Norderney: Wulff übergibt Deckwerk seiner Bestimmung
2. August 2008
Norderney – Zum Abschluss seines Urlaubs auf Norderney hat Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff am Samstag das neue Sturmflutdeckwerk am Nordwestkopf der Insel offiziell seiner Bestimmung übergeben. Insgesamt sind in den Schutz der Insel Norderney 30 Millionen Euro investiert worden. Im Beisein von Vertretern des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie der Stadt und des Staatsbades Norderney enthüllte er am Deichschart in der Moltkestraße eine Bronzetafel. Zuvor hatte Wulff während seiner Ansprache im neuen Conversationshaus die Anlage bereits gewürdigt: "Das neue Deckwerk verbessert den Sturmflutschutz für Norderney erheblich. Zudem ist es durch den Einsatz ausgewählter, aufeinander abgestimmter Materialien gelungen, auch ein optisch ansprechendes Bauwerk zu schaffen, das den Belangen des Tourismus Rechnung trägt". Ferner betonte Wulff die Verantwortung des Landes für den Küstenschutz, der allein in diesem Jahr mit mehr als 60 Millionen Euro so stark wie nie gefördert wird.
"Für uns bildet der Besuch des Ministerpräsidenten den würdigen Abschluss eines Großprojektes, das über mehrere Jahre ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten war", erklärte Dr. Walter Keuffel, stellvertretender Direktor des NLWKN am Rande der Veranstaltung. Seit 2001 plante und leitete die Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN die Sanierung und Verstärkung des Deckwerkes auf der zweitgrößten ostfriesischen Insel. In mehreren Bauabschnitten wurden auf einer Länge von über zwei Kilometern zwischen der Milchbar und dem Nordbad alte, nicht mehr ausreichend standfeste Betonvorrichtungen durch geeignete Konstruktionen aus Natursteinen, Klinker und farblich abgestimmten Betonsteinen ersetzt. Um ein Überlaufen der Wellen in dem besonders gefährdeten Bereich zwischen der Moltkestraße und der Aussichtsdüne Georgshöhe zu verhindern, entstand dort ein System aus Schwall- und Kronenmauern. "Hier reichte die Bebauung sehr dicht an die Küstenschutzanlage heran, so dass nicht genügend Platz für die notwendige Erhöhung der vorhandenen Böschung war", erläuterte Keuffel. Genügend Raum boten in den Jahren 2003 bis 2005 hingegen die Kaiserwiese sowie der Abschnitt zwischen dem Cafe am Nordstrand und dem Januskopf, wo ein Veranstaltungsbereich als weitere touristische Aufwertung der Anlage integriert wurde. Den Abschluss der Bautätigkeiten bildete in den beiden vergangenen Jahren die grundlegende Verstärkung und Instandsetzung des Teilstücks von der Milchbar bis zur Marienhöhe, wobei neben den Sicherheitsaspekten auch der städtebaulichen Aufwertung dieses touristischen Anziehungspunktes Rechnung getragen wurde.
Die Sanierungsarbeiten waren notwendig geworden, nachdem in der Vergangenheit bereits leichte Sturmfluten mitunter deutliche Schäden an der zum Teil über 140 Jahre alten Anlage verursacht hatten. Daraufhin eingeleitete Untersuchungen ergaben, dass bei sehr schweren Sturmfluten ein erheblicher Wellenüberlauf die Stadt treffen könnte.
Die Gesamtkosten der Maßnahme von rund 30 Millionen Euro wurden je zur Hälfte aus Mitteln der europäischen Union sowie der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Förderung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes aufgebracht.
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.08.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
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