Freie Fahrt voraus mit Wimpel und Vignette
Neues Pauschalangebot: „Boots-Pass“ vereinfacht Abrechnung an Ems-Jade- und Nordgeorgsfehnkanal
Aurich/Leer. Gute Nachrichten für Sportbootfahrer: Mit dem neuen „Boots-Pass EJK/NGFK“ steht künftig wieder ein Pauschalangebot für Wassersportler auf dem Ems-Jade- und dem Nordgeorgsfehnkanal zur Verfügung. Eine entsprechende Vereinbarung ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), des Landesverbands Motorbootsport (LMN), des Deutschen Motoryachtverbands (DMYV), des Regionalverbands Segeln Weser-Ems e.V. (RVS W-E), des Teams Wassersport Ostfriesland (TWO) und der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG). Der gefundene Kompromiss sei auch ein Bekenntnis zum Wassersportrevier Ostfriesland und seiner großen touristischen Bedeutung, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Steigende Energie- und Betriebskosten und eine daraus resultierende Anpassung der Schleusengebühren hatten zuletzt für Gesprächsbedarf und Kritik entlang der ostfriesischen Wasserstraßen gesorgt.
„Wir haben den Dialog in den zurückliegenden Wochen nie abreißen lassen und im Rahmen von in vertrauensvoller und konstruktiver Atmosphäre geführten Gesprächen eine praxistaugliche Lösung gefunden. Im Ergebnis steht nicht nur eine neue faire und nutzerfreundliche Pauschaloption für alle Sportbootfahrer, sondern auch eine Vereinfachung des Prozederes an den Schleusen“, kommentieren Helmut von Veen (DMYV), Benno Wiemeyer (LMN), Hans Hüser (RVS Weser-Ems), André Grünebast (TWO) und Reinhard Backer (NLWKN) die neue Regelung.
Möglich machen soll dies der neue „Boots-Pass EJK/NGFK“, der bereits ab 18. Mai zunächst im Zuge einer Pilotphase erhältlich sein wird. Für eine Jahresgebühr von 70,- Euro je Boot erlaubt er jedem im Rahmen der Betriebszeiten ein ganzjähriges Befahren des Ems-Jade-Kanals und des Nordgeorgsfehnkanals. Mitglieder der auf der ostfriesischen Halbinsel ansässigen Motorboot- und Seglervereine sollen eine ermäßigte Gebühr in Höhe von 40,- Euro zahlen. „Damit setzen wir ein klares Zeichen für die Stärkung des Vereinslebens in der Region“, so die Projektpartner. Ganz auf eine zusätzliche Gebühr verzichtet wird bei einer Mitgliedschaft im DMYV, der hier angeschlossenen Sportbootvereinigung (SBV) oder dem Segler-Verband Niedersachsen e.V. (SVN). „Die Dachverbände entrichten in diesem Fall die Gebühr für ihre Mitglieder, sodass nur Versandkosten entstehen“, erklärt Helmut von Veen vom DMYV. DMYV-Mitglieder und Angehörige der am Kanal ansässigen regionalen Vereine können den vergünstigten bzw. in ihrer Mitgliedschaft enthaltenen Boots-Pass über ein Formular auf der Verbandswebsite beziehen (https://www.dmyv.de/aktuelles/detail/gute-nachrichten-fuer-sportbootfahrer-in-ostfriesland).
Als Nachweis für die Teilnahme am neuen Boots-Pass-Angebot gilt eine Vignette, die für die Schleusenwärter gut sichtbar an der Backbordseite des Bootes befestigt werden muss. DMYV-Mitglieder können sich alternativ mit ihrer zuvor angeforderten speziellen Verbandsflagge ausweisen. „Auf diese Weise wird auch der Schleusungsprozess wesentlich vereinfacht, denn Boots-Pass-Inhaber sind für die Mitarbeiter des NLWKN auf den ersten Blick erkennbar“, so Axel Daubenspeck vom NLWKN in Aurich. Die Vignette für Gäste des Wassersportreviers kann ab sofort in den Tourist-Informationen Emden, Wilhelmshaven, Friedeburg und Leer erworben werden.
Auch der Tourismus profitiert
Abseits dieses neuen Pauschalangebotes bleibt die Einzelabrechnung je Schleusung weiter möglich. Der Schleusenvorgang kostet dann 6,- Euro. „Das kann sich zum Beispiel dann rechnen, wenn man den Kanal im Rahmen einer Saison nur einmalig oder teilweise durchfahren möchte“, erklärt Imke Wemken. Vom Boots-Pass verspricht sich die Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH auch positive Effekte für den Tourismus in der Region: „Ostfriesland lebt auch von seinen Wasserwegen – die Vereinfachung der Kostenstruktur durch ein Pauschalangebot, das von Gästen der Region in Anspruch genommen werden kann, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Steigerung der Attraktivität als Wassersportdestination“.
Die Projektpartner sind sich dabei einig, dass für die über die Jahre deutlich gestiegenen Energie- und Betriebskosten der Schleusenanlagen eine Lösung gefunden werden musste. „Im Rahmen des jetzt eingeschlagenen Weges wird ein wesentlicher Teil der Kosten solidarisch durch viele Schultern getragen werden. Wir freuen uns, dass hierbei mit dem DMYV und dem LMN neue starke Partner mit im Boot sitzen“, heißt es von den Machern des neuen Angebots. Die Städte, Gemeinden und Tourismusorganisationen der Region tragen ebenfalls zur Finanzierung bei. Ob die Rechnung aufgeht und das Projekt wie geplant über die Pilotsaison hinaus fortgeführt werden kann, soll eine gemeinsame Evaluierung im Herbst zeigen.
Der NLWKN hatte sich 2021 angesichts steigender Betriebskosten nach fast 25 Jahren zu einer Erhöhung der Schleusungsgebühren gezwungen gesehen. Da auch der bisherige Pauschalvertrag mit dem Regionalverband Segeln Weser-Ems e.V. Ende des letzten Jahres im Einvernehmen aufgekündigt wurde, stand allen Nutzern übergangsweise nur die Zahlung pro Schleusengang zur Verfügung.
Link zum Antragsformular für DMYV-Mitglieder und Angehörige der am Kanal ansässigen regionalen Vereine: https://www.dmyv.de/aktuelles/detail/gute-nachrichten-fuer-sportbootfahrer-in-ostfriesland
Weitere Informationen rund um das Wassersportrevier Ostfriesland:
https://www.ostfriesland.travel/urlaubsthemen/aktiv-zu-wasser
Artikel-Informationen
erstellt am:
17.05.2022
Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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