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Neuer Schwung für die Entwicklung Niedersächsischer Gewässerlandschaften

NLWKN schafft Stellen zur Intensivierung der Fließgewässer- und Auenentwicklung


Luhe bei Salzhausen – Hier sieht man ein natürliches Fließgewässer mit Ufergehölzen und Totholz. (Foto: NLWKN)   Bildrechte: NLWKN
Luhe bei Salzhausen – Hier sieht man ein natürliches Fließgewässer mit Ufergehölzen und Totholz.

Braunschweig/Lüneburg/Meppen - Geschwungene Bäche und Flüsse, Artenvielfalt und ausgedehnte Auen – so sollten die Niedersächsischen Gewässerlandschaften (NGL) idealerweise sein. Das sind sie aber – noch – nicht. Lediglich drei Prozent der Fließgewässer in Niedersachsen befinden sich in einem guten ökologischen Zustand. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits vor Jahren das Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften ins Leben gerufen. Um dieses schneller voranzubringen, hat der NLWKN vier neue, sogenannte Netzwerkerinnen-Stellen geschaffen. Ziel ist es, die Umsetzung neuer Maßnahmen im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) zu initiieren und aktiv zu unterstützen.

Natürliche Gewässer in einen guten ökologischen Zustand und künstliche beziehungsweise erheblich veränderte Gewässer zu einem guten ökologischen Potential zu entwickeln, steht im Fokus der EG-WRRL. Aufgabe der NGL-Netzwerkerinnen ist es, die Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen an Fließgewässern und ihren Auen proaktiv voranzutreiben, zu koordinieren, fachlich zu begleiten und dadurch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren zu stärken. „Die Netzwerkerinnen-Stellen sind vorerst in drei NLWKN-Betriebsstellen (Braunschweig, Lüneburg, Meppen) verortet, sollen aber möglichst auf alle Betriebsstellen ausgeweitet werden“, erklärt Martin Gottwald, im NLWKN verantwortlich für den Geschäftsbereich Wasserwirtschaft und Strahlenschutz. Denn um vielfältige und naturnahe Fließgewässer zu entwickeln, die nicht nur den menschlichen Ansprüchen genügen, sondern auch Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten bieten und gemäß FFH-RL zu erhalten sind, muss noch viel passieren. So soll auch der Anbindung und Wiedervernässung von (ursprünglichen) Auenflächen eine große Bedeutung zukommen. Dies erfolgt nicht nur aus Naturschutzgründen, sondern auch, um den Wasserrückhalt in der Fläche bei Hochwasser zu erhöhen, was wiederum die Anreicherung des Grundwassers fördert. Davon profitiert dann in Dürrezeiten nicht nur die Natur, sondern auch die Landnutzung.

In einem nächsten Schritt werden auf Initiative der NGL-Netzwerkerinnen regionale Aktionsteams mit externen Partnern aufgestellt, die die Vorhaben zur naturnahen Fließgewässer- und Auenentwicklung gemeinsam konkretisieren und voranbringen. Sie stellen interdisziplinär ausgerichtete, kooperative und umsetzungsorientierte Einheiten dar, die die vorhandenen Strukturen von Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung, Ämtern für regionale Landesentwicklung, verschiedenen Fachbehörden und Unterhaltungsverbänden effizient nutzen. Daraus entstehen dann wiederum Projektteams vor Ort, die zusammen mit weiteren betroffenen Akteuren wie zum Beispiel Anliegern und Umweltverbänden konkrete Projekte entwickeln und umsetzen.

Der Zeitpunkt ist günstig, denn mit der aktuellen Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen zur „Naturnahen Entwicklung der Oberflächengewässer“ (NEOG) besteht seit 2023, passend zu der vom Land beabsichtigten verstärkten Maßnahmenumsetzung, ein geeignetes Förderprogramm. Dies ermöglicht Maßnahmenträger eine Anteils- bis Vollfinanzierung von Vorhaben zur Fließgewässer- und Auenentwicklung durch Landes- und EU-Fördermittel.

Bruchgraben bei Hildesheim – ein Beispiel für einen erheblich veränderten, begradigten Bachlauf neben Äckern. (Foto: NLWKN)   Bildrechte: NLWKN
Bruchgraben bei Hildesheim – ein Beispiel für einen erheblich veränderten, begradigten Bachlauf neben Äckern.
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.06.2024

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