„Norwegian Pearl“: Eine Bilderbuch-Passage über die Ems
Team des Ems-Sperrwerk leistete wieder hervorragende Arbeit
Als die "Norwegian Pearl" um Punkt 12 Uhr am Dienstag das Ems-Sperrwerk bei Gandersum passierte, ließ sich für einige Minuten sogar die Sonne am bis dahin wolkenverhangenen November-Himmel sehen. Und wenig später zog Reinhard Backer als Leiter des Sperrwerks-Teams ein positives Fazit dieser elften Überführung eines Luxusliners mit Hilfe des Ems-Sperrwerks: "Im zweiten Anlauf hatten wir eine Bilderbuch-Überführung".
Seit Montagmittag waren die Tore des Ems-Sperrwerks geschlossen, um die Ems zwischen Papenburg und Gandersum erneut aufzustauen: Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) betreibt das Sperrwerk und sorgt mit dem Aufstau der Ems dafür, dass die fast 300 Meter lange "Norwegian Pearl" genug Wasser unter dem Kiel hatte. Genug Wasser unter dem Kiel – das bedeutet etwa einen Meter über dem mittleren Tidehochwasser in Gandersum. "Das reicht, um das Schiff sicher flussabwärts zu bringen", sagte Reinhard Backer.
Die "Norwegian Pearl" war am Montagabend pünktlich um 20 Uhr in Papenburg abgefahren und hatte gegen 3 Uhr am Dienstagmorgen in Höhe Oldersum festgemacht. Um 11.45 Uhr wurde die Hauptschifffahrtsöffnung beim Sperrwerk wieder geöffnet und nahezu lautlos glitt die "Norwegian Pearl" durch das Sperrwerk und setzte die Reise über die Ems bis nach Eemshaven fort.
Die Überführung am Dienstag war der zweite Versuch: Die zunächst für das Wochenende vorgesehene Überführung des Luxusliners "Norwegian Pearl" war am Sonntag abgesagt worden. Der Hintergrund: Der Energieversorger E.ON konnte eine Hochspannungsleitung über der Ems bei Weener (Kreis Leer) wegen extremer Stromschwankungen nicht abschalten. Unter diesen Bedingungen war eine Überführung des Schiffes zu riskant.
Nachtpassage der Norwegian Pearl
Artikel-Informationen
erstellt am:
07.11.2006
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010