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Heißer Juli hinterlässt Spuren im Allergebiet

Verden – Der vergangene Monat gilt als heißester Juli seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Was die Besucherzahlen der Freibäder und die Umsätze der Getränkehändler in die Höhe trieb, sorgte für eine Abwärtsbewegung bei den Pegelständen und der Wasserqualität der Flüsse und Bäche im Verdener Allergebiet.

"Die Auswirkungen waren zwar deutlich spürbar aber nicht dramatisch.", betonte Andreas Austen von der Betriebsstelle Verden des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die zahlreichen Sonnenstunden trieben die Gewässertemperatur der Aller auf zum Teil über 25 Grad Celsius, was zwei Grad über dem Durchschnittswert für Juli liegt. Mangelnde Niederschläge und geringe Wasserstände bedeuteten zudem, dass Schad- und Nährstoffe sowie organische Schmutzstoffe konzentrierter vorlagen, als bei normalen Pegelwerten. "Die Untersuchungsergebnisse unserer sieben Messstellen an der Aller ergaben eine erhöhte Salzbelastung des Flusses, die vorwiegend aus den Nebenflüssen herrührte." führte Austen weiter aus. "Die Nährstoffbelastung hingegen war erfreulicherweise gering und auch der Sauerstoffgehalt des Flusses blieb mit durchweg acht Milligramm pro Liter Sauerstoff deutlich über dem für Fische kritischen Wert von drei Milligramm je Liter. Ein Fischsterben in der Aller drohte also zu keiner Zeit.".

Ebenfalls als ungefährlich skizzierte Austens Kollege Ulrich Neubauer die Situation der Wasserstände während des Juli: "Zwar verzeichneten wir an allen vom NLWKN Verden beobachteten Gewässern Abflüsse, die deutlich unter den langjährigen Vergleichswerten lagen, von den absoluten Niedrigwasserständen der 70er- und 90er-Jahren waren wir meistens aber noch entfernt." Am stärksten betroffen waren demnach die Süd- und die Ostheide, wo einige kleinere Gewässer zeitweise sogar trockenfielen. Auch an der Lachte sei der Abfluss von 0,62 Kubikmeter Wasser in der Sekunde nicht mehr weit vom Tiefstwert von 0,57 Kubikmeter aus dem Jahr 1976 entfernt gewesen.

An Aller und Leine hingegen blieben die Pegelstände mit 111 Zentimetern in Celle und 91 Zentimetern in Schwarmstedt im Bereich des langjährigen Niedrigwassermittels der Sommermonate. Als Grund für diese unterschiedliche Entwicklung nannte Neubauer die regional ungleiche Niederschlagsverteilung im Juli: "Überall sind wir unter den Mittelwerten geblieben, aber einige Regionen haben buchstäblich über drei Wochen keinen Tropfen Regen gesehen.".

Die Niederschläge der vergangenen Tage haben nach Ansicht der Experten nur für eine geringe Erholung gesorgt, die weitere Entwicklung müsse abgewartet werden.

Näheres zur Gewässergütesituation der Aller auch im Internet unter www.nlwkn.de unter der Rubrik "Wasserwirtschaft", Unterpunkt "Gewässerkundliche Monatsberichte".

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.08.2006
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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