Neuordnung des Trinkwasserschutzes in Diepholz und Nienburg
16. Mai 2008
"Mit dem Ziel, die hohe Qualität unseres Grundwassers zu erhalten, stellen wir den Niedersächsischen Trinkwasserkooperationen bis zum Jahr 2012 35 Millionen Euro zur Verfügung", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander am vergangenen Dienstag in Hannover anlässlich der Übergabe der Rahmenverträge an die Vertreter einiger Wasserversorgungsunternehmen. Hintergrund ist das Vorhaben der Landesregierung, die sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser durch eine stärkere Eigenverantwortung der regionalen Akteure zu gewährleisten, die ihre örtlichen Gegebenheiten gut kennen und standortspezifische Lösungen erarbeiten können. "Ich freue mich sehr, dass Diepholz und Nienburg zu den ersten Landkreisen in Niedersachsen gehören, in denen dieses innovative Konzept umgesetzt wird", ergänzte der Minister. Kernpunkte sind, dass die Umsetzung der Trinkwasserschutzmaßnahmen und die Beratung der Landwirte, die bislang durch den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) wahrgenommen wurden, künftig durch die Wasserversorgungsunternehmen erfolgen. Das Land gewährt finanzielle Zuwendungen für die Schutzmaßnahmen und die Beratungstätigkeit.
In den Landkreisen Diepholz und Nienburg wurden insgesamt fünf Rahmenverträge geschlossen, die alle 13 Wasserschutz- und –gewinnungsgebiete mit Schutzaktivitäten sowie neun Wasserversorgungsunternehmen umfassen.
Die Harzwasserwerke GmbH ist alleiniger Vertragspartner im ersten Rahmenvertrag, der das Gebiet Ristedt umfasst und kooperiert im zweiten Rahmenvertrag mit der IVG Grundstücks GmbH Liebenau, die das Gebiet Liebenau II/ Blockhaus abdeckt. Der dritte Rahmenvertrag gilt für das Sulinger Land mit dem gleichnamigen Wasserverband, der vierte befasst sich mit der Region Hoya und Nienburg, in der die Stadtwerke Nienburg/ Weser GmbH einen Untervertrag mit der Wasserversorgung der Samtgemeinde Hoya geschlos-sen haben. Der fünfte Rahmenvertrag umfasst die Gebiete an Dümmer, Hunte und We-ser. Federführend ist hier der Wasserverband An der Führse, der einen Untervertrag mit der Samtgemeinde Altes Amt Lemförde, den Stadtwerken EVB Huntetal GmbH und dem Wasserversorgungsbetrieb Stolzenau abgeschlossen hat.
"Für diese fünf Rahmenverträge steht der Region zwischen 2008 und 2012 ein Fördervolumen von insgesamt 5,4 Millionen Euro zur Verfügung, von denen rund 3,7 Millionen für Freiwillige Vereinbarungen mit den Landwirten und weitere 1,7 Millionen für deren Bera-tung vorgesehen sind", erläuterte Bernd Lehmann, Leiter der Betriebsstelle Sulingen des NLWKN. In deren Dienstgebäude kamen am Freitag Vertreter des Landes, der Wasserversorger und der Landwirtschaft zusammen, um über die Neuerungen zu informieren und drei der Rahmenverträge zu überreichen.
"Seit etwa 20 Jahren wird in den Landkreisen Diepholz und Nienburg eine kooperative Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft gepflegt", ergänzte Dr. Dorothea Berger, Aufgabenbereichsleiterin für Grundwasserfragen im NLWKN Sulingen. "In zahlreichen Pilotprojekten und Arbeitskreisen zwischen den Landwirten und den beratenden Stellen wurden die heute hier gültigen Freiwilligen Vereinbarungen auf-gestellt. Insofern sind die Neuerungen aus den Rahmenverträgen und Schutzkonzepten eine Weiterentwicklung des bewährten, eingeschlagenen Weges".
Niedersachsenweit haben sich 50 Wasserversorgungsunternehmen in 16 Schutzkonzep-ten und Kooperationen zusammengetan. Dahinter stehen 100 Trinkwassergewinnungsgebiete mit mehr als 5.000 landwirtschaftlichen Betrieben. 40 Prozent der zur Verfügung stehenden 35 Millionen Euro aus dem Umweltministerium sollen in diesem Jahr fließen, jeweils weitere 20 Prozent in den Folgejahren bis 2012.
Artikel-Informationen
erstellt am:
16.05.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222