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Polder Stapelmoor - Baustart an der Ems

Maßnahmenplan Polder Stapelmoor   Bildrechte: NLWKN
Maßnahmenplan Polder Stapelmoor

Ein weiteres Masterplan Ems-Projekt geht in die Umsetzung. Nachdem die Planungen vergangenen Herbst genehmigt wurden, haben nun die Vorarbeiten für den Bau des Süßwasserpolders Stapelmoor südlich von Weener begonnen. Zunächst wurden Büsche und Bäume, die in der ehemaligen Außenmuhde des Holthuser Tiefs auf dem 18 Hektar großen Gelände an der Ems aufgekommen sind, gerodet und zu großen Haufen zusammengefahren. In Kürze werden sie geschreddert und dann abtransportiert.

In der leichten Vertiefung des ehemaligen Entwässerungsgrabens stehen noch die winterlich trockenen Stängel des japanischen Staudenknöterichs. Diese invasive, eingeschleppte Pflanze soll endgültig aus dem Plangebiet verschwinden. Dort wo im Plangebiet Weiden wachsen, konnte der Knöterich sich nicht durchsetzen. Dies wird man sich in Zukunft bei auch gegen ein mögliches Wiederaufkommen des Knöterichs zunutze machen, erläutert Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel: „Zunächst werden bald die Stängel entfernt und zur Kompostierung gebracht, anschließend das Wurzelwerk entfernt und vernichtet. Später decken wir den Standort des vorherigen Knöterichbestands mit einem Geflecht aus Weidenwurzeln ab.“ Mit dem Wurzelgeflecht und den daraus wachsenden Bäumen und Büschen, soll der japanische Knöterich, der ebenso hartnäckig ist wie beipsielsweise Giersch oder Quecke, endgültig aus dem Polder verschwinden. Gegen Ostern soll dann mit den eigentlichen Erdarbeiten für den Polder begonnen werden. Mit der Fertigstellung des Polders wird Ende des Jahres gerechnet. Der Eschenwald im Süden des Gebiets bleibt unangetastet.

Der Süßwasserpolder, der nahezu ausschließlich aus Regenwasser gespeist wird und – vorausgesetzt im Holthuser Tief befindet sich ausreichend Wasser – auch aus dem Tief aufgefüllt werden darf, ist das zweite Masterplan-Polderprojekt nach dem Tidepolder Coldemüntje, dessen Bau inzwischen begonnen hat. Der Aushub wird für die Geländemodellierung und die Anlage eines umlaufenden Walles genutzt, der eine Kronenhöhe von drei Metern über Normalnull bekommt und damit nur etwa 1,25 bis 1,50 Meter aus dem Gelände herausragen wird. Ganz besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, dass die Kleischicht unter der Gewässersohle so mächtig bleibt, dass kein Wasser aus dem Gewässer versickern kann. So wird eine Gefährdung jenes Grundwasserleiters ausgeschlossen, aus dem das Wasserwerk in Weener Trinkwasser gewinnt. Drei Messbrunnen, zwei direkt an der Grenze und einer außerhalb des Polders, kontrollieren regelmäßig den Grundwasserzustand. Auch dessen Qualität wird geprüft. Wegen der Trinkwassergewinnung wurde auch der zunächst angedachte Anschluss des Polders an das Tidegeschehen der Ems bis auf Weiteres verworfen.

Auch als Süßwasserpolder ist das Projekt ein Gewinn für den Lebensraum Tideems und dessen Artenvielfalt, denn bis jetzt ist hier überwiegend nur artenarmes Intensivgrünland anzutreffen. Der bei einem Maximalwassertand von 1,35 Meter über Normalnull überwiegend 0,85 Meter tiefe Teich ist ein probater Standort für ein Süßwasser-Stillgewässer mitsamt verschiedenster Amphibien und den für die Uferbereiche mit wechselnden Wasserständen typischen Pflanzen. Hinzu kommen Sumpflebensräume aus Röhrichten, Seggenrieden und Weidengebüschen mit charakteristischen Vogelarten wie beispielsweise Rohrweihe, Blaukehlchen und Schilfrohrsänger, vielleicht auch Bartmeise und Löffelente.

Gehölzentfernung im Polder   Bildrechte: Thorsten Kuchta/ArL
Gehölzentfernung im Polder
Vögel wie die Rohrweihe...   Bildrechte: Felix Närmann
Vögel wie die Rohrweihe...
...oder das Blaukehlchen finden im Süßwasserpolder geeignete Lebensräume vor.   Bildrechte: Karl Närmann
...oder das Blaukehlchen finden im Süßwasserpolder geeignete Lebensräume vor.

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