1,3 Millionen Euro für Dünenverstärkung auf Juist
19. Juli 2007 // Bauarbeiten beginnen am Montag und dauern bis Oktober
Drei schwere Sturmfluten haben den ostfriesischen Inseln im vergangenen Winter schwer zu schaffen gemacht – von fast allen Inseln wurden Dünenabbrüche gemeldet. Juist war besonders stark betroffen: Die vorhandenen Dünen westlich des Hammersees sind durch die Abbrüche von bis zu 20 Metern teilweise zu schmal geworden, um eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten. Deshalb investiert der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) jetzt 1,3 Millionen Euro, um die Schutzdünen wieder zu verstärken.
Am kommenden Montag beginnen die Bauarbeiten auf Juist: "Mit insgesamt etwa 200.000 Kubikmeter Sand werden die gefährdeten Dünen verstärkt", erläutert Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN in Norden. Später wird der eingebaute Sand landschaftsgerecht gestaltet – es entstehen natürliche Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen, die im Herbst mit Strandhafer bepflanzt werden. "Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt", betont van Hoorn. Etwa im Oktober wird das Projekt komplett abgeschlossen sein.
Der für die Verstärkung erforderliche Sand stammt vom Billriff, einer ausgedehnten Sandfläche ganz im Westen der Insel. Geländegängige Fahrzeuge, so genannte Dumper, transportieren den Sand vom Billriff zur Baustelle – sie fahren am Strand entlang!
"Bereits in den Jahren 1994, 2000 und 2004 haben wir die durchbruchgefährdeten Schutzdünen zwischen dem Westende der Insel und dem Hammersee in ihren schwächsten Abschnitten binnenseitig verstärkt", erinnert Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle des NLWKN in Norden. Hier bestand für den Fall einer sehr schweren Sturmflut die Gefahr des Durchbruchs der Dünen und Überflutung von sturmflutgeschützten Bereichen. Die Verstärkungsmaßnahmen an den Dünen haben diese erfolgreich verhindert.
Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. Auf dieser Basis wird mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilt, ob die Dünen noch breit und damit wehrhaft genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten.
Der Küstenschutz auf den Ostfriesischen Inseln ist eine Aufgabe des Landes Niedersachsen und wird durch den NLWKN wahrgenommen. Die Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN ist für die Erhaltung und Überwachung der Küstenschutzanlagen und Planung der notwendigen Maßnahmen zuständig. Für die Verstärkung der Schutzdünen werden ca. 1,3 Mio. Euro in zwei Bauabschnitten investiert. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Landes Niedersachsen und der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes des Bundes und der Länder.
Düne auf Juist
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.07.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
Ansprechpartner/in:
Frank Thorenz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Jahnstraße 1
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-152