Ölalarm auf der Jade - Einsatzkräfte simulieren Ölaustritt
16. Juli 2007
Ölalarm auf der Jade an der Pier der Nord-West Oelleitung GmbH (NWO). Für den Ernstfall wurde gestern ein Tankerschaden simuliert. Das Übungsszenario unter der Regie des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sah einen Riss in dem unter der Flagge Maltas fahrenden Doppelhüllentanker "Minerva Emma" vor. Das 243,56 Meter lange, 42,0 Meter breite und 105.000 Tonnen tragende Schiff lag am Löschkopf 1 der NWO.
Aus dem angenommenen Riss an der Steuerbordwand des Tankerriesen floss Mineralöl in die Jade. Schlepper, Festmacherboote und das Ölauffangschiff "Thor" waren zur Stelle. Männer in Arbeitskleidung stellten Container bereit, aus denen je eine 150 Meter und 100 Meter lange Ölsperre mit Hilfe der Schlepper ins Wasser ausgebracht wurden. Beobachtern und Urlaubern machte dies deutlich, dass vermutlich gegen die Auswirkungen einer Ölverschmutzung gekämpft wird.
Das Szenario, das im ersten Moment die Zuschauer verunsicherte, gehörte zur Ölbekämpfungsübung der Betriebsstelle Brake-Oldenburg des NLWKN. An Bord des Einsatzschiffes hielten Hergen Oetken vom NLWKN und der Sachverständige für Ölschadensbekämpfung Dirk Ey alle Fäden zusammen. Rund 25 Personen und sechs Schiffe hörten auf ihr Kommando und waren damit beschäftigt, Ölsperren im Vorhafen auszubringen, zur NWO-Tankerlöschbrücke zu ziehen, Öl vor dem Vertreiben aufzuhalten und von der "Thor" aufzunehmen.
Ziel der zweiten Übung dieser Art in Wilhelmshaven war es, herauszufinden, ob bei einem Ölunfall auf der Jade mit Wasserfahrzeugen und Ölsperren im Schadensbereich eines Tankers austretendes Öl gesichert und mit dem Ölbekämpfungsschiff "Thor" wirkungsvoll Ölbekämpfung betrieben werden kann. Mit dieser Übung sollten Erfahrungen gesammelt werden. Die Beteiligten erhoffen sich Erkenntnisse darüber, ob und wie die bei dieser Ölbekämpfungsübung zum Einsatz kommenden unterschiedlichen Schleppertypen eingesetzt werden können. "Wir wollen herausfinden, ob die im Ablaufplan dieses Übungsszenarios zugedachten Aufgaben von den beteiligten Schiffen erledigt werden können", erläuterte Hergen Oetken.
Weiterhin sollte die Übung die Zusammenarbeit der Institutionen und Unternehmen verbessern, damit im Ernstfall alles reibungslos klappt und jeder Handgriff sitzt.
Wie NWO-Geschäftsführer Rudolf Schulze weiter erläuterte, ist die NWO sehr daran interessiert, dass im Falle eines Unfalls alles glatt läuft. "Aus diesem Grund unterstützen wir solche Übungsszenarien. Um die Voraussetzungen zu schaffen, stellen wir gern unsere Anlagen zur Verfügung, da so etwas immer wieder geübt werden sollte, um im Unglücksfall gewappnet zu sein".
Fazit: Es war keine "Schulterklopf-Übung". Die Beteiligten wollten Schwachstellen aufspüren. Doch die waren diesmal bei ruhiger See und guten Wetter nicht zu erkennen. Ohne Probleme konnten die vorgegebenen Szenarien und Aufgabenstellungen wirkungsvoll und professionell abgearbeitet werden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
16.07.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222