Naturschutz vor Ort - Die Naturschutzstation Wümme
Die Naturschutzstation ist als Außenstelle Bestandteil des Geschäftsbereichs "Naturschutz" der Betriebsstelle Lüneburg im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Sie wurde 2022 gegründet und arbeitet eng mit den unteren Naturschutzbehörden der Landkreis Harburg, Heidekreis, Rotenburg (Wümme) und Verden sowie mit zahlreichen weiteren regionalen Akteuren zusammen.
Die Einrichtung der Naturschutzstation Wümme erfolgte insbesondere aufgrund der folgenden Rahmenbedingungen:
- Die Großräumigkeit und Komplexität der vorhandenen Schutzgebiete und Naturschutzflächen stellt hohe fachliche Anforderungen an eine ortsnahe Betreuung und erfordert ein kontinuierliches Naturschutzmanagement.
- Ein hoher Anteil an Grünland innerhalb der Natura 2000-Gebiete an der Wümme und Wieste mit ihren Nebenbächen stellt vor dem Hintergrund der Erhaltungsziele vielfältige Anforderungen an eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung.
- Mit über 2000 Hektar landeseigenen Naturschutzflächen ist der NLWKN größter Flächeneigentümer in diesem Schutzgebietssystem.
Ihren Sitz hat die Naturschutzstation Wümme in Brockel, Hauptstr. 32.
Von hier aus werden die landeseigenen Naturschutzflächen in der Betreuungskulisse der Naturschutzstation betreut. Dazu gehören:
- das FFH-Gebiet 038 "Wümmeniederung" mit einer Fläche von 8.572 ha
- das FFH-Gebiet 039 „Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor“ mit einer Fläche von 836 ha
- das EU-Vogelschutzgebiet V36 "Wümmewiesen bei Fischerhude" mit einer Fläche von 1.688 ha sowie
- Teile des EU-Vogelschutzgebiets V22 „Moore bei Sittensen“ mit einer Fläche von 766 ha
- das Naturschutzgebiet LÜ 018 „Oberes Fintautal“ mit einer Fläche von 416 ha
- sowie die Oberläufe einiger Nebenbäche der Wümme als Bestandteil der erweiterten Betreuungskulisse.
Was wir tun
- Kartierung und Monitoring von wertbestimmenden Tier- und Pflanzenarten und Lebensräumen
- Fachliche Beiträge zur Fortschreibung sowie umsetzungsorientierte Konkretisierung von Natura 2000-Maßnahmenplanungen
- Naturschutzgerechtes Management von öffentlichen und sonstigen Naturschutzflächen incl. einer flexiblen Steuerung der Grünlandbewirtschaftung in Abstimmung mit den Pächtern
- Initiierung, Planung, Durchführung und Erfolgskontrolle von landeseigenen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen bzw. Natura 2000-Erhaltungsmaßnahmen sowie Beratung zur Beantragung und Umsetzung von Naturschutz-Förderprojekten Dritter
- Beratung bei und ggf. Durchführung von Artenhilfsmaßnahmen
- Naturschutzfachliche Beratung bei Planungen und Projekten zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und des Hochwasserschutzes, bei Bedarf Initiierung von Maßnahmen und Mitwirkung bei Erfolgskontrollen
- Fachliche Beratung der unteren Naturschutzbehörden bei Planungen und Projekten anderer Fachdisziplinen, u. a. Entwicklung von Vorschlägen zur Lenkung, Gestaltung und Pflege von Kompensationsflächen
- Beiträge zur Erstellung und Fortschreibung von Vertragsnaturschutzkonzepten (AUM) (Flächenkulissen, Vertragsvarianten etc.), Beratung von Landwirtschaftskammer und unteren Naturschutzbehörden
- Qualifizierung von Bewirtschaftern bei der Beantragung und Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen
- Beratung der Kommunen und regionalen Akteure als Fachbehörde für Naturschutz
- Unterhaltung und Steuerung landeseigener Anlagen des NLWKN (Geschäftsbereich Regionaler Naturschutz).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturschutzstation Wümme sind unmittelbare Ansprechpartner der auf den Landesnaturschutzflächen wirtschaftenden Landwirte. Die naturschutzgerechte Pflege der Flächen ist dadurch auf kurzem Wege ohne großen Verwaltungsaufwand möglich. Eine flexibel an die Vegetationsentwicklung und das Brutgeschehen auf der Fläche angepasste Grünlandbewirtschaftung wird kurzfristig vor Ort für die einzelnen Pachtflächen abgestimmt.
Zusammenarbeit
Ein erfolgreicher Naturschutz erfordert eine sehr gute Kenntnis der Gebiete, der Situation vor Ort sowie die aktive Kommunikation und Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren. Diese Zusammenarbeit wird auf mehreren Ebenen in unterschiedlichen Formaten organisiert, z. B. in Form von Runden Tischen, Arbeitsgruppen oder gemeinsamen Geländebegehungen. Kooperationspartner sind Kommunen, Behörden, Verbände und Vereine, aber insbesondere auch die etwa 80 Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter der landeseigenen Naturschutzflächen. Handlungsfelder der Kooperation ergeben sich mit Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft, der Forstwirtschaft, des Tourismus und der Naherholung, der Jagd und der Fischerei, des Naturschutzes und des Klimaschutzes.
- LSG "An der Schneckenstiege" (ROW 134)
- NSG "Ekelmoor" (LÜ 047)
- NSG "Fischerhuder Wümmeniederung" (LÜ 270)
- NSG "Glindbusch" (LÜ 084)
- NSG "Heidemoor bei Ottermoor" (LÜ 044)
- NSG "Hemslinger Moor" (LÜ 184)
- NSG "Kinderberg und Stellbachniederung" (LÜ 302)
- NSG "Obere Wümmeniederung" (LÜ 146)
- NSG "Oberes Fintautal" (LÜ 018)
- NSG "Schneckenstiege" (LÜ 105)
- NSG "Veerseniederung" (LÜ 299)
- NSG "Westliches Borchelsmoor" (LÜ 289)
- NSG "Wiestetal" (LÜ 295)
- LSG "Wümmeniederung mit Dünen und Seitentälern" (VER 055)
- NSG "Wümmeniederung mit Rodau, Wiedau und Trochelbach" (LÜ 355)
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