich Pegel am angrenzenden Deich gemächlich von buten nach binnen wechselnde Hasen. In den extensiv gepflegten Wiesen und Gehölzsäumen finden die Mümmelmänner gut zu knabbern und zeigen dabei wenig Scheu. Durchaus überraschend, waren doch mit den monatelangen Bauarbeiten und dem Einzug der Stationsmitarbeiter Unruhe und neue Belebung in das lange leerstehende Gebäude gezogen.

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Trotz der langanhaltenden Dürre dieses Sommers finden Feldhasen an der Naturschutzstation im Halbschatten der Bäume auch jetzt noch frisches Grün.
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Blühende Gehölzsäume locken auch Tagfalter an, hier der „braune Waldvogel“ oder „Schornsteinfeger“ an schlitzblättrigen Brombeeren,…
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… oder das „Waldbrettspiel“. Schmetterlinge dieser Art besitzen mehrere Reviere in den kleinräumig wechselnden Licht-Schatten-Bereichen im naturnahen Stationsgrün.
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Morgendlicher Besuch eines „alten Hasen“. Ohne Scheu nähert sich das Tier dem Stationsgebäude bis auf wenige Meter. Der fehlende Teil des linken „Löffels“ mag auf eine frühere Feindattacke deuten.

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10.07.2018

Bundesvorsitzender des BUND besucht Naturschutzstation Ems

Auf seiner traditionellen Sommerreise, die ihn heuer nach Niedersachsen führte, besuchte Prof. Dr. Hubert Weiger am vergangenen Montag die Naturschutzstation Ems. Nach Begrüßung durch Direktorin Anne Rickmeyer informierte sich der Bundesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zusammen mit niedersächsischen Verbandsvertretern sowie geladenen Gästen über die Entstehungsgeschichte der neuen Station am Sauteler Siel und ihre Naturschutzarbeit vor Ort.

Dabei erläuterten die Stationsmitarbeiter in einem Vortrag Hintergrund, Ziele und Umsetzung des Masterplan Ems 2050. Anschließend stellte Vera Konermann vom Landesverband des BUND das gemeinsam mit NABU und WWF initiierte Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“ vor, das von der Naturschutzstation unterstützt wird.

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Hubert Weiger (dritter stehend von links) mit BUND-Verbandsvertretern und Gästen vor dem Stationsgebäude
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Hubert Weiger im Fachgespräch mit Wolfram Höhn vom Landesvorstand des BUND sowie Karin Ritter vom Landkreis Leer
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Vera Konermann erklärt Nitratmessungen an Gewässern entlang der Ems, die im Rahmen des Projektes „Zukunftsperspektive Tideems“ von interessierten Bürgern durchgeführt werden können.
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Führten durch Räumlichkeiten und Aufgaben der neuen Station am Sauteler Siel: Mitarbeiter Peter Pauschert und Heinrich Pegel (von links)

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10.07.2018

Bundesvorsitzender des BUND besucht Naturschutzstation Ems

Auf seiner traditionellen Sommerreise, die ihn heuer nach Niedersachsen führte, besuchte Prof. Dr. Hubert Weiger am vergangenen Montag die Naturschutzstation Ems. Nach Begrüßung durch Direktorin Anne Rickmeyer informierte sich der Bundesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zusammen mit niedersächsischen Verbandsvertretern sowie geladenen Gästen über die Entstehungsgeschichte der neuen Station am Sauteler Siel und ihre Naturschutzarbeit vor Ort.

Dabei erläuterten die Stationsmitarbeiter in einem Vortrag Hintergrund, Ziele und Umsetzung des Masterplan Ems 2050. Anschließend stellte Vera Konermann vom Landesverband des BUND das gemeinsam mit NABU und WWF initiierte Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“ vor, das von der Naturschutzstation unterstützt wird.

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Wirft einen Blick ins Naturschutzgebiet an der Ems: Umweltminister Olaf Lies…
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…mit den Stationsmitarbeitern Peter Pauschert (links) und Heinrich Pegel.
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NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer begrüßt die eingeladenen Gäste...
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…bevor Minister Lies der Station in seiner Ansprache viel Erfolg wünscht.
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Minister und Gäste folgen den Ausführungen der Vertreter von BUND und NABU, die von der Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation in ersten Projekten berichten.

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28.06.2018

Naturschutzstation wirkt mit am Schul-Workshop in Emden

Die Abwägung von wirtschaftlichen Interessen und Naturschutzbelangen ist eine große Herausforderung an der Ems. Das öffentlichkeitswirksame Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“, das von den Naturschutzverbänden BUND, NABU und WWF derzeit umgesetzt wird, soll zu einem konstruktiven Austausch in der Region beitragen. Denn die Einbeziehung der regionalen Akteure, der Bevölkerung und insbesondere der jungen Menschen ist nicht zuletzt für die erfolgreiche Umsetzung des „Masterplan Ems 2050“ und für die zukünftige Entwicklung der Ems sehr wichtig.

Deshalb führen die Initiatoren unter anderem fünf Workshops an Schulen zum Thema „Zukunft der Tideems“ durch. In diesen eintägigen Veranstaltungen schlüpfen die Schüler*innen am Vormittag in die Rollen wichtiger Akteure an der Ems. Sie lernen die komplexe Ausgangslage in ihrer Region kennen und entwickeln Verständnis für die einzelnen Positionen. Am Nachmittag dann erfolgt ein Austausch mit „echten“ regionalen Expert*innen aus Wirtschaft, Verwaltung, Naturschutz und Ems-Anwohnern (Fotos: Jarek Godlewski).

Am 19.06. fand der zweite dieser Workshops am Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden statt, zu denen auch Mitarbeiter der Naturschutzstation als Experten eingeladen waren.
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…die am Nachmittag in Kleingruppen den Expert*innen gestellt werden.
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Elke Meier vom Landesverband des NABU beteiligt sich als Expertin für Naturschutz zusammen mit…
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…Peter Pauschert von der Naturschutzstation Ems.
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Dr. Teichfischer als Experte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Emden erläutert Ansprüche an die Bundeswasserstraße Ems.
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Martina Kruse vom Landkreis Emsland vertritt als Expertin ebenfalls die Gruppe zuständiger Behörden.
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Landwirt Gerd Oncken erklärt die Position der landwirtschaftlichen Betriebe entlang der Ems.
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Peter Nitsche als Emsanwohner berichtet von persönlich erlebten Veränderungen im und am Fluss.
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Die Schüler*innen positionieren sich in ihrer stellvertretenden Rolle auf einer Linie zwischen den Ansprüchen von Naturschutz und Wirtschaft…
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…bevor die Expert*innen selbst ihre Standorte definieren.

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19.06.2018

Ortswechsel in Petkumer Säbelschnäblerkolonie

Im vergangenen Jahr wurde der Damm entlang der Außenmuhde am Petkumer Siel erneuert, die Naturschutzstation berichtete zuletzt in aktueller Mitteilung vom 24.04.2018 (auf dieser Seite). Der erst in diesem Frühjahr eingesäte Damm ist nicht zuletzt aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit noch schütter bewachsen – und liegt nahe den Wattflächen und Brackwasser-Salzwiesen des Vorlands. Offenbar ideale Voraussetzungen für Säbelschnäbler. Die grazilen Vögel sind als sogenannte „Pionierarten“ in der Lage, neu entstandene Lebensräume in Gewässernähe spontan zu besiedeln – so sie denn ihren Ansprüchen genügen. Und dies ist ganz offensichtlich der Fall, denn mehr als 60 Paare haben sich auf und im Nahbereich des Dammes zum Brüten niedergelassen. Das Petkumer Deichvorland ist traditioneller Brutplatz und Sommerlebensraum der größten Säbelschnäbler-Teilpopulation an der Ems. Meist nisten die Vögel im Bereich der weiten, extensiv beweideten Grünlandflächen, aber auch hier sind Ortswechsel typisch.
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Dicht an dicht sitzen brütende Vögel auf dem Kleiwall an der Petkumer Außenmuhde…
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…auf dem nach der Einsaat erste grüne Schimmer zu erkennen sind. Die Männchen stehen meist in der Nähe und „schieben Wache“.
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Wattflächen und Brackwassersalzwiesen in der Nähe bieten Nahrungsräume für Altvögel und geschlüpfte Küken.
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Auch in den Salzwiesen brüten einzelne Paare, jeder weiße Tupfer ist ein Säbelschnäbler auf seinem Gelege.

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12.06.2018

Sperrwerksfest: Naturschutzstation lädt ein zum „Vogelkieken“ und informiert über Masterplan Ems

Am 09. und 10. Juni luden NLWKN, anliegende Gemeinden und Touristik-Verbände anlässlich des 15-jährigen Betriebs des Emssperrwerkes bei Gandersum zum Tag der offenen Tür. Bereits im Vorfeld hatten sich die Mitarbeiter der Naturschutzstation Ems an den Planungen beteiligt, am Festwochenende selbst boten Sie interessierten Besuchern Einblicke in das anliegende Naturschutzgebiet Unterems und informierten im Sperrwerksgebäude über ausgewählte Ziele des Masterplans. Das Publikum zeigte sich durchaus interessiert am Vogelleben an der Ems, auch die Vorträge waren gut besucht.
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Naturschutzstation „zeigt Flagge“ und macht damit am Deich auf die Gelegenheit zur Vogelbeobachtung aufmerksam…
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…die von Radlern auf ihrem Weg zum Emssperrwerk genutzt wird.
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Mit dem Spektiv lassen sich tiefe Blicke ins Petkumer Deichvorland werfen…
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…einem im Frühjahr bedeutenden Brutplatz für Wiesenvögel sowie der größten Säbelschnäblerkolonie an der Ems.
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Heinrich Pegel informiert in einem Impulsvortrag über Wiesenvögel sowie den entsprechenden Schutzanstrengungen des Masterplans für diese typischen Bewohner an der Ems.

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31.05.2018

Öffentlichkeitsarbeit: Vorträge und Führungen zu den Brutvögeln im Emsvorland stoßen auf großes Interesse

In Kooperation mit der VHS Leer konnte die Naturschutzstation in diesem Frühjahr drei Exkursionen zu ausgewählten Vogellebensräumen an der Ems und „umzu“ anbieten. Nach einem Einführungsvortrag Mitte März, der mit rund 40 Teilnehmern sehr gut besucht war, führten im April und Mai zwei Fahrten an die Unterems, die dritte Exkursion Anfang Juni wird die Leda zum Ziel haben. Aufgrund des großen Zuspruchs mussten die Begehungen in Teilgruppen getrennt durchgeführt werden, Exkursionsleiter Peter Pauschert von der Naturschutzstation freute sich über das unerwartet große Interesse.
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Im April geht es frühmorgens an den Nebel verhangenen Altarm Vellage in Höhe von Papenburg (Foto: A. Pfirrmann).
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Vom Deichfuß aus lauscht die Gruppe den Vogelgesängen, die aus dem kleinen Auwald an der Ems tönen (Foto: A. Pfirrmann). Mit Laubsängern und Grasmücken, Zaunkönig und Singdrossel sind vor allem Arten der Gebüsche und Waldränder vertreten…
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…während in den weiten Schilf- und Hochstaudenflächen am Altarm viele Feldschwirle, Rohrammern und Blaukehlchen um die Wette singen… (Foto: A. Pfirrmann)
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…die sich mit etwas Glück auch erspähen lassen.
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Die Exkursion am 19. Mai führt auf den Deich bei Petkum (Foto: C. Weisheit), Thema an diesem Tag sind vor allem Wiesenbrüter und Küstenvögel.
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Im weiten Petkumer Deichvorland, aber auch in einem angelegten Biotop auf der Binnenseite lassen sich grazile Säbelschnäbler bei der Balz beobachten.
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Auch der typische Brutvogel nasser Grünländer, die Uferschnepfe, lässt sich hier beobachten. Sie ist nicht nur an der Ems dramatisch zurückgegangen, von EU und Land geförderte Schutzbemühungen sollen dem entgegenwirken (Bild aus dem Dümmergebiet).
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Im Juni soll der Polder Holte an der Leda begangen werden. Die Gewässer im Teilgebiet „Altes Tief“ werden von vielen Arten in hoher Dichte besucht, unter anderem beeindruckt das laute Treiben an der großen Lachmöwen-Kolonie (Foto: G. Reichert).

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18.05.2018

Feldforschung: Untersuchungen zur Laufkäferfauna in Tide-Biotopen der Ems sind ausgewertet
– und bieten einige Überraschungen!

39 Laufkäfer-Arten konnte Otto Barna, Kollege aus Oldenburg und Spezialist dieser Artengruppe, bei seinen Nachforschungen an der Ems im letzten Jahr nachweisen. Auf den ersten Blick nicht viel angesichts eines Spektrums von über 400 Arten allein in Niedersachsen – innerhalb von gerade mal drei Erhebungstagen gleichwohl eine respektable Anzahl.

In der ökologischen Auswertung bestechen aber vor allem bemerkenswerte Einzelergebnisse. Denn unter dem Mikroskop entpuppten sich einige Käfer als typische Bewohner der Überschwemmungsauen, das heißt, sie finden hier ihre bevorzugten Lebensräume. Und auch hier wiederum nicht überall: Einige ausgesprochene Spezialisten sind vor allem im dichten Weidendickicht, andere am Boden der Schilfröhrichte zu finden. Wieder andere zieht es zu trocken-warmen Plätzen, denn auch die gibt es im strukturreichen Vorland. Und da es entsprechende Biotope an der Ems, aber auch andernorts nur noch vereinzelt gibt, sind diese Tierchen selten, zum Teil sehr selten geworden und finden sich in den sogenannten „Roten Listen“ wieder.

Der allgemeine Rückgang der Insekten wird derzeit nicht nur in Fachzeitschriften, sondern zunehmend auch in tagesaktuellen Medien und in der Politik kontrovers diskutiert. Gemeint sind meist blütenbestäubende Insekten, da der unmittelbare Nutzen für den Menschen hier sofort erkennbar ist. Doch auch andere, oftmals unscheinbare Vertreter der artenreichen Insektenwelt spielen ihre Rolle im Naturhaushalt, sei es als Verwerter toter organischer Substanz, als Widerpart von Schädlingen oder einfach als unverzichtbare Nahrungsgrundlage zahlreicher „höherer“ Arten.

Neben der direkten Einwirkung von Pestiziden aus der Landwirtschaft werden vor allem Lebensraumverluste als mögliche Ursache des Insektenschwundes benannt. Hierzu gehört auch der Verlust intakter Überschwemmungsauen entlang von Fließgewässern. Flussauen gelten als die vielfältigsten Ökosysteme in unseren Breiten. Kleinräumig wechselnde Lebensräume mit trockenen und nassen, offenen und beschatteten Flächen, mit Wäldern, Röhrichten oder Kleingewässern, mit schlammigen, sandigen oder kiesigen Substraten begünstigen überaus hohe Artenzahlen. Diese Verhältnisse spiegelt auch das Vorkommen seltener und spezialisierter Laufkäferarten wieder.
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Weidenauwald an der Außenems, eng verzahnt mit Röhricht- und Hochstaudenfluren. Rechts oben sind alle in diesen Biotopen erfassten Laufkäferarten aufgeführt.
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Otto Barna bei Bestandaufnahmen im Tideauwald an der Ems
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Laufkäfer weisen eine beträchtliche Spannbreite hinsichtlich ihrer Größe auf: links der große Carabus granulatus, ganz rechts ein winziger Ahlenläufer aus der Gattung Bembidion
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Bembidion bipunctatum, eine charakteristische Art der großen Flussunterläufe, gilt gemäß landesweiter Roter Liste als „gefährdet“.
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Der seltene Dyschirius chalceus ist in Niedersachsen gar vom Aussterben bedroht. Er fand sich an der Außenems…
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… im Bereich naturnaher Uferbereiche unterhalb der Salzwiesen. Diese speziellen und nur noch an wenigen Stellen ausgeprägten Lebensräume sollen im laufenden Jahr 2018 weiter untersucht werden.

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07.05.2018

Besichtigung der Naturschutzmaßnahme „Tidepolder Luneplate“ an der Unterweser

Ende April bereisten Mitglieder der Arbeitsgruppe „Masterplan Ems 2050“ aus den Betriebsstellen Aurich und Brake-Oldenburg die seit dem Jahr 2010 geschaffenen Ausgleichsflächen auf der ehemaligen Weserinsel Luneplate bei Bremerhaven. Von besonderem Interesse dabei war das Teilgebiet „Tidepolder“: Eine Fläche von rund 200 ha Größe wurde vor fünf Jahren über ein Ein- und Auslassbauwerk dem Tideeinfluss der Weser unterworfen. Seitdem haben sich hier kleinräumig Priele, Flusswattflächen und Röhrichtinseln gebildet, die insbesondere zur Zugzeit von zahlreichen Vogelarten genutzt werden.

Die Besuchergruppe wurde geleitet von Ulrich Kraus, Planer und Gebietskenner der Hafengesellschaft bremenports aus Bremerhaven. Dieser berichtete ausführlich zur Entstehungsgeschichte, der technischen Umsetzung und der heutigen naturschutzfachlichen Wertigkeit des Gebietes – wertvolle Erfahrungswerte für die KollegInnen der NLWKN-Arbeitsgruppe, die an der Ems mit ähnlichen Planungen befasst ist.

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Ulrich Kraus von bremenports erläutert die Naturschutzmaßnahmen auf der Luneplate zu Beginn der Exkursion anhand einer Karte…
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… auf der die Teilgebiete „Tidepolder“ und die angrenzende „Große Luneplate“ mit weiten Grünlandflächen dargestellt sind.
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Ein für Besucher errichteter Aussichtsturm…
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…bietet einen guten Überblick über das Gebiet des Tidepolders (von links: die Auricher KollegInnen Stephanie Klack, Dr. Oliver-David Finch, Dirk Post und Andreas Engels mit Ulrich Kraus)
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Der Tidepolder auf der Luneplate
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…auf kleinem Raum haben sich Gewässerläufe und Watten, Stauden- und Röhrichtflächen eingestellt.
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Der Sielkanal verbindet das Einlassbau- und Sperrwerk an der Weser (im Hintergrund) mit einem Schöpfwerk. Über ihn erfolgen Flutung und Entleerung des Polders, aber auch die Entwässerung oberliegender Flächen.
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Die Besucher von der Ems umrundeten den Tidepolder entlang der umgebenden Verwallungen und Deiche.
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Östlich des Tidepolders schließen weite Grünlandflächen an, die als wertvolle Brutgebiete für zahlreiche Wiesenvögel vernässt…
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… und extensiv beweidet werden.
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