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Drehbrücke geht nach mehr als 130 Dienstjahren in den Ruhestand

Der NLWKN erneuert die Überquerung des Ems-Jade-Kanal bei Mariensiel. Die Arbeiten machen eine Vollsperrung erforderlich


Die 1887 erbaute Fortifikationsbrücke EJK 40 B kreuzt den Ems-Jade-Kanal im Zuge der Straße „Umfangstraße“ und verbindet die Ortschaften Mariensiel und Middelsfähr im Landkreis Friesland.   Bildrechte: NLWKN
Die 1887 erbaute Fortifikationsbrücke EJK 40 B kreuzt den Ems-Jade-Kanal im Zuge der Straße „Umfangstraße“ und verbindet die Ortschaften Mariensiel und Middelsfähr im Landkreis Friesland.

Mariensiel/Aurich. 1887 wurde die Fortifikationsbrücke EJK 40 B erbaut. Die einspurige Stahldrehbrücke mit Holzbohlenbelag, die im Zuge der Straße „Umfangstraße“ den Ems-Jade-Kanal kreuzt und die Ortschaften Mariensiel und Middelsfähr im Landkreis Friesland verbindet, wird nach mehr als 130 Jahren Dienstjahren in den verdienten Ruhestand verabschiedet. In Auftragsverwaltung der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) aktuell dabei, die Überquerung umfassend zu erneuern. Die Modernisierungsarbeiten machen Mitte März eine Straßensperrung erforderlich.

„Als Ersatz wird eine moderne hydraulisch betriebene Klappbrücke eingebaut. Diese wird aus Stahl gefertigt und auf massiven Vorbrücken aus Beton lagern. Die Brücke wird wie bisher einspurig befahrbar sein mit einer etwa fünf Meter breiten Fahrspur. Wir gehen aktuell von einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren aus“, erklärt Klaus Kieseling von der NLWKN-Betriebsstelle Aurich, die die Arbeiten vor Ort plant und umsetzt.

Im Herbst 2024 hat der NLWKN mit diesem Projekt begonnen. Dabei standen zunächst vorrangig Bauvorbereitungen rund um die Dükerung für die Stromversorgung und die Baustraße für die Wege zur Baustelle im Vordergrund. Aktuell ist die Brücke noch von der Südseite aus befahrbar. Mitte März stehen dann die eigentlichen Arbeiten an der Brücke an, die eine Vollsperrung erforderlich machen. Diese startet am Montag, 17. März 2025, und wird voraussichtlich bis Spätsommer 2026 andauern. Eine Umleitung ist vor Ort ausgeschildert.

Die Schiffsdurchgängigkeit ist ab dem 24. März 2025 bis etwa Mitte Mai 2025 nur sehr eingeschränkt und nach Absprache möglich. Danach können Einheiten bis 4,50 Meter Breite das Baufeld auf dem Wasser passieren.

„Wir bitten um Verständnis für die Verkehrsbeeinträchtigungen. Aber die Bauwerksuntersuchungen in den vergangenen Jahren haben bestätigt, dass durch Korrosion und durch eine übermäßige Inanspruchnahme die Gesamtkonstruktion stark beeinträchtigt wurde. Die Standsicherheit des nunmehr mehr als 130 Jahre alten Bauwerks wäre auf lange Sicht künftig nicht mehr gegeben. Deshalb handeln wir jetzt, um die Brücke für die Zukunft zu rüsten“, erläutert Kieseling. Die Nutzungsdauer dieser Brückenklasse beträgt nach DIN EN 1990 eigentlich rund 100 Jahre. Damit hat die bisherige Fortifikationsbrücke EJK 40 B ihren Soll mehr als erfüllt.

Der Nachfolger bietet mehrere Vorteile. Die Brückenlänge – einschließlich Vorbrücken – wird etwa 22 Meter betragen. Die Brückenplatte ist einschließlich Schrammbord bzw. Brückenkappen und Geländer 6,50 Meter breit. Die im Gewässer lichte Durchfahrtsbreite zwischen den Widerlagern für den Schiffsverkehr beträgt 7,50 Meter. Durch die bauliche Anordnung wird das Abflussverhalten des Ems-Jade-Kanals nicht beeinträchtigt und damit auch seine wichtige Funktion als Entwässerungsbauwerk erhalten.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
10.03.2025

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
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