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Pilsumer Vorland: Start für Renaturierung der Salzwiesen

Aurich – Das Pilsumer Deichvorland wieder stärker dem Tideeinfluss aussetzen und dadurch die Entstehung eines vielfältigen Pflanzenbewuchses fördern – das ist das Ziel der am 8. August beginnenden Renaturierungsmaßnahmen vor dem bekannten Pilsumer Leuchtturm.

"Die Pilsumer Vorlandflächen entstanden durch Landgewinnungsmaßnahmen des vergangenen Jahrhunderts. Eine etwa zwei Meter über Normal Null liegende Steinlahnung begrenzt das Gelände zur See, landseitig sind die Erdverwallungen teilweise noch höher", erläutert Bernhard Janssen von der federführenden Betriebsstelle Aurich des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die das Projekt im Auftrag der Deichacht Krummhörn betreut.. Das verhindere regelmäßige Überflutungen und zudem würden die noch vorhandenen Gräben das Wasser schnell wieder abführen. Anstelle einer vielfältigen Salzwiesenflora mit Meerstrand-Beifuß, Strandaster und anderen Pflanzen dominiert daher zurzeit noch einförmiger Queckenbewuchs.

Um den Gezeiten und dem Salzwasser wieder größeren Einfluss zu verschaffen, wird die seeseitige Lahnung auf einer Länge von 80 Metern um 40 Zentimeter auf rund 1,60 Meter abgesenkt. Ferner werden die Hauptentwässerungsgräben mit einer Gesamtlänge von etwa 2.400 Metern verfüllt. Das Material hierfür wird vor Ort gewonnen. Die Vernässung ermöglicht das Entstehen und die Ausbreitung naturnaher, Standort typischer Pflanzengemeinschaften, die sich auch positiv auf die Bestände heimischer Tierarten wie dem Rotschenkel auswirken können. Der NLWKN betont, dass die Maßnahmen die Sicherheit des Deiches und die Deichfußentwässerung nicht beeinträchtigen. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 90.000 Euro.

Die Renaturierung der Salzwiesen im Pilsumer Vorland ist ein Ausgleich für die Erhöhung und Verstärkung der Deichstrecke zwischen Rysum und Campen zwölf Kilometer südlich. Trotz behutsamer Bauausführung kommt es hierbei zu unvermeidlichen Eingriffen in die Natur, die zu kompensieren sind. Das seit Frühjahr 2004 laufende Deichbauprojekt ist die letzte Verstärkungsmaßnahme, die als Reaktion auf die Sturmflut von 1962 in Angriff genommen wurde und schließt eine Sicherheitslücke für die Bevölkerung.

Salzwiesenvegetation Bildrechte: NLWKN

Salzwiesenvegetation

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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