Celebrity Silhouette: Emssperrwerk wird Donnerstag geschlossen
Vorbereitung zur Passage des Meyer-Schiffes
Gandersum – Damit die Celebrity Silhouette, der Neubau der Papenburger Meyer-Werft, genügend Wasser unter dem Kiel hat, wird das Emssperrwerk des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) nach derzeitiger Planung am Donnerstag mittag zwischen 12:00 und 13:00 Uhr geschlossen. „Die Witterungs- und Tideverhältnisse sprechen für diesen Termin“, erklärte Reinhard Backer vom NLWKN. Für den gut 319 Meter langen, knapp 37 Meter breiten und rund acht Meter tiefen Kreuzfahrer darf die Ems bis zu 25 Stunden auf eine Höhe von maximal 2,20 Meter über Normal Null am Pegel Gandersum aufgestaut werden, das sind rund 60 Zentimeter mehr als das mittlere Tidehochwasser.
Möglich wurde dies durch eine Ausnahmegenehmigung, die auf Antrag des Landkreises Emsland im April 2009 nach Abschluss eines umfangreichen Planfeststellungsverfahrens ausgesprochen wurde. Normalerweise gilt im Sommerhalbjahr eine maximale Stauhöhe von 1,75 Meter über NN für höchstens zwölf Stunden.
Fachlich begleitet wird die Überführung von einem umfangreichen gewässerkundlichen und naturschutzfachlichen Monitoring, aber auch die Interessierten können dazu beitragen, die Belastungen für die Umwelt – insbesondere für die dort lebenden Vögel – möglichst gering zu halten: Der Landesbetrieb weist in Abstimmung mit den Landkreisen Leer und Emsland darauf hin, dass nicht alle Bereiche der Ems zwischen Leer und Emden für Zuschauer frei gegeben sind: „Die Vorlandbereiche dürfen während der Schiffsüberführung grundsätzlich nicht betreten werden“, appelliert der NLWKN an die Vernunft der Besucher.
Die gesperrten Gebiete sind Teile des Europäischen Vogelschutzgebietes „Emsmarsch von Leer bis Emden“ und national als Naturschutzgebiete ausgewiesen. „Hierbei geht es insbesondere um den Schutz von zahlreichen, wertbestimmenden Brut- und Gastvogelarten, insbesondere Offenlandbrüter und Röhrrichtbrüter“, heißt es in einer Information des NLWKN.
Durch den Aufstau der Ems werden Teile der Vorländer überflutet Die verbleibenden, nicht überstauten Flächen werden dringend als Rückzugsraum für die aus dem Vorland flüchtenden Vögel und sonstige Tierarten gebraucht und dürfen deshalb nicht betreten werden.
„Es gibt an der Ems genügend Orte, von denen man die Schiffsüberfügung sehr gut beobachten und verfolgen kann, ohne die Vorländer zu betreten“, betont der NLWKN. Die Karte mit den gesperrten Gebieten steht zum Downloaden auf den Internetseiten des Landesbetriebes unter www.nlwkn.niedersachsen.de zur Verfügung. Dort finden Interessierte neben technischen Details zum Sperrwerk auch eine Liste mit den bisherigen Schiffsüberführungen sowie rechtliche Grundlagen – wie etwa den Planfeststellungsbeschluss – für den Betrieb der Anlage.Artikel-Informationen
erstellt am:
29.06.2011
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
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