Tour de Wümme führt 2023 von Lauenbrück nach Bremen
Die Stiftung NordWest Natur ist seit Jahren zuverlässige Partnerin des NLWKN Verden wenn es darum geht, die Ziele und Ideen der Wasserrahmenrichtlinie interessant und unterhaltsam in die Bevölkerung zu tragen. Seit 2020 begibt sich die Stiftung einmal im Jahr auf die „Tour de Wümme“: Per Fahrrad werden dann ausgewählte Ziele an der Wümme und in der Wümmeregion angesteuert. Auf diesen Touren erfahren die Mitradelnden Wissenswertes über Maßnahmen und Prozesse, die durch die Wasserrahmenrichtlinie, den NLWKN und lokale Akteure angestoßen wurden, über Naturschutzarbeit, Landschaft und Arten. 2023 wurden nun erstmals lokale Akteure mit an Bord geholt: Am Samstag, den 02. September, startete die zwölf-Köpfige Truppe, geführt von Robin Maares, Rebekka Lemb und Mara Roß von der Stiftung NordWest Natur, in Lauenbrück und radelte Richtung Unterstedt. An der Veerse trafen sie Ralf Gerken vom Anglerverband Niedersachsen e.V. Der passionierte Angler und Landschaftsplaner nahm die Teilnehmenden mit auf eine spannende Reise durch verschiedene Erdzeitalter, um die Entwicklung der Wümmeregion zu erklären, präsentierte ihnen Aale, Neunaugen und andere außergewöhnliche Wasserbewohner und erklärte, warum Erlenblätter wahres Super Food für Wasserlebewesen sind.
Nach einer Übernachtung in Unterstedt starteten die Teilnehmenden am zweiten Tag Richtung Bremen. Dr. Burghard Wittig von der Naturschutzstation Wümme des NLWKN war nun mit an Bord. Zunächst besuchte die Exkursionstruppe die Unterstedter Düne. Hier erzählte Dr. Burghard Wittig Wissenswertes zum Sandtrockenrasen und zeigte den Interessierten die charakteristischen Pflanzenarten.
Etwas grüner wurde es bei den „Mageren Flachland-Mähwiesen“. Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen an verschieden Stellen entlang der Wümme wurden anhand dieses Lebensraumtyps erläutert. Dr. Wittig erklärte den Mitradelnden die Funktionsweise von Mahd- und Saatgutübertragung. Die artenreichen Wiesen beherbergen so interessant Arten wie den Großen Wiesenknopf und den Langblättrigen Ehrenpreis, die vor Ort bestaunt werden konnten.
Bedeutung hat die Mittlere Wümmeniederung auch für das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen. Geeignete Strukturen für diese Art, wie z. B. einzeln stehende Büsche, Hochstaudenfluren oder Randstreifen sind z. B. bei Ahausen und Hellwege vorhanden.
Auch Fließgewässerentwicklungsmaßnahmen, wie die Umwandlung von Stauanlagen zu Sohlgleiten, die die Durchgängigkeit der Wümme für Fische und aquatische Tiere gewährleisten soll, wurden bei Schleuse 3 bei Ahausen und Schleuse 5 bei Hellwege thematisiert.
Ein weitere Dünenbereich, der randlich besucht wurde, waren die Vossberge bei Everinghausen. Die Dünen sind hier viel mächtiger als bei der die anfangs aufgesuchten Düne Unterstedt.
Zum Abschluss der Exkursion wurden die Fischerhuder Wümmewiesen durchquert. Auf einem der beiden Aussichthügel erhielten die Exkursionsteilnehmer:innen Informationen über das Nasse Dreieck und das Binnendelta. Alle Beteiligten waren hochzufrieden mit diesen zwei spannenden Tagen.