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Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems

Oktober 2018 bis April 2019


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29.04.2019

Informationsaustausch zum „Masterplan Ems 2050“ im NLWKN

Schlickbremse Emssperrwerk, Anlage neuer Tidebiotope, Fischdurchgängigkeit an Querbauwerken, Förderung von Wiesenbrütern, Öffnung von Sommerdeichen, aktive Öffentlichkeitsarbeit… der Masterplan Ems umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher, aber gleichsam ehrgeiziger Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Tideems. Maßnahmen, mit deren Umsetzung zu großen Anteilen der NLWKN betraut wurde: Hier bearbeiten Teams unterschiedlicher Fachdisziplinen entsprechende Aufgaben in den Betriebsstellen Norden-Norderney, Aurich und Brake-Oldenburg.

Am Freitag vergangener Woche trafen sich nun Kolleg*innen aus insgesamt vier Geschäftsbereichen des NLWKN zu einem Informationsaustausch in der Naturschutzstation Ems. Dabei wurde zum aktuellen Stand laufender Masterplan-Projekte berichtet sowie künftige Schritte angesprochen. Außerdem erlaubten Kurzberichte zu weiteren Emsprojekten wie der „ökologischen Strategie zum Sedimentmanagement an der Ems“ den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand.

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Fachingenieure, Biologen und Umweltwissenschaftler aus vier Geschäftsbereichen des NLWKN trafen sich zum gegenseitigen Austausch am Sauteler Siel. Als Gast dabei: der Pressesprecher des Masterplan Ems, Thorsten Kuchta (vierter von vorne links).

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16.04.2019

Austernfischer haben Kiesdach am Sauteler Siel zur Eiablage gewählt

Nun ist es „amtlich“: Zum Beginn der österlichen Schönwetterperiode ist das Austernfischerpaar, das schon seit einigen Tagen immer wieder auf dem benachbarten Flachdach beobachtet wurde, zur Brut geschritten. Nur zur Abwehr sich nähernder Greife oder Krähen steigen beide Vögel gelegentlich gemeinsam auf, in der Regel hockt einer still in der Kiesmulde auf dem Gelege.

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Brütender Austernfischer auf dem Schöpfwerksdach. Die Gelege bestehen meist aus 3, manchmal aus 4 oder nur aus 2 Eiern. Wieviel es hier wohl sein mögen? Paare bleiben ein Leben lang zusammen, beim Brutgeschäft wechseln sich die Partner ab.
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Die von der Naturschutzstation aus steuerbare WebCam erlaubt nahe Beobachtungen des Geschehens. Männchen und Weibchen der brütenden Vögel sind äußerlich aber kaum zu unterscheiden.
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Ebenfalls vom Kamerablick erreichbar ist ein besetztes Elsternnest. Hier wird schon seit etwa zwei Wochen gebrütet.
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Die Naturschutzstation Ems wünscht schöne Ostertage!

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10.04.2019

Vogelfrühling am Sauteler Siel: Austernfischer bleiben „treue Nachbarn“ der Naturschutzstation

Bis zum Frühjahr 2018 diente das Katasteramt in Leer, ein mehrstöckiges Behördenhaus nahe der Altstadt, der jungen Naturschutzstation Ems als erstes Domizil. Von ihrem Fenster im dritten Obergeschoss aus beobachteten die Mitarbeiter damals die Ansiedlung eines Austernfischerpaares auf dem gegenüberliegenden Flachdach eines Wohngebäudes. Brut und erfolgreiche Aufzucht der Jungvögel konnte ab April 2016 in kurzen Web-Meldungen dokumentiert werden (vgl. „Aktuelles“ vom 18.04.2016, 23.05.2016 und 13.06.2016).

Nun scheint sich erneut ein Austernfischerpaar gegenüber dem neuen Stationsgebäude niederlassen zu wollen. Dies brachten die Bilder einer Web-Cam, die im vergangenen Jahr am Flachdach des Sauteler Siel- und Schöpfwerkgebäudes installiert worden war, nun zu Tage.

Hintergrund: Im Sommer 2017 startete das Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“, das als Gemeinschaftsvorhaben der drei großen Naturschutzverbände WWF, BUND und NABU verschiedene öffentlichkeitswirksame Teilbausteine umfasst und von der Naturschutzstation Ems unterstützt wird. Im Teilprojekt „Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems“ wurden auch mehrere WebCams nahe der Ems installiert. Die Kamera am Sauteler Siel lässt sich von der Station aus aktiv steuern und steht Besuchern an eigens installierten Monitoren zur Verfügung.

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Ein Austernfischer wird von der Kamera auf dem Schöpfwerksdach erfasst.
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Ein zweites Tier erscheint auf dem Stationsmonitor.
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An mehreren Stellen scharrt das Weibchen (links) Nistmulden in den Kies, ein typisches Verhalten, das einer Brutplatzwahl vorausgeht.

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22.03.2019

Drohnenflug zur Vermessung von Wiesenvogelhabitaten

Vermesser der Betriebsstelle Norden-Norderney starteten in dieser Woche ihre High-Tech-Drohne über Flächen im Rheiderland. Beflogenen werden Bereiche im Oldendorper und im Bunderhammrich sowie am Grünen Weg, die im Rahmen des EU-LIFE-Projekts Wiesenvögel zum Schutz von Uferschnepfe, Kiebitz und Co. erworben wurden. Hier sollen im nächsten Jahr Vernässungsmaßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumqualität dieser bedrohten Vögel umgesetzt werden. Grundlage für die Planung und Umsetzung der Vorhaben soll ein Geländemodell sein, mit dessen Hilfe sich genau voraussagen lässt, welche Flächen in welcher Höhe eingestaut werden können.

Da traf es sich gut, dass die Spezialisten der Forschungsstelle Küste ihre neue Vermessungstechnik prüfen wollten, mit deren Hilfe hochauflösende Luftbilder und Höhenmodelle erstellt werden können, deren räumliche Auflösung und Genauigkeit im cm-Bereich liegt. Perfekte Voraussetzungen also für eine „blau-grüne“ Zusammenarbeit zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz innerhalb des NLWKN. Nun brauchte es zum Einsatz der neuen Vermessungsdrohne nur noch trockenes Wetter und geeignete Windbedingungen - beides war nach der langen Schlechtwetterperiode ab Dienstag nun endlich gegeben.

Die Fachleute vom Naturschutz konnten sich übrigens während der ersten Einsätze von der geringen Störwirkung des Gerätes überzeugen: Weder nahrungssuchende Wiesenvögel am Boden noch vorbeiziehende Gänse und Enten nahmen sonderlich Notiz vom "unbekannten Flugobjekt"...

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Holger Dirks und Folkert Diepen (NLWKN Norden) beim Auslegen und Einmessen von Luftbildpasspunkten zur Vorbereitung des UAV Fluges. Als Luftbildpasspunkt wird eine weiße Markierungstafel eingemessen, die auf den Luftbildern später gut zu sehen ist.
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Der neue Quadrocopter misst über einen zusätzlichen Empfänger die genaue Bildposition. Mit der unten angebrachten schwenkbaren Kamera werden hochauflösende Bilder mit einer 80%igen Längs- und Querüberlappung aufgenommen und automatisch gespeichert.
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Langsam hebt der Copter vom Boden ab.
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Auf ihrem Monitor verfolgen die Mitarbeiter den UAV Flug entlang des vorprogrammierten Rasters. Um eine Bruchlandung des empfindlichen Gerätes zu vermeiden, wird dabei laufend der Akkustand kontrolliert.
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Aus rund 80 Metern Höhe liefert das UAV-System Aufnahmen, …
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… aus denen in der Forschungsstelle Küste anschließend per Computer Luftbilder mit einer Bodenauflösung von 2 cm und Höhenmodelle mit einer Genauigkeit von UH< 10 cm berechnet werden können.
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Gut programmiert: Nach seinem Flug kehrt der Quadrocopter automatisch zum Startpunkt zurück. Er lässt sich jedoch auch manuell steuern und landen.

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13.03.2019

Wassermanagement im Polder Holter Hammrich

Der Hochwasserentlastungspolder Holter Hammrich, ein rund 240 ha großes Areal, das gleichermaßen dem Natur- wie dem Hochwasserschutz im Leda-Jümme-Gebiet dient, wird fachlich von der Naturschutzstation Ems betreut. Der Holter Hammrich hat sich nach Fertigstellung der wasserwirtschaftlichen Anlagen im Jahr 2011 zu einem regelrechten „Hotspot“ der Artenvielfalt in Ostfriesland entwickelt. Erholungssuchende aus der Region, aber auch zahlreiche Naturliebhaber aus dem In- und Ausland besuchen das bemerkenswerte Gebiet.

Der in ganz Niedersachsen und darüber hinaus zu verzeichnende Rückgang heimischer Wiesenvögel war in den letzten Jahren allerdings auch in den weiten Grünlandbereichen des Holter Hammrichs zu spüren. In Absprache mit der Staatlichen Moorverwaltung, die die landwirtschaftliche Nutzung im Polder managt, hat die Naturschutzstation nun Maßnahmen eingeleitet, um die Flächen im Westteil des Gebietes zu optimieren. Hierzu zählt vor allem ein weiteres Anheben der Wasserstände im Frühjahr, wenn die Wiesenvögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren.

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Der Polder Holter Hammrich mit seinen Teilgebieten: Die ungenutzte Gewässerlandschaft „Altes Tief“ im Südosten und der „Leyßer Hammrich“, ein als Grünland bewirtschaftetes und für seltene Wiesenvögel attraktives Brutareal im Westen.
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Mit Hilfe von Staubauwerken regulierte höhere Wasserstände in den Wiesen und Weiden des „Leyßer Hammrichs“…
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… bilden wesentliche Voraussetzungen für die Brutplatzwahl von Kiebitz & Co. Bereits jetzt rasten hier große Kiebitzschwärme auf dem Durchzug - …
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… wie viele Tiere des metallisch schimmernden Vogels mit der charakteristischen Federholle werden wohl heuer hierbleiben und brüten?
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Auch außerhalb des Polders rasten Durchzügler, hier sind es Blässgänse und Austernfischer.

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05.03.2019

Zusammenarbeit mit Bildungsträgern

Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit zählt zu den Schwerpunktaufgaben der Naturschutzstation Ems. So erreichen die Naturschutzstation regelmäßig Anfragen von Bildungsträgern aus der Region, die im Rahmen von Bildungsveranstaltungen das Leben und Wirtschaften am Emsästuar aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Am heutigen Dienstag war Stationsmitarbeiter Peter Pauschert wieder Gast beim Evangelischen Bildungswerk in Potshausen. Im Seminar „Historische Bedeutung der Schifffahrt in der Ems-Dollart-Region“ referierte er zum Thema „Die Tideems – Schutz, Probleme und Entwicklungschancen“. Dabei wurde der Naturraum mit seinen charakteristischen Eigenheiten und Naturschätzen vorgestellt – aber auch menschengemachte Probleme benannt. Der Masterplan Ems 2050 mit seinen ambitionierten Zielsetzungen wurde vorgestellt und im Anschluss lebhaft diskutiert.

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Peter Pauschert stellt sich nach seinem Vortrag den Fragen der Bildungsurlauber in Potshausen

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22.02.2019

Kapitaler Hecht im Midlumer Deichvorland

Jürn Olchers, Bauingenieur beim NLWKN in Leer, hatte sich nach der ersten Sturmflut Anfang Januar auf den Weg ins Midlumer Deichvorland gemacht. Vor Ort wollte er den Zustand der Staubauwerke kontrollieren, die hier im Sommer 2018 in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation installiert worden waren und die Flächen während der Brutzeit nass und damit attraktiv für Wiesenvögel gestalten sollten. Auf seinem Weg entlang der weiten, winterstillen Flächen wurde er unvermittelt durch lautes Klatschen aufgeschreckt: Mehrere Meter von Weg und Graben entfernt lag ein gut 1 m großer Hecht im seichten Wasser. Die zuvor gefangene Beute ragte ihm noch aus dem Maul, doch der rasch fallende Wasserstand schien zur tragischen Falle geworden zu sein.

Bei einer Besprechung über noch ausstehende Bauarbeiten erinnerte sich Olchers heute wieder an den Fund und zeigte den erstaunten Kollegen von der Naturschutzstation die vor Ort geschossenen Bilder. Eine Nachfrage bei Dr. Oliver-David Finch, Biologe und Experte für Gewässerökologie in der Betriebsstelle Aurich, ergab, dass das Tier vielleicht über Seitengewässer der Ems ins Grabensystem des Vorlandes gelangt sein könnte. In den bereits deutlich salzbeeinflussten Bereichen bei Midlum dürfte sich diese Süßwasserart sonst vermutlich nicht dauerhaft einstellen. Umso erstaunlicher die Zufallsbeobachtung von Jürn Olchers!

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Ein kapitaler Hecht hat sich auf den flach überströmten Wiesen des Midlumer Deichvorlandes festgeschwommen.
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Kreisförmige Wellen im Wasser zeigen Bewegungen des offensichtlich geschwächten, aber noch lebenden Fisches.
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Selbst in dieser misslichen Lage wird die Beute im Maul nicht preisgegeben.

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08.02.2019

Wanderfalke jagd über Bingumer Sand

Als Kalle Machner sowie Hermann und Ina Meyer-Mertens am Donnerstag dieser Woche routinemäßig die an der Naturschutzstation Ems eintreffenden WebCam-Videos sichteten, erlebten Sie eine echte Überraschung: Die auf der Vogelinsel Bingumer Sand installierte Kamera hatte den Anflug eines jungen Wanderfalken festgehalten, der den Kameramasten offensichtlich zur Landung gewählt hatte. Keine alltägliche Beobachtung, denn die als gefährdet geltenden Wanderfalken brüten nur mit wenigen Paaren in Ostfriesland. Die in der Regel in natürlichen Felswänden oder Steinbrüchen nistende Art findet geeignete Brutplätze hier vor allem in künstlichen Nisthilfen an Hochbauten oder Masten. Während die Altvögel meist im Brutgebiet verbleiben, ziehen vor allem junge Wanderfalken weiter umher. Besonders im Winter können sie in vogelreichen Gebieten entlang der Küsten und Flussmündungen gelegentlich beobachtet werden – so nun auch auf Bingumer Sand.

Hintergrund: Im Sommer 2017 startete das Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“, das als Gemeinschaftsvorhaben der drei großen Naturschutzverbände WWF, BUND und NABU verschiedene öffentlichkeitswirksame Teilbausteine umfasst und von der Naturschutzstation Ems unterstützt wird. Im Teilprojekt „Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems“ wurden WebCams auf Bingumer Sand sowie am Sauteler Siel installiert. Die Kameras lassen sich aktiv in Echtzeit steuern, das Gerät auf Bingumer Sand zeichnet darüber hinaus das vielfältige Leben auf der „Vogelinsel“ auf. Die über Funk gesendeten Daten müssen gesichtet, sortiert und geschnitten werden, eine Arbeit, die durch ehrenamtlich tätige Helfer in der Naturschutzstation geleistet wird. Die Videos stehen Besuchern der Station an eigens installierten Monitoren zur Verfügung, die besten Sequenzen werden auch ins Internet gestellt: www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/ems/zukunftsperspektive-tideems.

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07.02.2019

Praktikantin verstärkt Team der Naturschutzstation Ems

Jana Theermann, Studentin der Umweltwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, absolviert derzeit ein studienbegleitendes Pflichtpraktikum an der Naturschutzstation. Gebürtig aus Backemoor im Leda-Jümme-Gebiet besitzt Frau Theermann gute Ortskenntnisse auch an der Ems. Ihre erste Exkursion mit Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel führte sie am Dienstag aber zu bislang verborgen gebliebenen Gebieten im Stationsberitt: Im Bereich der „Life+“-Projektflächen im Rheiderland sowie an den mit Masterplanmitteln erworbenen Flächen am Großen Meer ließ sie sich bereits umgesetzte sowie geplante Vernässungsmaßnahmen zur Optimierung von Wiesenvogellebensräumen vorstellen. Die Funktionskontrolle wasserbaulicher Maßnahmen im Rheiderland sowie die Erstellung von Genehmigungsunterlagen für die Maßnahmen am Großen Meer werden Schwerpunkte ihrer neunwöchigen Tätigkeit in der Station bilden.

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Praktikantin Jana Theermann an einer Einrichtung zum Grabenstau, die vor allem im Frühjahr, wenn die Wiesenvögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren, die Flächen feucht und „stocherfähig“ halten soll.
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Flach angelegte Grüppe in der „Life“+-Projektfläche im Rheiderland, hier wird der Wasserstand bis zum Eintreffen der ersten Kiebitze Ende Februar noch weiter angehoben.
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Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel überprüft das neue Bauwerk vor dem Vorfluter.
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Auch die Flächen in der Bedekaspeler Marsch am Großen Meer besitzen Potenzial für Wiesenvögel. Aus diesem Grund wurden sie im Rahmen des Masterplan Ems 2050 erworben.
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Allerdings ist der Wasserstand vor allem in der Revierbildungsphase der Wiesenvögel im Frühjahr derzeit noch zu tief und daher suboptimal, daher sind auch hier Vernässungen vorgesehen.
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Jetzt bestimmen noch nordische Gänse das Bild in den Meeden, …
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… doch bald schon werden erste Kiebitze eintreffen und passende Brutplätze wählen.

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23.01.2019

Frostige Morgenstunden am Sauteler Siel

Minus 8 Grad Celsius zeigten die Thermometer, die bisher kälteste Nacht dieses Winters endete am Montagmorgen mit einem herrlichen Sonnenauf- und Monduntergang. Danach stiegen die Temperaturen wieder und über Nacht puderte Schnee die weiten Flächen buten und binnen an der Ems. Bis Freitag ist noch Dauerfrost angesagt, dann sollen die Temperaturen wieder steigen, Nässe und Glätte drohen.

Sicher auch nicht einfache Tage für die zahlreich im Gebiet vorkommenden Gastvögel, auch wenn diese bei nicht zu langen Kältephasen und nicht zu hohen Schneelagen im Gebiet verbleiben.

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Nach der Mondfinsternis am frühen Montagmorgen geht der Vollmond westlich der Naturschutzstation unter…
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… während die Sonne über den kalten Meeden im Osten aufgeht.
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Sturmmöwen versammeln sich am frühen Morgen auf der teilweise gefrorenen Binnenmuhde des Sauteler Kanals,…
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… ein Kormoran (oben) fischt im eisfreien Abschnitt.
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Schnee am Sauteler Siel
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Solange der Schnee nicht zu hoch liegt, suchen die Wintergänse auch jetzt die Grünländer am Sauteler Kanal zur Äsung auf.

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18.01.2019

Landwirtschafts-Referendar informiert sich über Grünlandmanagement der Naturschutzstation

Im Rahmen seines Referendariats bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hospitiert Fabian Menkhaus, Landwirt aus Bramsche, zurzeit beim Geschäftsbereich Naturschutz des NLWKN Brake-Oldenburg. Am 15.01. besuchte Menkhaus die Naturschutzstation Ems und bereiste mit Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel mehrere Projektflächen an der Ems.

Zunächst ging es ins Emsvorland der Gemeinde Jemgum. Hier waren Flächen hinsichtlich ihrer potenziellen Eignung für die Entwicklung von Tidebiotopen zu begutachten. Anschließend kontrollierte man gemeinsam die Wasserstände auf Grünlandflächen im Vogelschutzgebiet Rheiderland. Im Rahmen des EU-Life+-Projektes „Wiesenvögel“ waren hier im vergangenen Jahr auf insgesamt 40 ha Fläche unterschiedliche Vernässungsmaßnahmen umgesetzt worden. Diese zielen auf Verbesserung der Lebensraumqualitäten geschützter Wiesenvögel, insbesondere für Uferschnepfe, Kiebitz und Rotschenkel.

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Tiefliegende, deichnahe Flächen im Emsvorland wurden von der letzten Sturmflut Anfang Januar überschwemmt. Im Rahmen der Vorhaben des Masterplan Ems 2050 war hier die Eignung für die Entwicklung naturnaher Tidebiotope einzuschätzen.
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Wiesenvogel-Projektflächen im Rheiderland, …
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… unter anderem durch regelbare Stauwehre soll hier zur Brutzeit im Frühjahr Wasser auf den Flächen gehalten werden. Bsc Landwirtschaft Fabian Menkhaus informierte sich vor Ort über die Funktionsweise und Steuerung der Maßnahmen.
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Im Winter knapp bordvoll angestauter Graben, zur Schonung der Grasnarbe werden flächige Überflutungen erst vor Beginn der Brutzeit Ende Februar/Anfang März zugelassen.
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Mag es nass zur Brutzeit: Die Uferschnepfe, eine in ihrem Bestand bedrohte Wiesenvogelart
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In seinem Masterstudium beschäftigte sich Menkhaus auch mit gewässerkundlichen Fragestellungen.

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07.01.2019

Sturmfluten Mitte der Woche: Naturschutzstation beteiligt sich an Beobachtung der Emsvorländer

Der Tipp kam aus Emden: Kollege Thomas Wegmann von der unteren Naturschutzbehörde der Stadt sichtete bei einer Exkursion am Rysumer Nacken zahlreich angelandetes Treibgut, das offensichtlich vom havarierten Containerriesen „MSC Zoe“ stammte. Es bestehe die Gefahr, dass Inhalte der bei schwerem Seegang in der Nordsee zerborstenen Container im Zuge der für Dienstag und Mittwoch vorhergesagten Sturmfluten auch in die Unterems und ihre Vorländer gelangten. Insbesondere Verpackungsreste aus Styropor, die sich nicht zersetzen, wohl aber durch Wellenschlang und Reibung zerkleinert und in die Nahrungskette gelangen können, sollten rasch eingesammelt werden.

Die Mitarbeiter der Naturschutzstation sagten zu, in den kommenden Tagen einen Blick in die Vorländer zu werfen und entsprechende Sichtungen unverzüglich an die zuständigen Behörden zu melden.

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Angewehte Styroporverpackung am Emder Außenhafen, vermutlich aus Beständen der havarierten Container der „MSC Zoe“ (Foto Thomas Wegmann)

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13.12.2018

Gänseeinflug am frühen Morgen, ein winterliches Naturschauspiel an der Ems

Die sehr kurzen, oft genug auch trüben Tage dieser Jahreszeit mögen gelegentlich die Stimmung drücken – die Mitarbeiter der Naturschutzstation am Sauteler Siel werden jetzt frühmorgendlich aber auf besondere Weise entschädigt: Mit einsetzender Morgendämmerung verlassen die nordischen Gastvögel, insbesondere Gänse, ihre Schlafplätze im Dollart, um ihre Äsungsgebiete an der Ems aufzusuchen. Wolken aus Wildgänsen füllen dann den Himmel, kleine und große Gruppen überfliegen schreiend das Stationsgebäude.

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Über dem Midlumer Deichvorland, das sich gegenüber dem Sauteler Siel am linken Emsufer erstreckt, erscheinen am frühen Morgen riesige Schwärme nordischer Gänse.
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Weißwangen- und Blässgänse beim Einflug in die ostfriesischen Meeden
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Äsende Weißwangen- und Blässgänse am Sauteler Kanal. Stets haben einzelne Tiere wachsam die Köpfe gehoben, …
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… denn seit einigen Jahren ist auch hier wieder mit dem Auftauchen mächtiger Flügelpaare zu rechnen …
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… die eine reale Gefahr auch für große Wasservögel darstellen: Seeadler, hier ein Foto aus dem Leda-Jümme-Gebiet, waren lange in Ostfriesland verschwunden, sind seit einigen Jahren aber wieder heimisch zwischen Ems und Jade (Foto: F. Hehmann).

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03.12.2018

Schulworkshop zur Tideems in Papenburg

Nach entsprechenden Veranstaltungen in Leer und Emden fand Ende November der inzwischen dritte Schulworkshop, diesmal am Papenburger Mariengymnasium, zum Thema „Zukunftsperspektive Tideems“ statt. Das gleichnamige, von den Naturschutzverbänden BUND, NABU und WWF initiierte Projekt soll für ökologische Probleme an der Ems sensibilisieren sowie mögliche Lösungswege aufzeigen.

Dazu schlüpfen die Schüler zunächst in die Rollen von Anliegern, Nutzergruppen und anderen Akteuren an der Ems. Als Stellvertreter*innen unterschiedlicher Positionen lernen sie, die komplexe Ausgangslage an der Tideems zu verstehen und erkennen die Beziehungen der Akteure untereinander. Diese treten am Nachmittag dann „in Echt“ auf den Plan: Regionale Expert*innen aus Wirtschaft, Verwaltung, Naturschutz sowie Ems-Anwohner erläutern ihre Sicht der Dinge und diskutieren ihre Standpunkte mit den Schülerinnen und Schülern (Fotos: Jarek Godlewski).

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Astrid Paschkowski, Bildungsreferentin des WWF Deutschland, leitet den Workshop. Zu Beginn wird die Ems in einer Bilderreise von der Quelle bis zur Mündung plakativ vorgestellt …
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… und die unterschiedlichen Nutzungsansprüche diskutiert.
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Die Schülerinnen übernehmen die Rollen unterschiedlicher Akteure an der Tideems.
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Am Nachmittag verdeutlichen eingeladene Experten ihre Standpunkte, als Emsanwohner hier Wolfram Höhn aus Westoverledingen (links) und Dr. Thomas Klefoth als Vertreter der ortsansässigen Angler.
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Anschließend stellen sich die Experten in Gruppen den Fragen der Schülerinnen: Landwirt Gerd Oncken, links, und Kurt Radtke von der Touristik GmbH Südliches Ostfriesland…
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… sowie Peter Pauschert von der Naturschutzstation Ems.
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Die Schülerinnen „ordnen“ die Experten und ihre Ansprüche an die Tideems auf einer Linie zwischen Ökologie und Ökonomie, …
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…und hinterfragen deren Positionen.
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Am Schluss werden Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der ökologischen Situation an der Tideems an einer Pinnwand gesammelt.

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27.11.2018

Niedrigwasser und Schlick am Sauteler Siel

Gegenwärtig lassen sich an der Ems besonders tiefe Niedrigwasserstände, in denen weite Uferbereiche trockenfallen, beobachten. Ausgelöst werden die – nicht nur an der Ems – sehr geringen Wasserstände durch die anhaltende Ostwindlage sowie durch den nach wie vor sehr geringen Oberwasserzufluss aus dem Einzugsgebiet. Dabei kommen mächtige Schlickpakete zum Vorschein, die auf das derzeit größte ökologische Problem an der Ems hinweisen, die übermäßige Schwebstofffracht. Die flexible Tidesteuerung, eine zentrale Maßnahme des Masterplan Ems 2050, sieht vor, den Schlickeintrag mit Hilfe des Emssperrwerkes deutlich zu verringern. Derzeit werden die Grundlagen für Genehmigung und Umsetzung dieses Großprojektes zusammengetragen.

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Niedrigwasserstand an der Bootsmarina vor dem Sauteler Siel
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Der Lattenpegel am Sielauslauf zeigt durch die braungraue Färbung im unteren Teil das Maß der Absenkung, …
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... dabei ist die Marke von 3,70 m über dem Pegelnullpunkt irreführend: Tatsächlich beträgt der Wasserstand in der Ems zum Zeitpunkt dieser Aufnahme nur etwa 3,10 m. Ursache für den höheren Pegelstand ist die hier anstehende Schlickschicht.
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In den strömungsberuhigten Winkeln zwischen Höften der Bootsmarina und Steinbuhnen hat sich Emsschlick angesammelt.
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Ein dünner Wasserfilm überzieht das trocken gefallene Becken der Bootsmarina am Sauteler Siel.
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In den Wintermonaten vor allem bei Niedrigwasser regelmäßige Gäste an der Sauteler Außenmuhde: Nordische Pfeifenten, links das Weibchen, rechts der Erpel

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08.11.2018

Einblicke ins Naturgeschehen an der Ems – Schulung WebCam-Projekt und Video-Bearbeitung

Am Mittwochabend besuchten neun interessierte Helfer die Schulungsveranstaltung des NABU Niedersachsen in den Räumlichkeiten der Naturschutzstation. Jan Schürings, Leiter der Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland, erläuterte das Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“.

Das im Sommer 2017 gestartete Gemeinschaftsprojekt der drei großen Naturschutzverbände WWF, BUND und NABU umfasst verschiedene öffentlichkeitswirksame Teilbausteine. Im Teilprojekt „Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems“ wurden WebCams auf Bingumer Sand sowie am Sauteler Siel installiert. Die Kameras lassen sich aktiv in Echtzeit steuern, das Gerät auf Bingumer Sand zeichnet darüber hinaus das Naturgeschehen auf der „Vogelinsel“ auf. Die über Funk gesendeten Daten müssen zuvor jedoch gesichtet, sortiert und ggf. geschnitten werden, eine Arbeit, für die sich nun ehrenamtlich tätige Helfer bereit erklärt hatten.

Alle Videos werden in der Naturschutzstation Ems gesammelt und stehen hier über fest installierte Monitore Besuchern der Station zur Verfügung.

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Die ehrenamtlichen Helfer Jürgen Lipka und Uwe Beenenga (Sprecher des NABU Moormerland) bei der Sichtung und Archivierung von Videos aus Bingumer Sand
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Die besten Clips können an Monitoren in der Naturschutzstation geöffnet und abgespielt werden, hier sind brütende Graugänse, Weißwangengänse sowie ein Rotschenkel zu sehen.
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Im vergangenen Winter wurde die Kamera auf einem alten Freileitungssockel auf Bingumer Sand installiert.
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Eine zweite WebCam ist am Gebäude des Sauteler Siels installiert (rechts oben am Mast des Windmessers). Dieses Gerät zeichnet nicht auf…
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…sondern liefert Life-Bilder in die Station. Mit einem Joy-Stick können Besucher einen Bildausschnitt wählen und vergrößern,…
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…hier zoomt die Kamera auf ruhende Stock- und Pfeifenten auf der Buhne vor der Außenmuhde des Sauteler Siels.

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23.10.2018

Sturmflut am Sauteler Siel

Am Dienstag beobachteten die Mitarbeiter der Naturschutzstation die erste Sturmflut seit ihrem Einzug am Sauteler Siel. Steifer Wind mit Stärke 7 aus West-Nordwest drückte die Tide mittags in den Mündungstrichter der Ems und führte zu deutlich höheren Wasserständen. Vom Warndienst des NLWKN wurde sie zwar als schwache Sturmflut charakterisiert, mit immerhin 1,5 m über dem mittleren Tidehochwasser überschwemmte sie aber doch zahlreiche Vorländer an der Ems.

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Überfluteter Deichfuß am Sauteler Siel
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Der Lattenpegel am Sielauslauf weist mit 7,90 m über dem Pegelnullpunkt ein gegenüber dem langjährigen Mittel rund 1,20 m höheres Hochwasser aus, zu diesem Zeitpunkt war der Scheitel aber noch nicht erreicht.
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Die Bootsmarina an der Außenmuhde des Sauteler Kanals steht komplett unter Wasser, nur noch die Pfahlspitzen der Schwimmanleger ragen aus den Fluten.
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Die Emswellen spülen Getreibsel, sogenannten Teek, an Schafzäune…
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…und ins Vorland. Am Deichfuß anlandendes Material muss durch die Deichverbände entfernt werden, da sonst Schäden an der erosionssichernden Grasnarbe drohen.
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Möwen suchen im überschwemmten Vorland nach Nahrung…
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…während die Deichschafe während des Sturms die windabgewandte Deichbinnenseite aufsuchen.

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17.10.2018

Weidenauwälder an der Unterems

Bei Hilkenborg, südlich der Friesenbrücke bei Weener, erstreckt sich am rechten Emsufer ein etwa zwei Hektar großer Weidenauwald. Der streifenförmige Bestand wurde vor 17 Jahren im Rahmen der für den Bau des Emssperrwerks erforderlichen Ersatzmaßnahmen gepflanzt. Inzwischen hat sich hier ein noch junges, aber doch schon recht strukturreiches Auwäldchen mit standorttypischen Pflanzen- und Tiergemeinschaften entwickelt. Den Mitarbeitern der Naturschutzstation, die das Gebiet begutachteten, boten sich weitere, zum Teil unerwartete Beobachtungen:

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Auwaldstreifen am rechten Emsufer bei Hilkenborg
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Insbesondere die gepflanzten Silber- und Bruchweiden haben inzwischen starke Stämme, davon überzeugte sich Svenja Kock, Studentin im Studiengang Landschaftsnutzung und Naturschutz der Hochschule Eberswalde und Praktikantin in der Naturschutzstation.
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Schlammige Bereiche ohne Krautbewuchs zeugen von regelmäßiger Überflutung. Am Stammfuß links ist der Wasserstand des letzten Emsstaus an der grauen Färbung ablesbar.
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Liegendes und stehendes Totholz ist wichtiger Bestandteil naturnaher Wälder…
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…an und in ihm leben zahlreiche Insekten, hier die Fraßgänge totholzbewohnender Käfer…
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…die wiederum Vögeln zur Nahrung dienen. Hier hat vermutlich ein Specht einen Fraßgang aufgemeißelt.
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Unterschiedlich gefärbte und geformte Pilz-Fruchtkörper ragen aus dem abgestorbenen Totholz und weisen auf die Zersetzungsprozesse hin.
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Auch Schleimpilze, sonderbare Wesen, weder Pflanze, noch Tier, noch Pilz, leben auf Totholz. Hier aber handelt es sich eher um „Sternenrotz“. So nennt der Volksmund die von Beutegreifern ausgespienen, schwer verdaulichen Eileiter von Amphibien.
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Der Auwaldstreifen kämmt den sogenannten „Teek“, abgestorbene Pflanzenreste und anderes Getreibsel, aus dem Hochwasser und verhindert dessen unerwünschte Ablagerung am angrenzenden Deich.
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Ein kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas) sonnt sich am Waldrand.
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Noch spät im Jahr fliegen Heidelibellen. Hier lauert ein Weibchen der Großen Heidelibelle (Sympetrum striolatum) auf Beute.

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08.10.2018

Vogelzug am Sauteler Siel

Beim Blick vom alten Schöpfwerksmeister-Häuschen und jetzigem Gebäude der Naturschutzstation Ems gelingen gelegentlich überraschende Beobachtungen. In Zeiten des herbstlichen Vogelzuges zeigen sich immer wieder einzeln, in Gruppen oder in eindrucksvollen Schwärmen Vögel auf der Durchreise.

Am heutigen Montagmorgen umkreiste ein großer Starenschwarm die Gebäude am Sauteler Siel. Vor ihrem Abflug in die Vorländer, die aufgrund des Einstaus vor der bevorstehenden Schiffsüberführung stark durchnässt waren, sammelte sich ein Teil des Trupps auf der großen Wetterfahne am Schöpfwerksgebäude. Von gehobener Aussicht drehte man karussellartig ein paar Runden von Südost nach Südwest, um anschließend in die vermutlich reich mit Insekten bestückten Weiden zu entschwinden.

Die Bestände des „Vogel des Jahres 2018“ haben in den letzten 30 Jahren überall in Europa beträchtlich abgenommen. Die Gründe sind vielschichtig, dürften vor allem aber in der Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung zu suchen sein. Inzwischen gilt der ehemalige „Allerweltsvogel“ in Niedersachsen als gefährdete Art.

  Bildrechte: NLWKN
Vor Schiffsüberführung angestaute Ems am Sauteler Siel
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Stare, die sich nach Beendigung des Brutgeschäfts in mitunter riesigen Schwärmen zusammenfinden, umkreisen die Wetterfahne am Schöpfwerk...
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…und lassen sich dann dicht gedrängt auf ihr und der Windrose darunter nieder.
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Gut zu erkennen ist das durch weiße Federspitzen gepunktete Schlichtkleid. Ein Teil der bei uns brütenden Stare bleibt auch im Winter, doch jetzt sind besonders häufig Schwärme auf ihrem Weg in den Süden zu beobachten.
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