Vortragsreihe "Masterplan kompakt"

Einmal im Monat (nach dem Auftakt immer mittwochs) um 17.30 Uhr werden Expertinnen und Experten Vorträge zu speziellen Aspekten des Masterplans und Ems und Küste halten und danach mit dem Publikum diskutieren. Die Vorträge sind kostenlos, wegen des begrenzten Platzes ist eine Anmeldung erforderlich unter Tel. 0441/9215-481 oder per E-Mail an masterplan-ems@arl-we.niedersachsen.de Die Naturschutzstation Ems des NLWKN befindet sich in der Schöpfwerkstraße 10 in Terborg (Gemeinde Moormerland) im ehemaligen Sielwärterhaus des Siel- und Schöpfwerks Sautel direkt am Emsdeich.

Start ist am Donnerstag, 24. Oktober, um 17.30 Uhr mit Referatsleiter Ralf Kaiser aus dem Niedersächsischen Umweltministerium. Sein Thema: „Der Stoff, aus dem die Träume sind: Sedimentmanagement an der Ems“. Seit 2019 arbeiten Deutschland und die Niederlande gemeinsam an einer Strategie, die den Schlick, der den Fluss stark belastet, als einen ‚nachwachwenden Rohstoff‘ betrachtet. Der Schlick kann dabei aus der Unterhaltung der Fahrwasser kommen oder aus Pütten im Vorland gewonnen und beispielsweise auf landwirtschaftliche Flächen aufgebracht oder im Deichbau verwendet werden. Kaiser berichtet über die Randbedingungen, die bei der Umsetzung beachtet werden müssen, und über Modellversuche u.a. im Rheiderland, die durch Forschungsprojekte begleitet werden. Die ökologische Strategie zum Sedimentmanagement an der Ems ist kein Bestandteil des Masterplans Ems, ergänzt aber die Bemühungen um die Lösung des Schlickproblems und wird in andere Bereiche der Niedersächsischen Küste exportiert.

Die Leistungsfähigkeit der Bundeswasserstraße Ems zu erhalten – das ist eines der fünf Ziele, auf deren Umsetzung sich die Vertragspartner des Masterplans Ems verpflichtet haben. Dieses Thema greift Focko Gerdes am Mittwoch, 13. November 2024, in seinem Vortrag „Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Ems-Nordsee die Ems-Fahrrinne durch Baggern schiffbar hält“ auf. Gerdes ist beim WSA Fachgebietsleiter für Sedimentmanagement in Unter- und Außenems und wird begleitet von Markus Jänen, Fachbereichsleiter Ersatzinvestitionen und Projekte beim WSA.

„Ode ans Unkraut? - Schilf und Weide und ihre lebendigen Gäste“ – so lautet der Titel des Vortrags, den Felix Närmann und Sabine Zeiß am Mittwoch, 18. Dezember 2024, ab 17.30 halten. Bei vielen Menschen gelten Schilfgürtel und Weidengebüsche als biologisch nicht gerade hochwertige Bereiche. Deswegen wird die Sinnhaftigkeit von Polderprojekten im Masterplan Ems, die diese Lebensräume stärken, manches Mal in Frage gestellt. Felix Närmann von der Naturschutzstation Ems und Sabine Zeiß vom Bereich Naturschutz des NLWKN, zeigen in ihrem Vortrag hingegen auf, wie überraschend groß die potenzielle Artenvielfalt in den zu Unrecht negativ bewerteten Lebensräumen ist.

Über Auswirkungen der Tidesteuerung auf den Emder Hafen und Konzepte zur Lösung der dabei auftretenden Probleme für den Umschlag spricht Aiko Hollander, Leiter der NPorts-Niederlassung Emden, am Mittwoch, 15. Januar 2025. Beim Technischen Test der Tidesteuerung im Jahr 2020 zeigte sich, dass nach der Schließung der Sperrwerkstore im Emder Hafen der Wasserstand in kurzer Zeit erheblich sinkt und den Autoumschlag behindert. Deswegen sind im Hafen Maßnahmen erforderlich, bevor es mit der Tidesteuerung losgehen kann. So soll 2025 mit dem Bau eines Großschiffs-liegeplatzes begonnen werden – und es gibt weitere Pläne für den Emskai. Hollander wird zudem Aufgaben und Bedeutung des Emder Hafens erläutern. NPorts ist der Betreiber der landeseigenen Häfen in Niedersachsen. Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehören die Planung und Entwicklung sowie die Unterhaltung der Hafenanlagen und der dazugehörigen Flächen.

Beatrice Claus, Referentin für Wattenmeer und Ästuarschutz beim WWF Deutschland, spricht am Mittwoch, 12. Februar 2025, ab 17.30 Uhr zum Thema „Ästuare ­ - Lebensadern der Küste - Entwicklung der Ästuare Elbe und Ems in den letzten 25 Jahren“. Beatrice Claus gehört zu den profiliertesten Fachleuten, die sich gegen Flussvertiefungen und für Renaturierungen von Tideflüssen und Watten einsetzen. Sie war an den Verhandlungen zum Masterplan Ems beteiligt und leitet gegenwärtig das Naturschutzgroßprojekt Krautsand an der Elbe. Dort sollen wie an der Ems tidebeeinflusste Lebensräume wiederhergestellt werden.

Abschluss der Vortragsreihe ist am Mittwoch, 12. März 2025. Uilke van der Meer spricht ab 17.30 Uhr über das Spannungsfeld von Klimawandel, Küsten- und Naturschutz an der Wattenmeerküste und ihren Flussmündungen - und über Möglichkeiten, die unterschiedlichen Ziele zu verbinden. Uilke van der Meer war bis Mai 2021 Leiter des Nationalparkhauses Wattenmeer in Dornum, das vom BUND und der Gemeinde Dornum gemeinsam getragen wird. Bis heute ist der engagierte Naturschützer Mitglied im Vorstand des BUND Niedersachsen.