Ergebnisbroschüre zum LIFE-Projekt Wiesenvögel erschienen

Die Laufzeit des durch die EU geförderten LIFE-Projekts Wiesenvögel neigt sich dem Ende zu. In den Projektgebieten Butjadingen und Dümmer werden aktuell letzte Maßnahmen umgesetzt, die bis spätestens 2025 abgeschlossen sein werden. Auch die ostfriesischen Vogelschutzgebiete standen im besonderen Fokus des LIFE-Projekts.

Als Rückblick auf ein Jahrzehnt Naturschutzarbeit ist nun eine Ergebnisbroschüre im Rahmen des LIFE-Projekts erschienen. ​ Das Heft gibt einen anschaulichen Überblick über die dort erzielten Erfolge und die noch bestehenden Herausforderungen zum Schutz der Wiesenvögel. Das LIFE-Projekt Wiesenvögel war mit 10 Jahren Laufzeit und einem Gesamtbudget von 22,3 Millionen Euro das bis zum Projektstart größte von der EU geförderte LIFE-Projekt in Deutschland.

Zeit für eine kurze Bilanz:

Niedersachsenweit konnten in 10 Projektgebieten 2.030 Hektar Grünland wiedervernässt werden. Weitere 200 ha werden noch bis Ende 2024 hinzukommen. 960 ha konnten einer extensiven Grünlandnutzung zugeführt werden. Als Voraussetzung für eine zielgerichtete Beweidung wurden bisher 26 Kilometer Zäune gesetzt und zum Schutz brütender Wiesenvögel auf insgesamt rund 17 ha Gehölze aus der offenen Landschaft entfernt.

Im Rahmen des LIFE-Projekts Wiesenvögel konnte die Zielmarke von 623 Hektar Flächenankauf deutlich überschritten werden: In der Summe wurden Flächen im Umfang von 900 ha erworben - ein großer Erfolg und ein wichtiger Baustein für die Wiederherstellung der Lebensräume für Wiesenvögel in Niedersachsen und damit ihrem langfristigen Erhalt. Ergänzend zu dem LIFE-Budget hat das Land Niedersachsen hierfür mehr als 11 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt.

Blickpunkt Ostfriesland

In Ostfriesland liegt eines der niedersächsischen Hauptverbreitungsgebiete der Uferschnepfe – eine mehrerer stark bedrohter Wiesenbrüterarten (vgl. Abbildung 2, Blüml & Krüger 2022). Auch hier musste die Uferschnepfe in den vergangenen Jahrzehnten beträchtliche Bestandseinbußen hinnehmen. Aus diesem Grund standen die ostfriesischen Vogelschutzgebiete im Fokus des LIFE-Projekts Wiesenvögel, in dessen Rahmen Maßnahmen zum Wiesenvogelschutz auf den ostfriesischen Inseln, am Großen Meer, im Fehntjer Tief, im Rheiderland sowie in den Emsmarschen zwischen Leer und Emden umgesetzt worden sind.

So konnten beispielsweise im Rheiderland bis August 2019 in den Gemarkungen Marienchor, Bunderhammrich, Oldendorp, Hatzum und Critzum knapp 40 ha Fläche für den Naturschutz gesichert und gut 31 ha Kompensationsflächen für die Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen zur Verbesserung von Wiesenvogelhabitaten gewonnen werden. Pächter der Flächen sind örtliche Landwirte, die eine wiesenvogelgerechte Grünlandbewirtschaftung umsetzen. Vernässungs- und Biotopgestaltungsmaßnahmen zur Optimierung der Wiesenvogelhabitate des Rheiderlandes wurden auf 45 ha in den Gemarkungen Hatzum, Critzum, Marienchor und Bundehammrich umgesetzt. Neben zwei Windpumpen wurden mehrere Stauanlagen zur Steuerung des Wasserhaushalts errichtet und Blänken angelegt (s. Abbildung 3). Seit dem Jahr 2020 sind weitere Maßnahmen auf etwa 25 ha umgesetzt worden.

Wir danken allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt so erfolgreich war! Unsere Erfahrungen und unser Wissen nehmen wir mit in das neue Wiesenvogelschutzprojekt LIFE IP GrassBirdHabitats (www.grassbirdhabitats.eu) und laden Sie ein, auch hieran teilzuhaben, ob durch Ihre aktive Mitarbeit und Unterstützung vor Ort oder Ihrem Interesse an unseren Aktivitäten.

Die Ergebnisbroschüre steht unter www.wiesenvoegel-life.de/​infomaterial zum Download zur Verfügung. Sie ist auch als Print-Version erhältlich im​ webshop.nlwkn.niedersachsen.de bzw. über veroeffentlichungen@nlwkn.niedersachsen.de .