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Oh, it’s so sandy!
Fachexkursion in die Welt der Binnendünen
von Kristof Meyn, Leonie Braasch und Burghard Wittig
Offene Binnendünen beherbergen heute sehr selten gewordene Lebensgemeinschaften und Arten. Anstrengungen zur Pflege und Entwicklung sind unerlässlich, um immer wieder den Pioniercharakter und ihre Folgestadien wiederherzustellen. Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“, die Naturschutzstation Wümme und die Untere Naturschutzbehörde Verden luden im Oktober aus diesen Gründen zu einer Veranstaltung zum Thema Binnendünen ein.
In der Naturschutzstation Wümme versammelte sich eine bunt gemischte Gruppe aus 27 Personen von verschiedenen Unteren Naturschutzbehörden, BUND- und NABU-Ortsgruppen, Ökologischen Stationen, Umweltbeauftragten, NLWKN und BUKEA aus Hamburg. Kristof Meyn (NLWKN) berichtete als erstes über den aktuellen Zustand der verschiedenen FFH-Lebensraumtypen in Binnendünen und stellte beispielhaft durch Mittel des Projektes finanzierte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen vor. Anschließend zeigte Rolf Witt den Teilnehmenden mit einem reich bebilderten Vortrag die faszinierende und artenreiche Insektenfauna der Binnendünen.
Nach einer Mittagspause in der Naturschutzstation ging es dann ins Gelände. Zunächst wurde die Binnendüne Unterstedt (Landkreis Rotenburg) aufgesucht. Lars Panzer und Dr. Burghard Wittig von der Naturschutzstation Wümme des NLWKN führten als Gebietsbetreuer durch die Fläche. Mit Hilfe des LIFE-Projektes konnten im Gebiet umfangreiche Maßnahmen umgesetzt werden und werden noch umgesetzt - zum Beispiel Rodungsarbeiten, die Schaffung von Offenbodenbereichen, Entsorgung von Altlasten und die Etablierung einer Hütebeweidung mit Schafen.
Der zweite Exkursionspunkt waren dann die eindrucksvollen Dünen bei Neumühlen, auch Verdener Dünen genannt. Zusätzlich wurde die angrenzende Tütheide aufgesucht. Antje Mahnke-Ritoff von der Unteren Naturschutzbehörde stellte dort Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen vor, die größtenteils auch mit Mitteln des LIFE-Projektes unterstützt worden waren. Die historische Entwicklung der Verdener Dünen unter dem Einfluss des Menschen seit dem Mittelalter erläuterte Dr. Burghard Wittig.
Bereits während der Einstiegsvorträge diskutierten die Teilnehmenden angeregt. Auch im Gelände ging es mit Fragen, Austausch und Vernetzung weiter.
Klar ist am Ende des Tages: Der Lebensraum Binnendüne ist etwas ganz Besonderes und ist auf unseren Schutz angewiesen. Gleichzeitig ist dies ein Kraftakt und wird auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben.