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Erfolgreicher Naturschutz:

Hochlandrinder sorgen für Artenvielfalt in Weddeler Grabenniederung


Braunschweig – "Kaum mehr vorstellbar, dass hier vor 20 Jahren noch intensiv genutzte Rübenacker waren." – diese Feststellung traf Dr. Horst Grunert vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Rande einer Kontrollbegehung in der Weddeler Grabenniederung. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Braunschweig überzeugten sich die Mitarbeiter der Landesfachbehörde für Naturschutz vom Erfolg des langjährigen Projektes. Auf einer Fläche von rund 40 Hektar weiden hier schottische Hochlandrinder und Islandponys. Als natürliche Rasenmäher halten sie die Flächen offen und ermöglichen so die Besiedlung des Geländes durch die gewünschten Arten wie den Neuntöter, den Kiebitz oder die Bekassine.

"Von Beginn an war es Ziel des Naturschutzes, diese Flächen offen zu halten", erinnerte sich Grunert an die Anfänge des Projektes Mitte der 80er-Jahre, als Kommune und Land die Nutzflächen nach und nach aufkauften und seit den frühen 90er- Jahren im Sinne des Naturschutzes zu entwickeln begannen. Neue Teiche und Wiesengräben entstanden, das Aufstauen der Gräben sorgte für eine Vernässung der Flächen. In den tieferen Bereichen entwickelten sich daher Röhrichte und Sumpfwiesen, in der Folge stieg die Artenvielfalt kontinuierlich. Als problematisch erwies sich das Offenhalten der Landschaft: Eine normale landwirtschaftliche Nutzung war kaum mehr möglich, Mahd und Abfuhr des Mähgutes erforderten zwischen 10.000 und 20.000 Euro Landesmittel pro Jahr. Auf der Suche nach neuen Nutzungsformen entschieden sich die Fachleute nach intensiven Diskussionen schließlich für die extensive Beweidung und fanden in Bernd Barnstorf-Brandes einen biologisch wirtschaftenden Landwirt, der sofort bereit war, die Flächen zu pachten und unter Einhaltung aller Naturschutzvorgaben zu beweiden. Anfang 2002 eroberten seine Rinder und Pferde ihr neues Heim, nachdem das Land einen stabilen Zaun um die Gesamtfläche gezogen hatte.

"Nach rund fünf Jahren können wir wirklich eine positive Bilanz dieses Vorhabens ziehen.", resümierte Dr. Grunert. "Alle erwünschten Tier- und Pflanzenarten sind noch vorhanden bzw. wieder neu hinzugekommen.". Seit einigen Wochen tummeln sich auch wieder Weißstörche in der Weddeler Grabenniederung, die zum Naturschutzgebiet Riddagshausen gehört. Die Experten hoffen nun, dass die Vögel vielleicht schon im nächsten Jahr hier auch wieder brüten.

Hochlandrinder im NSG Bildrechte: NLWKN

Hochlandrinder im NSG

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.08.2006
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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