- Gesundheitliche Auswirkungen
- Wie kann ich mich vor Radon schützen?
- Gesetzliche Regelungen zu Radon
- Radonvorsorgegebiete in Niedersachsen
- Informationen für Arbeitgeber
- Aktuelle Radonmessungen in Niedersachsen
- Ergebnisse der Radon-Messkampagne 2019/2020
- Ergebnisse der Radon-Messkampagne 2020/2021/2022
Radon - gesundheitliche Auswirkungen
Die durch den radioaktiven Zerfall des Radons freigesetzte Alpha-Strahlung hat eine sehr geringe Reichweite und lässt sich leicht abschirmen, sodass die Strahlung beispielsweise bei einer Kontamination der Haut nur in die oberen, toten Hautschichten eindringen kann. Anders verhält es sich bei einer Inkorporation, beispielsweise durch das Einatmen von Radon oder Radonfolgeprodukten. Innerhalb des lebenden Gewebes kann die Alpha-Strahlung eine erhebliche Schädigung der Zellen verursachen. Die Gefahr geht hierbei weniger vom Radon selbst aus, das nach dem Einatmen bestenfalls sofort wieder ausgeatmet wird, sondern von dessen Zerfallsprodukten, die in der Luft hauptsächlich an Aerosolpartikeln (z. B. Staub in der Raumluft oder Zigarettenrauch) angelagert vorkommen. Diese sind im Stande sich nach dem Einatmen im Atemtrakt abzulagern und dort bis zum vollständigen Zerfall zu verweilen. Die damit einhergehende Schädigung des Bronchialepithels kann ursächlich für die Entstehung einer Lungenkrebserkrankung sein.
Eine im Jahr 2005 veröffentlichte europäische Pooling-Studie (Darby et al., BMJ 2005;330;223), die eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus 13 Einzelstudien darstellt, konnte ein relatives Lungenkrebsrisiko für verschiedene Expositionskategorien bestimmen. So wurde einerseits festgestellt, dass (unabhängig von Alter, Geschlecht, Region oder Rauchverhalten) eine dauerhafte Exposition mit einer Radonaktivitätskonzentration von mehr als 800 Bq/m³ das Lungenkrebsrisiko (im Vergleich zu einer fiktiven Radonaktivitätskonzentration von 0 Bq/m³) um das Doppelte oder sogar um das Dreifache erhöht. Andererseits wurde gezeigt, dass kein Schwellenwert existiert, unterhalb dessen keine Erhöhung des Krebsrisikos vorliegt. Es ist somit immer ratsam, die Radonkonzentration soweit wie möglich zu senken, da für einen dauerhaften Anstieg der Konzentration um 100 Bq/m³ von einer jeweiligen Erhöhung des Lungenkrebsrisikos von 16 % ausgegangen wird.
Besonders betroffen sind vor allem Raucher, deren Ausgangsrisiko bereits 25mal höher liegt, als das eines lebenslangen Nichtrauchers. Dieser Zusammenhang zeigt sich bei einem Vergleich der Wahrscheinlichkeit bis zum 75. Lebensjahr an einer Lungenkrebserkrankung zu sterben.
Radonberatungsstelle des NLWKN
Die Radonberatungsstelle des NLWKN Hildesheim dient als Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich allgemein zum Thema Radon informieren möchten oder Hilfe bei konkreten Fragestellungen suchen.
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Radonberatungsstelle im NLWKN
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim
Tel: 05121/509-313