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LIFE+-Projekt Hannoversche Moorgeest: Baumaßnahmen im Bauabschnitt „Schwarzes Moor“ sind abgeschlossen

An der Westseite des Schwarzen Moores wurde ein alter Graben komplett zugeschüttet und ein kleines Staubauwerk errichtet. Auf einem Bauschild des NLWKN wird die gesamte Baumaßnahme erläutert (Foto: Aaron Schad, NLWKN).   Bildrechte: Schad/NLWKN
An der Westseite des Schwarzen Moores wurde ein alter Graben komplett zugeschüttet und ein kleines Staubauwerk errichtet. Auf einem Bauschild des NLWKN wird die gesamte Baumaßnahme erläutert (Foto: Aaron Schad, NLWKN).

Hannover. Insgesamt vier Hochmoore in der Region Hannover sollen im Rahmen des LIFE+-Projekts „Hannoversche Moorgeest“ wiedervernässt werden. Im ersten Bauabschnitt bei Resse konnten die hierzu erforderlichen Baumaßnahmen im Januar 2022 erfolgreich abgeschlossen werden, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover mitteilte. Fast vier Kilometer Entwässerungsgräben wurden dabei im Bereich des Schwarzen Moores verschlossen. Zum Regenwasserrückhalt wurde außerdem ein Staubauwerk hergestellt.

Das von der EU geförderte LIFE+-Projekt hat die Wiederherstellung moortypischer und naturnaher Wasserstände in den Mooren zum Ziel. Projektträger ist der Geschäftsbereich Naturschutz des NLWKN. Der Landesbetrieb setzt das Projekt im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums gemeinsam mit der Region Hannover um. Das Schwarze Moor ist mit rund 140 Hektar das kleinste der insgesamt vier Moore in der Hannoverschen Moorgeest und seit langem als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im LIFE+-Projektgebiet liegen auch das Otternhagener, das Helstorfer und das Bissendorfer Moor.

Die Betriebsstelle Sulingen des NLWKN war für die Planung und Vergabe der Baumaßnahmen zuständig. Ein beauftragter örtlicher Bauunternehmer hat diese in knapp vier Wochen Bauzeit umgesetzt. Im Vorfeld waren durch das Projektmanagement in Hannover und die Flurbereinigungsbehörde (ArL Leine-Weser) zahlreiche Hürden aus dem Weg zu räumen. „Klagen von privaten Grundstückseigentümern wurden nach umfangreichen Verhandlungen von den Klägern zurückgenommen, ein Änderungsbescheid zum Planfeststellungsbeschluss erging und die Flächenverfügbarkeit für die Maßnahmenumsetzung konnte rechtzeitig hergestellt werden“, so die zuständige Bauleiterin Jessica Timm.

Erhaltung wertvoller Lebensräume als Ziel

Ziel der jetzt fertiggestellten Maßnahmen ist es, so viel Regenwasser wie möglich im Naturschutzgebiet zurückzuhalten. Das zusätzliche Wasser dient der Sicherung der schützenswerten Moor-Biotoptypen und damit auch der Lebensräume der feuchtigkeitsliebenden Tier- und Pflanzenarten der Moore. Dazu zählen neben dem Moorfrosch etwa verschiedene Libellenarten, Schlingnattern und der Kranich, der das Moor als Brutgebiet nutzt. In Bereichen mit einer größeren Torfauflage sind typische Moorpflanzen wie z.B. Moosbeere, Rosmarinheide und Wollgras anzutreffen. Darüber hinaus dient die geplante Wiedervernässung des Torfkörpers der Reduzierung der Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen, die bei der Zersetzung des in den letzten Jahrzehnten trockengefallenen Moorkörpers entstehen.

„Durch die trockenen Bedingungen Anfang Dezember konnte das Gebiet mit Baumaschinen sehr gut befahren werden“, erklärt Jessica Timm. Zuerst wurden im Rahmen der Arbeiten mit einem Minibagger die Grabenverschlüsse mit örtlich vorhandenem Bodenmaterial fertiggestellt. Auf knapp vier Kilometern Grabenstrecke wird so der Regenwasserabfluss verhindert und ein nachhaltiger Rückhalt ermöglicht. Zuletzt wurde das Staubauwerk im Westen des Moores in der Nähe der Straße „Zum Vorwerk“ errichtet. Hierfür wurde ein größerer Bagger eingesetzt, da viel Bodenmasse bewegt werden musste. Das Staubauwerk unterstützt den Wasserrückhalt und sorgt gleichzeitig dafür, dass bei Starkregenereignissen überschüssiges Wasser schadlos aus dem Gebiet abfließen kann.

Alle Maßnahmen sind nach Wasserrecht genehmigt. Auf dem Staubauwerk informiert auch ein Bauschild des NLWKN über die Maßnahmenumsetzung. „Mehrere Begehungen im Januar haben gezeigt, dass sich bereits Erfolge im Wasserrückhalt eingestellt haben“, so Timm. Begleitend werden die Wasserstände kontinuierlich über ein Netz an Grundwassermessstellen erfasst und ausgewertet.

Die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover und der NLWKN werden die Entwicklung weiter beobachten und ggf. nachsteuern, sofern dies erforderlich ist. Darüber hinaus besteht mit örtlichen Vertretern der Landesjägerschaft ein Betreuungsvertrag für das Naturschutzgebiet. Auch auf diesem Wege werden weiterhin Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Sinne des Moor- und Biotopschutzes umgesetzt.


Im Innern des Schwarzen Moores erhielten sämtliche Gräben Verschlüsse aus anstehendem Boden. Sie können so kein Wasser mehr weiterleiten. Die Arbeiten erledigte eine örtliche Gartenbaufirma mit einem Minibagger (Foto: Jessica Timm, NLWKN).   Bildrechte: Timm/NLWKN
Im Innern des Schwarzen Moores erhielten sämtliche Gräben Verschlüsse aus anstehendem Boden. Sie können so kein Wasser mehr weiterleiten. Die Arbeiten erledigte eine örtliche Gartenbaufirma mit einem Minibagger (Foto: Jessica Timm, NLWKN).
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Artikel-Informationen

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Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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