Gehölzarbeiten im FFH-Gebiet bei Burgwedel: Managementplan wird schrittweise umgesetzt

Hannover/Wettmar (Burgwedel) – Seit 2021 liegt ein Managementplan für das FFH-Gebiet Trunnenmoor vor. Darin werden Ziele für das Schutzgebiet und Maßnahmen definiert, die schrittweise umgesetzt werden. Ein Fokus liegt auf nährstoffarmen Gewässern einer Teichkette auf einer Fläche des NABU Burgwedel und Isernhagen e.V. Neben weiteren Forstarbeiten im Gebiet sollen im Winter 2023/2024 die Gehölze im direkten Umfeld der Gewässer entnommen werden. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) unterstützt die Arbeiten im Gebiet im Rahmen des EU-geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“.

„Nährstoffarme Gewässer mit ihrer besonderen Vegetation sind in Niedersachsen sehr selten. Damit sie nicht durch Laubeintrag verschlammen, ist es notwendig, Gehölze im direkten Umfeld der Gewässer zu entfernen und einen maschinell pflegbaren Übergangsbereich zu etablieren“, erklärt Projektleiter Tom Kutter vom NLWKN. So kann der Wind die Gewässer erreichen und über den Eintrag von Sauerstoff kann organische Substanz im Gewässer abgebaut werden. Die Pflege der Flächen erfolgte bislang ausschließlich per Hand, daher bedeutet die Neuerung eine große Umstellung. „Die Offenhaltung der Gewässer und ihre Aufwertung für den Naturschutz kann nur gelingen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen und die regelmäßige Mahd um die Gewässer einfacher wird“, sagt Sigrid Fedler von der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover.

Bei den Arbeiten muss auf eine in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte und im Gebiet nachgewiesene Nachtfalterart, die Erlen-Pfeileule, Rücksicht genommen werden. Im Winterhalbjahr sind die Puppen des Falters meist in Bodennähe und nicht mehr an den Bäumen zu finden. Ab Mai sind die Tiere wieder mobil. Daher werden die Gehölze im Winterhalbjahr 2023 entnommen. Arbeiten zur Vorbereitung der Wege mit einem Mulcher und Arbeiten an den Gewässern sind erst ab Mai 2024 vorgesehen.

Im Zuge der Maßnahmen wird ein weiteres Gewässer auf einer Landesnaturschutzfläche des NLWKN von Gehölzen freigestellt und anschließend neugestaltet, so dass an verschiedenen Stellen Flachwasserzonen entstehen. Parallel finden auf Privatflächen im Gebiet weitere Durchforstungen statt. Auch diese stehen im Einklang mit dem Managementplan. Der Plan für das FFH Gebiet 97 Trunnenmoor ist auf der Internetseite des NLWKN zum Download verfügbar.

Mittelfristig sollen in dem Moorgebiet weitere Waldflächen von Kiefernforsten in Mischwälder und Erlenbrüche überführt werden. Offene Lichtungen mit besonders geschützter Vegetation wie Moorlilien und Lungenzian oder nährstoffarmen Gewässern sollen durch Mahd oder Beweidung offengehalten werden.

Hintergrund zum Integrierten LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Das Integrierte LIFE-Projekt setzt Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in fast ganz Niedersachsen und weiten Teil Nordrhein-Westfalens um. Die beiden Bundesländer finanzieren 40 % des IP LIFE, die anderen 60 % werden durch die Europäische Kommission gefördert. Weitere Informationen dazu gibt es auf folgender Internetseite: www.sandlandschaften.de

Ansprechpersonen zum Projekt:

Region Hannover

Fachbereich Umwelt

-36.25 Naturschutz Ost-

Höltystraße 17

Telefon: 0511 6162 2594

NLWKN, IP LIFE „Atlantische Sandlandschaften“

Tom Kutter
Telefon: 0511 3034 3352
E-Mail: Thomas.Kutter@nlwkn.niedersachsen.de