280.000 Kubikmeter Sand von der Robbenplate für Norderney
27. Juni 2007 // Strandaufspülung zur Sicherung des Westkopfes für zwei Millionen Euro
Norderney. Die Strandaufspülung auf Norderney beendet. Knapp 300.000 Kubikmeter Sand wurden seit dem 11. Juni 2007 von der Robbenplate auf den Nordwest-Strand der Insel befördert. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) investierte hier rund zwei Millionen Euro, um die Folgen des Sturmflutwinters zu beseitigen. Das Geld stammt aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.
"Im Winter 2006/2007 trafen drei schwere Sturmfluten die ostfriesischen Inseln; die freiwerdenden Kräfte der brandenden Wellen ließen den Strand buchstäblich schmelzen", betonen Frank Thorenz, Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Norden und Projektleiter Theo van Hoorn. Vermessungsarbeiten im Februar 2007 im Strand- und Vorstrandbereich ergaben ein sehr niedriges Strandniveau, das bis zu zwei Meter unter dem der Aufspülung des Jahres 2000 lag. "Die schwere Sturmflut von 18. März 2007 verschlechterte die Situation weiter", sagen die Experten vom NLWKN. "Zur Sicherung des Westkopfes der Insel war die Strandaufspülung von der Milchbar bis zum Nordstrand dringend erforderlich".
Deutlich abnehmendes Strandniveau birgt die Gefahr, dass die Fußsicherungen und Einfassungen der Buhnen sowie des Deckwerkes des Westkopfes unterspült werden und so das gesamte Bauwerk gefährdet wird. Deshalb müssen die Strände regelmäßig aufgespült werden. Das erste Mal geschah das am Westkopf von Norderney im Jahr 1951/52. Die letzte von bisher insgesamt zehn Aufspülungen fand im Jahr 2000 statt.
Seit 1976 stammt der Sand für die Norderneyer Strandaufspülungen aus der westlich des Norderneyer Seegats liegenden "Robbenplate" – der schwimmende Schneidradsaugbagger leistet immer wieder ganze Arbeit. Der mit dem Bagger in fünfzehn Metern Tiefe gelöste Sand wird über eine Rohrleitung zum Westkopf befördert. Diese wird im Norderneyer Seegat auf den Meeresgrund abgesenkt, um die Schifffahrt nicht zu beeinträchtigen. Spezielle Kupplungen, die sich im Notfall schnell lösen lassen, verbinden die Leitung mit dem Saugbagger. Über eine Längsleitung am Fuß des Deckwerks gelangt das Sand-Wasser-Gemisch in die einzelnen Buhnenfelder, wo sich der Sand ablagert. Die Einspülung wurde durch Planierraupen unterstützt.
Ein Prospekt mit vielen Informationen zur Strandaufspülung kann in der Infospalte heruntergeladen werden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
27.06.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
Ansprechpartner/in:
Frank Thorenz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Jahnstraße 1
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-152