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Wo weilt die Wiesenweihe? Auf der Suche nach dem "Bett im Kornfeld"

Der Mai ist im Wendland die Zeit der Nestersuche der seltenen Greifvogelart


Die beiden Geschlechter des Greifvogels unterscheiden sich deutlich: Das überwiegend graue Männchen hat schwarze Flügelspitzen sowie schwarze Längsstreifen auf den Flügeln. Das etwas größere, bräunliche Weibchen hat einen auffälligen weißen Bü   Bildrechte: Hans-Jürgen Kelm
Die beiden Geschlechter des Greifvogels unterscheiden sich deutlich: Das überwiegend graue Männchen hat schwarze Flügelspitzen sowie schwarze Längsstreifen auf den Flügeln. Das etwas größere, bräunliche Weibchen hat einen weißen Bürzel.

Ende April, nach der Rückkehr aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten, beginnt die Balz- und Brutzeit der Wiesenweihe. In Niedersachsen brüten ca. 100 Paare der streng geschützten Art, überwiegend verteilt auf drei Verbreitungsschwerpunkte. Einer davon befindet sich seit Langem mit durchschnittlich rund zehn Paaren im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Da die Wiesenweihe in Deutschland heutzutage meist in Getreidefeldern (häufig Wintergerste) versteckt am Boden brütet, ist es zum Erhalt dieser schönen Vogelart erforderlich, die Nester zu schützen, um einen Bruterfolg zu ermöglichen.

In enger Kooperation mit den Landwirten müssen die Neststandorte festgestellt und markiert werden, um sie vor der Zerstörung durch die Erntemaschinen (Mähdrescher) zu bewahren. Diese Gelegesuche gehört auch zu den Aufgaben der Naturschutzstation „Wendland-Drawehn“. Hierfür müssen die Brutplätze der Wiesenweihe durch Beobachtung - teils auch unter Zuhilfenahme von Drohnen - lokalisiert werden und in Zusammenarbeit mit den Landbewirtschaftern gesichert werden. Aufgrund der diesjährigen langanhaltenden Trockenheit Anfang Mai wurde die Gerste vielerorts beregnet. Dies erforderte in diesem Jahr eine noch frühere Suche der Nester, um diese vor der intensiven Beregnung, die in der Regel zur Nestaufgabe führt, zu schützen.

Vor dem Einsatz unverzichtbar: Die Abstimmung der Nestsuche. Bildrechte: Hermann Feuchter
Vor dem Einsatz unverzichtbar: Die Abstimmung der Nestsuche.
Die Trockenheit Anfang Mai führte dazu, dass angesichts frühzeitiger Beregnung bereits früh mit der Suche begonnen werden musste. Bildrechte: Klaus Ewald
Die Trockenheit Anfang Mai führte dazu, dass angesichts frühzeitiger Beregnung bereits früh mit der Suche begonnen werden musste.
Nestsuche im Kornfeld. Die Stangen dienen zur Markierung für die Landwirte. Bildrechte: Hermann Feuchter
Nestsuche im Kornfeld. Die Stangen dienen zur Markierung für die Landwirte.
Gefunden und markiert - hier wird ein Nest vor der Zerstörung durch Erntemaschinen geschützt. Bildrechte: Hermann Feuchter
Gefunden und markiert - hier wird ein Nest vor der Zerstörung durch Erntemaschinen geschützt.
Wurden die Nester erfolgreich vor landwirtschaftlichen Maschinen geschützt, ist der Bruterfolg der Wiesenweihen vor allem vom Nahrungsangebot abhängig, welches überwiegend aus Mäusen, aber auch Kleinvögeln und Großinsekten besteht. Nach ca. 30 Tagen Brutdauer erfolgt der Schlupf aus den 3-5 Eiern pro Gelege. Weitere 3 bis 4 Wochen werden die Jungvögel mit Nahrung versorgt, bis sie gut fliegen können und selbständig Nahrung zu suchen beginnen. Über den Verlauf und das Ergebnis der diesjährigen Wiesenweihen-Brutsaison in unserem Gebiet (aktuell 12 Paare) wird hier auf dem Blog Anfang August berichtet werden können.
Ein nicht selten verhängnisvolles Bett im Kornfeld: Das Nest der Weisenweihe.   Bildrechte: Stefan Beilke
Ein nicht selten verhängnisvolles Bett im Kornfeld: das Nest der Wiesenweihe.
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