Luxusliner hatte dank NLWKN genug Wasser unter dem Kiel
„Pride of Hawaii“ passierte das Emssperrwerks am Montag um 12 Uhr
Die Temperaturen erinnerten so gar nicht an Hawaii: Bei klirrendem Frost, aber strahlendem Sonnenschein passierte der fast 300 Meter lange Luxusliner "Pride of Hawaii" am Montag um fünf Minuten vor 12 Uhr das Ems-Sperrwerk bei Gandersum. Rund 5000 Zuschauer sahen dem Spektakel zu und waren von der Präzisionsarbeit ebenso beeindruckt wie das Einsatzteam vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Für Einsatzleiter Renke Wolff war es die letzte Überführung – er geht kurz vor der nächsten Überführung eines Meyer-Schiffes im Oktober in den Ruhestand. Der NLWKN betreibt das Sperrwerk.
Der Zeitplan für die Überführung des Schiffes musste mehrfach geändert werden, weil die Ems zur Zeit weniger Wasser führt als üblich. Dank sorgfältiger Vorbereitung beim NLWKN klappte am Ende dennoch alles perfekt – das Schiff hatte stets reichlich Wasser unter dem Kiel. Doch das kam nicht von ungefähr: Wegen der niedrigen Wasserstände reichte das Aufstauen der Ems alleine nicht aus, um das Schiff sicher flussabwärts zu bringen.
Der Wasserstand der Ems zwischen Papenburg (Schleuse Herbrum) und dem Sperrwerk wurde deshalb künstlich noch weiter erhöht: Aus dem Leda-Jümme-Gebiet wurde mit Hilfe des Leda-Schöpfwerkes Wasser in die Ems gepumpt; auch die Pumpen im Sperrwerk waren im Einsatz und beförderten Wasser aus dem Dollart in die Ems – insgesamt waren es mehr als 20 Millionen Kubikmeter. Für die Überführung wurde ein Wasserstand benötigt, der 1,10 Meter über dem mittleren Tidehochwasser in Gandersum liegt (NN +2,70 Meter). Grund für die niedrigen Wasserstände waren die andauernden Ostwinde.
Ausreichend Wasser unter dem Kiel – dafür hatte der NLWKN gesorgt – und so bewältigte die "Pride of Hawaii" ohne Komplikationen die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Papenburg und Oldersum. Schon gegen vier Uhr morgens am Montag hatte der Luxusliner die Schiffsliegestelle Oldersum erreicht und sich dort auf Position gehalten, um dann mit dem Mittaghochwasser durch das Sperrwerk zu gleiten. Auch die weitere Fahrt nach Eemshaven verlief ohne Probleme.
Der Luxusliner "Pride of Hawaii" vor der Durchfahrt zum Emssperrwerk
Artikel-Informationen
erstellt am:
13.03.2006
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010