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Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems
Juni bis Dezember 2020
02.12.2020
Online-Vortrag über das Vogelleben auf Bingumer Sand:
Die besten Aufnahmen der Insel-WebCam von 2018 bis heute
Zu den Aufgaben der Naturschutzstation Ems gehört eine breite Öffentlichkeitsarbeit – dies ist in Corona-Zeiten allerdings ein schwieriges Unterfangen. So mussten in diesem Jahr viele Vortrags- und Exkursionsveranstaltungen, die die Naturschutzstation in Kooperation mit den Volkshochschulen und anderen Bildungsträgern der Region anbietet, abgesagt werden.
Als kleinen „Ersatz“ hält Stationsmitarbeiter Peter Pauschert an diesem Freitag um 16:00 Uhr seinen Online-Vortrag über die Vogelwelt von Bingumer Sand, der ursprünglich bei den VHS Papenburg, Leer und Emden im Programm war. In Zusammenarbeit mit der Regionalgeschäftsstelle des NABU werden zum Teil spektakuläre Aufnahmen aus dem Naturgeschehen der Emsinsel Bingumer Sand bei Leer gezeigt. Anmeldungen sind noch möglich unter info@NABU-Ostfriesland.de.
27.11.2020
Große Brachvögel zu Gast auf Bingumer Sand
Selbst in diesen trüben Tagen gelingen mit Hilfe der Bingumer WebCam spannende Beobachtungen auf der Vogelinsel. Derzeit sind dort Gruppen von Großen Brachvögeln unterwegs. Die größte heimische Watvogelart brütet zwar auch vereinzelt an der Ems, insbesondere im Winter aber fallen größere oder kleinere Trupps auf, die im Vor- und Binnenland nach Nahrung suchen. Dabei ist ihr melodisches, etwas trauriges Flöten oft weit zu hören. Jetzt handelt es sich vor allem um nordische Gastvögel, die sich die nötige Energie vor ihrem Rückflug und dem Brutgeschäft im kommenden Jahr anfressen.
Hintergrund: Im Sommer 2017 startete das Projekt „Zukunftsperspektive Tideems“, das als Gemeinschaftsvorhaben der drei großen Naturschutzverbände WWF, BUND und NABU verschiedene öffentlichkeitswirksame Teilbausteine umfasst und von der Naturschutzstation Ems unterstützt wird. Im Teilprojekt „Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems“ wurden WebCams auf Bingumer Sand sowie am Sauteler Siel installiert. Die Kameras lassen sich aktiv in Echtzeit steuern, das Gerät auf Bingumer Sand zeichnet darüber hinaus das vielfältige Leben auf der „Vogelinsel“ auf.
18.11.2020
Seeadler am Holter Hammrich
Erneut wurden der Naturschutzstation Ems tolle herbstliche Foto- und Filmaufnahmen heimischer Natur überlassen. Die Bilder und Videos vom Hochwasserpolder Holter Hammrich sowie von der Rückdeichung am Aper Tief bei Vreschen-Bokel, beides „Leuchtturmprojekte“ der Zusammenarbeit zwischen Wasserbau und Naturschutz im NLWKN, zeigen beeindruckende Beobachtungen der Vogelfauna im Leda-Jümme-Gebiet. Dem Fotografen, ein begeisterter Naturliebhaber aus Emden, gelang Ende Oktober unter anderem mehrere Aufnahmen des größten Vertreters heimischer Greifvögel, des Seeadlers.
Der Bestand des Seeadlers war durch direkte Verfolgung und durch den Einfluss schädlicher Umweltgifte in den alten Bundesländern bis auf letzte Einzelpaare im Osten Holsteins zusammengeschmolzen. Seit Ende der 80er Jahre breitet sich der Wappenvogel Deutschlands jedoch wieder aus. Nach den Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Adlerschutz existieren inzwischen allein in Niedersachsen wieder mehr als 70 Reviere. Diese Erfolgsgeschichte erreichte auch Ostfriesland, hier schritten im Jahr 2019 immerhin wieder 4 Paare zur Brut.11.11.2020
Herbsteinsatz des „Rindershuttles“ – Viehabtrieb auf Bingumer Sand
Anfang des Monats war es wieder soweit: Das NLWKN-eigene Mehrzweckschiff „Leyhörn“ brachte die 20 Stück große Rinderherde von der Emsinsel bei Leer sicher ans Festland zurück. Die „Leyhörn“ übernimmt für die Betriebsstelle Norden-Norderney im Alltag überwiegend Aufgaben für den Insel- und Küstenschutz, kann mittels ihrer Spezialausrüstung aber auch zur Öl- und Schadstoffunfallbekämpfung eingesetzt werden. Mit seinem geringen Tiefgang und der angebauten Heckrampe ist das Schiff perfekt für den speziellen „Shuttleservice“ zu und von Bingumer Sand geeignet.
Die extensive Beweidung auf der Vogelschutzinsel dient dem Naturschutz. Die Jungrinder halten während der Vegetationsperiode den Aufwuchs der Insel kurz – so mögen es die hier brütenden Wiesenvögel wie Kiebitz und Rotschenkel oder Küstenvögel wie Austernfischer und Säbelschnäbler. Im Anschluss an die Aktion, die immer auch eine Herausforderung für Mensch und Tier darstellt, führten die Kollegen des NLWKN-Bauhofs Kanalpolder eine Grünland-Nachpflege auf der Insel durch.
03.11.2020
Rotdrosseln am Sauteler Siel
Seit ein paar Wochen hält sich ein Trupp nordischer Rotdrosseln in den Gehölzbeständen an der Naturschutzstation Ems auf. Die Tiere befinden sich auf dem Durchzug von ihren fennoskandinavischen Brutgebieten in ihre Winterquartiere, die sie vor allem in Westeuropa und im Mittelmeerraum finden. Bei milder Witterung und bei guten Nahrungsangeboten überwintern Rotdrosseln durchaus aber auch in unseren Breiten.
28.10.2020
Masterplan Ems 2050: Optimierung von Wiesenvogel-Lebensräumen in Rhede (Ems)
Die Bauarbeiten zur Verbesserung von Bruthabitaten für Wiesenvögel im Gebiet der Gemeinde Rhede (Ems) sind in dieser Woche gestartet. Die Flächen werden dabei genau auf die Bedürfnisse der „Zielklientel“ hergerichtet: Die in ihrem Bestand bedrohten Wiesenvögel benötigen insbesondere zur Brutzeit feuchte bis nasse Bodenverhältnisse. Dafür werden jetzt temporäre Flachwasserbereiche, sogenannte Blänken, angelegt. Damit das Grünland nach Ende der Brutzeit extensiv landwirtschaftlich genutzt werden kann, sind die Wasserstände durch neue Einbauten künftig optimal regulierbar. Als Bauzeit sind je nach Witterungsverlauf rund drei Wochen angesetzt.22.10.2020
Fischadler-Sichtung am Dollart
Einem Emder Hobby-Fotographen gelangen Anfang Oktober einige schöne Aufnahmen eines Fischadlers, die er der Naturschutzstation Ems jetzt freundlicherweise zur Verfügung stellte. Das junge, vermutlich durchziehende Tier hielt sich nahe der niederländischen Halbinsel Punt van Reide am Nordwestrand des Dollarts auf.
Bis zur ersten Wiederbesiedlung im Jahr 1991 galten Fischadler in Niedersachsen jahrzehntelang als ausgestorben. Als Gründe werden vor allem Verfolgung und Pestizidbelastung genannt (KRÜGER et al. 2014: Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005-2008). Inzwischen brüten im Land wieder knapp 30 Paare des imposanten Fischjägers mit Schwerpunkten am Dümmer, Steinhuder Meer und östlich der Allerniederung. Auf dem Durchzug, seit Kurzem aber auch während der Brutzeit, werden Fischadler wieder in Ostfriesland gesichtet, so zum Beispiel am großen Polder Holte in Rhauderfehn. Hier bleibt es spannend, ob eine neue Ansiedlung gelingt!
Fischadler stellen besondere Ansprüche an den Nistplatz. An natürlichen Standorten wird der Horst auf überstehenden Baumkronen angelegt und gewährleistet dadurch eine weite Übersicht. Nach Auskunft von Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Station Steinhuder Meer, brüten in Niedersachsen derzeit aber ausnahmslos alle Vögel auf künstlich bereitgestellten Horsten oder auf Strommasten.
14.10.2020
Herbstlicher Bekassinen-Zug auf Bingumer Sand
Man muss sich schon mühen, wenn man die Bekassinen-Trupps, die derzeit auf der Emsinsel bei Leer rasten, mit Hilfe der Inselkamera aufspüren will. Denn Farbe und Muster ihrer Gefieder lässt sie mit der Vegetation und Bodenstruktur förmlich verschmelzen. Oft machen erst die Bewegungen putzender oder stochernder Tiere auf ihr Vorhandensein aufmerksam – erkennen sie alle acht Tiere auf dem zweiten Video-Clip?
Während Bekassinen als nordische Gastvögel auf dem Durchzug noch regelmäßig beobachtet werden können, sind sie als Brutvögel an der Ems inzwischen verschwunden. Doch nicht nur hier. Bundes- wie landesweit ist der Brutbestand der Art, die „sehr empfindlich auf Entwässerungen und Nutzungsintensivierungen im Grünland“ reagiert, in den letzten Jahrzehnten dramatisch geschrumpft (KRÜGER et al. 2014: Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005-2008).
07.10.2020
Unverhoffte Beobachtung am Schöpfwerk Terborg – auf Augenhöhe!
Einen knappen Kilometer stromabwärts der Naturschutzstation befindet sich das Siel und Schöpfwerk Terborg der Sielacht Moormerland. Neulich in der Mittagspause, die noch einmal warme Sonne dort genießend, hatte Stationsmitarbeiter Peter Pauschert eine besondere Begegnung: Ein Hermelin nutzte bei seinem Weg von buten nach binnen bequem die Deichtreppe - und bemerkte den dort sitzenden Kollegen erst im letzten Augenblick…30.09.2020
Rehe zurück auf Bingumer Sand
Angelika Pfirrmann, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Naturschutzstation Ems, gelang mittels der Inselkamera jetzt eine überraschende Beobachtung: Einem Rehbock war es offensichtlich wieder gelungen, die Insel vom Bingumer Vorland aus schwimmend zu erreichen. Es ist die erste Sichtung von Rehwild seit den Sturmfluten um Orkantief „Sabine“. Diese hatten im Februar die Insel komplett überschwemmt und zum Rückzug der mindestens 10 Tiere zählenden Gruppe geführt.23.09.2020
Masterplan Ems 2050: Baumaßnahme für Wiesenvögel in Südbrookmerland gestartet
Die im Sommer vom Landkreis Aurich genehmigten Planungen zur Verbesserung von Wiesenvogelbrutplätzen in der Bedekaspeler Marsch, Gemeinde Südbrookmerland, werden jetzt umgesetzt. Seit einer Woche werden mit schwerem Gerät in eigens erworbenen Grünlandflächen Grabenufer aufgeweitet oder abgeflacht, Gräben verschlossen und ein regelbares Stauwehr eingebaut. Ziel der Maßnahmen ist eine bis zum späten Frühjahr höhere Wasserhaltung in den Flächen – also während der wichtigen Brutzeit selten gewordener Wiesenvögel. Denn die mögen nasse und damit „stocherfähige“ Böden.
Hintergrund des Vorhabens ist der Masterplan-Ems 2050: In diesem Vertragswerk sind auch Lebensraumverbesserungen für Wiesenvögel binnendeichs der Ems vorgesehen. Bislang konnten bereits 89 Hektar für diese Zwecke erworben werden, damit wurden die Vorgaben des Masterplans bereits übertroffen. Im zweiten Schritt werden die Bereiche nun durch entsprechende Baumaßnahmen optimiert.16.09.2020
Höhepunkt des Durchzugs nordischer Steinschmätzer
Seit Ende August fallen in Ostfriesland wieder Trupps von Singvögeln auf, die man sonst kaum einmal zu Gesicht bekommt: Steinschmätzer legen auf ihrem Langstreckenflug von den nord- oder nordöstlichen Brut- bis zu ihren Überwinterungsgebieten in Afrika Zwischenstopps bei uns ein. Afrika ist übrigens das Ziel auch der nordamerikanischen Teilpopulationen, selbst Brutvögel aus Alaska überwintern südlich der Sahara. Das aber erfordert extreme Kraftakte: Nach der Querung des amerikanischen Kontinents müssen die Vögel 2.400 km in 30-stündigem Nonstop-Flug über den Atlantik zurücklegen!
Steinschmätzer brüten vereinzelt auch in Niedersachsen, Schwerpunkte bilden unter anderem die Ostfriesischen Inseln, wo sie vor allem in Kaninchenbauten nisten. In unseren Kulturlandschaften teilen sie aber das Schicksal vieler weiterer Offenlandarten, so ist der niedersächsische Bestand von 2.500 Brutpaaren in 1980 auf derzeit vermutlich weniger als 400 Paare geschrumpft. Als Ursache wird die Überdüngung der Landschaft und der „damit einhergehende Verlust von Offenbodenbereichen“ sowie die Abnahme geeigneter Brutmöglichkeiten für den in verschiedenen Bodenhöhlen brütenden Vogel genannt (KRÜGER et al. 2014: Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005-2008).
09.09.2020
Schwärmereien in Ostfriesland
Alljährlich in den Spätsommertagen erreichen Meldungen über spektakuläre Insekten-Beobachtungen die Naturschutzstation. Oftmals werden Fotoaufnahmen großer und außergewöhnlich gefärbter Schmetterlingsraupen zugeschickt. Die sonst meist im Verborgenen lebenden Tiere gelangen auf ihrem Weg zu geeigneten Verpuppungs- oder Überwinterungsorten ins Blickfeld der Menschen.
Die heimische Schmetterlingsfamilie mit den größten und auffälligsten Arten ist die der Schwärmer. Neben Sichtungen von Raupen fallen im August und September auch immer wieder Falter beim Blütenbesuch auf, die im übrigen Jahr kaum in Erscheinung treten. Hier handelt es sich oft um Wanderfalter aus südlichen Gefilden, die zum Teil sogar aus den Tropen stammen und tausende Kilometer zu uns zurücklegen.
02.09.2020
Erkundungsbohrungen im Petkumer Deichvorland werden diese Woche beendet
Seit Mitte August beschäftigen Bodensondierungen im Naturschutzgebiet Unterems bei Petkum die Mitarbeiter der Naturschutzstation. Die bis zu 40 m tiefen Bohrungen sollen Aufschluss darüber geben, ob Kabelverlegungen unter der Ems im Rahmen der geplanten Energieleitungstrasse A-Nord grundsätzlich möglich sind.
Um Beeinträchtigungen der wertvollen Brackwasser-Salzwiesen auf das geringstmögliche Maß zu beschränken, hatte der Landkreis Leer in einem Befreiungsverfahren die Beteiligung der Naturschutzstation Ems bei der ökologischen Baubegleitung verfügt, Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel war regelmäßig vor Ort.
19.08.2020
Tidetümpel auf Bingumer Sand
Ruhe ist eingekehrt auf Bingumer Sand. Bis auf einige Nachzügler aus Spätbruten haben die meisten Vögel die Insel bereits verlassen. Die noch im Juni tonangebenden Möwen fehlen komplett, Kiebitz, Austernfischer & Co. ziehen in Schwärmen umher, nur hier und da dösen auf der Insel Graugans-Trupps in der Sonne.
Doch es gibt Bereiche, die auch jetzt im Spätsommer noch Vögel anziehen: Die Tidetümpel in der Nähe des Kamera-Standortes. In den flachen, vom Wechselspiel aus Ebbe und Flut geprägten Blänken, die offensichtlich unerschöpflich Nachschub an Kleingetier produzieren, ist immer wer Nahrung suchend unterwegs. Derzeit besonders auffällig sind dort Flussuferläufer zu beobachten. Die kleinen Watvögel stammen aus nördlichen Gefilden und machen hier Rast vor dem Weiterzug Richtung Mittelmeer.
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12.08.2020
Reger Betrieb in den neuen Schmetterlingsbeeten
Im Zusammenhang mit der ursprünglich für dieses Jahr geplanten, aufgrund von Corona aber verschobenen Ausstellung über Schmetterlinge an der Tideems wurden auch Teile der Außenbereiche der Naturschutzstation neugestaltet.
Hochsommerliche Temperaturen und schwacher Wind – in dieser Kombination am Terborger Deich nicht oft zu haben – begünstigen derzeit ein reges Insektentreiben in den Blühflächen vor der Station.
06.08.2020
Neue Fahnenmasten vor Naturschutzstation
Seit dieser Woche wehen drei große Fahnen für die Station – und den Naturschutz an der Ems. Die vierte Naturschutzstation im NLWKN wurde im Mai 2015 als erste Maßnahme des Masterplan Ems eingerichtet, das Domizil am Sauteler Siel dann im Sommer 2018 bezogen. Die Mitarbeiter beschäftigen sich vor allem mit der Feldforschung an der Tideems, wirken mit an Projekten des Masterplans und betreuen landeseigene Naturschutzflächen vor und hinter den Deichen.
Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt liegt Corona-bedingt derzeit weitgehend brach: die aktive Öffentlichkeitsarbeit. Die im laufenden Jahr geplanten Veranstaltungen wie Schulbesuche, Vortragsreihen, faunistische Exkursionen und die große Schmetterlingsausstellung mussten abgesagt werden. Die Stationsmitarbeiter hoffen sehr darauf, ihrem Anspruch, Anlaufstelle für interessierte Anwohner und Reisende zu sein und eine Kommunikationsplattform für alle Nutzergruppen an der Ems zu bieten, bald wieder gerecht werden zu können.
31.07.2020
„Die Vögel“ in Terborg
Ein auffällig großer Starenschwarm fiel am Donnerstag mit entsprechender Geräuschkulisse ins Vorland bei Terborg ein. Die Tiere befinden sich jetzt noch in der Mauser (Wechsel des Federkleids) und brechen erst nach dessen Abschluss auf in ihre südlichen Überwinterungsgebiete.
10.07.2020
Rettung der Sauteler Austernfischerküken geglückt!
Vor genau einer Woche schritten Kollegen des Entwässerungsverbandes Oldersum zur guten Tat – durchaus erfolgreich, wie nun bescheinigt werden kann. Die in diesem Jahr recht spät geschlüpften Küken drohten wie im vergangenen Jahr abzustürzen. Von den Stationsmitarbeitern über WebCam und Zuruf zur genauen Position der gut getarnten Küken geführt, gelang es rasch, die Kleinen sicher vom Kiesdach ins Vorland zu verbringen.
Mittlerweile ist eine weitere Woche vergangen. Die Altvögel haben den Nachwuchs stromabwärts ins Vorland geführt, wo die Küken - offensichtlich gesund und munter – zwischen den Tieren der Deichschäferei mit Schnakenlarven und anderem Gewürm gefüttert werden.
Die Beobachtungen und Dokumentationen gelangen mit Hilfe der am Schöpfwerksdach befindlichen und steuerbaren WebCam. Diese war vor zwei Jahren im Rahmen eines Projektes der Naturschutzverbände WWF, BUND und NABU installiert worden und ist seither fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Naturschutzstation.
07.07.2020
Masterplan Ems 2050: Weitere Meilensteine für Wiesenbrüter erreicht
Gleich zwei Wiesenvogel-Projekte des Masterplan Ems sind jetzt von den zuständigen Behörden der Landkreise Emsland und Aurich genehmigt worden. Auf dieser Grundlage können nun die geplanten Arbeiten beginnen, welche die Bedingungen für Wiesenbrüter auf Masterplan-Flächen in der Gemeinde Rhede (11 ha, Kreis Emsland) und in der Bedekaspeler Marsch am Großen Meer (44 ha, Landkreis Aurich) verbessern werden. Die Pläne für die Optimierungen der Flächen wurden von Mitarbeitern der Naturschutzstation Ems und Wasserbauingenieuren des NLWKN erarbeitet. Die Naturschutzstation wird die Flächen auch betreuen.
Sowohl am Großen Meer, als auch bei Rhede im Emsland werden regelbare Einbauten an Entwässerungsgräben dafür sorgen, dass die Bodenfeuchte vor allem zu Beginn der Brutzeit die Flächen ausreichend „stocherfähig“ für die Schnäbel der Wiesenvögel hält. Die Anlage flacher, im Frühjahr Wasser führender Blänken sowie eine auf die Bedürfnisse der Vögel abgestimmte Bewirtschaftung gehören ebenfalls zum Maßnahmenprogramm.
Der Hintergrund der Maßnahmen: Im Rahmen des Masterplan-Ems 2050 werden in verschiedenen binnendeichs gelegenen Zielgebieten entlang der Ems Flächen als Lebensraum für Wiesenvögel wie Kiebitz und Uferschnepfe optimiert. Dies geschieht als Ausgleich für mögliche Verluste von Wiesen und Weiden mit Bedeutung für Wiesenvögel bei der gewünschten Entwicklung von ästuartypischen Lebensräumen an der Ems, wie z. B. Prielsysteme, Röhrichte und Auengehölze, die nicht von Wiesenvögeln besiedelt werden.
Das Etappenziel des Masterplan-Vertrags, bis 2025 für Wiesenvögel 78 Hektar von insgesamt 200 ha bis 2050 zu beschaffen, wurde inzwischen übererfüllt: bislang konnten schon 89 Hektar erworben werden.
30.06.2020
Küken am Sauteler Schöpfwerk geschlüpft
Seit wenigen Tagen werden zwei Austernfischer-Küken auf dem Dach des Siel- und Schöpfwerkgebäudes vis-à-vis der Naturschutzstation aufgezogen. Drei Anläufe hatte das Elternpaar genommen, bereits im April war eine Nistmulde über Tage besetzt. Nach deren Aufgabe wurde ein anderer Standort auf dem Kiesdach gewählt - doch später wiederum verlassen, die Ursachen blieben jeweils im Dunkeln.
Nun stellt sich wieder die Frage, ob es den Altvögeln diesmal gelingt, den Nachwuchs auf dem Werksdach flügge zu bekommen. Im Vorjahr war die erste Brut vom Dach gestürzt, die zweite nach Bergung durch die Mitarbeiter des Entwässerungsverbands im Emsvorland vermutlich Beutegreifern zum Opfer gefallen.
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24.06.2020
Tierische Untermieter
Eine Reihe heimischer Brutvögel sucht die Nähe des Menschen. In Gärten, aber auch unmittelbar an und in Gebäuden finden sie geeignete Niststandorte – und oftmals auch Schutz vor Fressfeinden. Klassische Beispiele sind Haussperling oder Hausrotschwanz, die die menschliche Wohnstätte sogar im Namen tragen, aber auch Schwalben oder der auf Dachfirsten nistende Weißstorch. Auch der Gebäudekomplex am Sauteler Siel beherbergt solche „Kulturfolger“, die dabei manchmal verblüffende Lokalitäten besetzen…
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18.06.2020
Insektenfreundliche Gestaltung und Pflege der Grünflächen um die Naturschutzstation
Seit dem Bezug der Station am Sauteler Siel vor zwei Jahren gewährleistet die Abteilung Garten- und Landschaftsbau der Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH die regelmäßige Pflege der Außenbereichsflächen. Wie es sich für eine Naturschutzstation gehört, wird dabei ein besonderes Augenmerk auf den Erhalt und die Verbesserung von Artenvielfalt und Strukturreichtum gelegt. So wurden zwei Beete im Eingangsbereich insektenfreundlich bepflanzt, bzw. eingesät. Doch auch die übrigen Grünflächen werden In Abstimmung mit den Stationsmitarbeitern in einer Art und Weise gepflegt, die möglichst vielen großen und kleinen Tieren Nahrungs-, Nist- und Ruheräume bietet.
11.06.2020
Leben im verlassenen Nest
„Unsere“ Weißwangengansfamilie hat inzwischen ihren Brutplatz nahe des Kamerastandortes auf Bingumer Sand verlassen. Drei der fünf gelegten Eier gelangten zum Schlupf, vermutlich zwei waren nicht befruchtet. Zunächst verbrachten die Gänse ihre Ruhepausen zwischen immer länger werdenden Ausflügen noch im Nest, dieses wurde erst am 04. Juni, drei Tage nach dem Schlupf des ersten Kükens, endgültig verlassen. Wer nun aber dachte, dass das Leben am Gänsenest damit erloschen sei, wurde durch weitere Aufnahmen eines Besseren belehrt! So die überraschte Feststellung der ehrenamtlichen Stationsmitarbeiter, die die Insel-Videos in der Naturschutzstation regelmäßig auswerten.
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02.06.2020
Pfingstgänschen auf Bingumer Sand
Lange haben sie sich Zeit gelassen, die am Kamerastandort der Emsinsel brütenden Weißwangengänse, doch am letzten Wochenende war es soweit: Am Morgen des Pfingstmontags schlüpfte das erste Küken, noch am Nachmittag das zweite. Angelika Pfirrmann und Karl-Heinz Machner, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Naturschutzstation, ließen sich dieses Schauspiel nicht nehmen und verfolgten Schlupf und erste Gänseschritte live am Monitor der Naturschutzstation. Und drückten im richtigen Moment auf Aufnahme!
Die ersten drei Clips zeigen das Gelege mit angepicktem ersten Ei und das kurz darauf schlüpfende Küken. Wenige Stunden später sind die Pulli (Jungvögel im Dunenkleid) schon zu zweit, wie im vierten Video zu sehen ist. Im letzten Film sind es bereits drei Geschwister, die allmählich anfangen, die Umgebung des Nestes zu erkunden.
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Artikel-Informationen
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Außenstelle "Naturschutzstation Ems"
Geschäftsbereich Naturschutz
Schöpfwerksstr. 10
26802 Moormerland
Tel: +49 (4954)/95492-10