Wo weilt die Wiesenweihe? Auf der Suche nach dem "Bett im Kornfeld"
Der Mai ist im Wendland die Zeit der Nestersuche der seltenen Greifvogelart
Ende April, nach der Rückkehr aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten, beginnt die Balz- und Brutzeit der Wiesenweihe. In Niedersachsen brüten ca. 100 Paare der streng geschützten Art, überwiegend verteilt auf drei Verbreitungsschwerpunkte. Einer davon befindet sich seit Langem mit durchschnittlich rund zehn Paaren im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Da die Wiesenweihe in Deutschland heutzutage meist in Getreidefeldern (häufig Wintergerste) versteckt am Boden brütet, ist es zum Erhalt dieser schönen Vogelart erforderlich, die Nester zu schützen, um einen Bruterfolg zu ermöglichen.
In enger Kooperation mit den Landwirten müssen die Neststandorte festgestellt und markiert werden, um sie vor der Zerstörung durch die Erntemaschinen (Mähdrescher) zu bewahren. Diese Gelegesuche gehört auch zu den Aufgaben der Naturschutzstation „Wendland-Drawehn“. Hierfür müssen die Brutplätze der Wiesenweihe durch Beobachtung - teils auch unter Zuhilfenahme von Drohnen - lokalisiert werden und in Zusammenarbeit mit den Landbewirtschaftern gesichert werden. Aufgrund der diesjährigen langanhaltenden Trockenheit Anfang Mai wurde die Gerste vielerorts beregnet. Dies erforderte in diesem Jahr eine noch frühere Suche der Nester, um diese vor der intensiven Beregnung, die in der Regel zur Nestaufgabe führt, zu schützen.
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