Genauer Fahrplan für Ems-Passage noch offen
Sperrwerk des NLWKN schließt die Tore am Sonntagmittag// Presseinformation vom 18. September 2014
Schiffsüberführung mit Hilfe des Ems-Sperrwerks: Voraussichtlich am kommenden Wochenende fährt das Kreuzfahrtschiff „Quantum of the Seas“ von Papenburg über die Ems in Richtung Nordsee. Günstige Witterungs- und Tideverhältnisse sprechen für diesen Überführungstermin. Einen genauen Fahrplan gibt es allerdings noch nicht: „Alles hängt davon ab, wie hoch die Tide am Sonntagmittag in der Ems aufläuft“, erläutert Reinhard Backer vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Aurich. Fest steht: Der NLWKN wird am Sonntag gegen 12 Uhr die Tore des Ems-Sperrwerks schließen, damit wird die Ems zwischen Papenburg und Gandersum – das sind rund 30 Kilometer – aufgestaut. Dann kommen die Pumpen im Emssperrwerk ins Spiel, um den für die Überführung notwendigen Wasserstand herzustellen. Die sechs Pumpen im Sperrwerk schaffen pro Sekunde 100 Kubikmeter. Das Schiff hat einen Tiefgang von ca. acht Meter. Es wird im Wesentlichen darum gehen, den Wasserstand in der Ems um mindestens einen weiteren Meter zu erhöhen. Ob das innerhalb einer Tide – also innerhalb von zwölf Stunden – möglich ist, scheint fraglich. „Es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch der Wasserstand nach dem Schließen der Sperrwerkstore ist“, erläutert Backer. Möglich ist, dass die Tore des Sperrwerks auch 25 (zwei Tiden) oder 37 Stunden (drei Tiden) geschlossen bleiben. Die Meyer-Werft hat jetzt zunächst einen Fahrplan veröffentlicht, der von einem Zwölf-Stunden-Stau ausgeht. „Alles Weitere wird man am Sonntagmittag festlegen“, sagte Backer.
Seit der Inbetriebnahme des Sperrwerks im Jahr 2002 wurden bisher 29 Schiffe überführt; wie immer vor diesem Ereignis laufen die Vorbereitungen beim NLWKN seit Tagen auf Hochtouren – routiniert und professionell. Dazu gehören die Beobachtung der Gewässergüte in der Ems ebenso wie das regelmäßige Abrufen der Wetterdaten und die Abstimmung mit den Entwässerungsverbänden, der Meyer-Werft und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Emden.