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Cuxhavener Küstenheiden: Zwei neue Wisente eingetroffen

Presseinformation vom 30. November 2010/ Herde wächst auf sieben Tiere/ Ausstellung zum Life-Projekt in Cuxhaven


Cuxhaven/ Lüneburg – Nach komplikationslosem Transport erreichten Ende vergangener Woche zwei junge Wisentkühe aus der Döberitzer Heide in Brandenburg ihr neues Gehege im Naturschutzgebiet Cuxhavener Küstenheiden bei Altenwalde. „Mit dem Zuwachs besteht die Wisentherde nun aus sieben Tieren“, erklärte Danny Wolff vom NLWKN (Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Lüneburg, der das EU-geförderte „Life-Projekt“ von seinem Beginn im Oktober 2005 maßgeblich betreute.

Zusammen mit 70 Heckrindern und 36 Konikpferden sorgen die Wisente dafür, den überwiegend offenen Charakter der Landschaft mit ihren Heideflächen, Magerrasen, Moor- und Waldgebieten zu erhalten. Die internationale Bedeutung des Schutzgebietes zeigt sich unter anderem daran, dass sich neun unterschiedliche Lebensraumtypen der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie auf einer Fläche von insgesamt 580 Hektar finden. „Kernstück des Areals sind die Heideflächen, die auch von den Wisenten bewohnt werden. Unsere Bestandsaufnahmen in ihrem Gehege haben ergeben, dass die Fläche noch weitere Tiere braucht, um den Aufwuchs von Sträuchern und Bäumen wie der Späten Traubenkirsche wirksam zu verhindern“, ergänzte Wolffs Kollege Stephan Scherer. Unterstützt werden die vierbeinigen Landschaftspfleger in ihrer Arbeit derzeit durch den Menschen: „Es laufen bis Mitte Dezember Entkusselungsarbeiten insbesondere an den Wegesrändern. Dort haben sich Traubenkirsche, Schwarzkiefer und Lärche derart ausgebreitet, dass sie den Blick auf Heideflächen und Weiden verstellen“, berichtet Scherer. Neben seltenen Tierarten wie dem Steinschmätzer, der Heidelerche und der Großen Moorjungfer profitiert von der Offenhaltung auch der Wisent selbst, der in Deutschland in freier Wildbahn ausgestorben ist.

Weitere wichtige Aspekte des Vorhabens waren die Wiederherrichtung bzw. Neuanlage von Flachgewässern sowie ein langfristig angelegter Waldumbau, der die vorherrschenden Nadelforsten in standorttypische Rotbuchen- und Stieleichenwälder entwickelt.

Neben der Begegnung mit den imposanten Tieren tragen auch das Wegenetz mit Naturlehrpfad und – zum Teil neuen – Infotafeln, Kartenmaterial und eine Internetpräsentation zum regen Interesse bei, dass das Gebiet bei Besuchern und Einheimischen findet. Spezielle Informationen über die drei zur Landschaftspflege eingesetzten Tierrassen enthalten drei Faltblätter über Wisent, Heckrind und Konik, die auf dem Gelände den Faltblattboxen entnommen werden können oder auch im Internet hinterlegt sind. Die Adresse: www.life-kuestenheiden.niedersachsen.de.

Wer sich angesichts der sinkenden Temperaturen lieber in beheizten Räumen über das Projekt informieren möchte, hat dazu in Cuxhaven Gelegenheit: Seit dem 25. November gastiert für fünf Wochen eine Ausstellung mit 13 großformatigen Postern über die Küstenheiden im Nationalpark-Zentrum in der Hans-Claussen-Straße 19. Die Ausstellung soll danach auch an anderen Standorten in der Region zu sehen sein. Termine und Orte werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Wisente in den Cuxhavener Küstenheiden   Bildrechte: NLWKN

Wisente in den Cuxhavener Küstenheiden

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Gerd-Michael Heinze

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Außenstelle "Naturschutzstation Unterelbe"
Geschäftsbereich Naturschutz
Alte Hafenstr. 2
D-21729 Freiburg
Tel: +49 (0)4779 / 92681-14
Fax: +49 (0)4779 / 92681-15

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