Hochwasserschutz vor Ort erklärt: NLWKN lud Anwohner zu Bürgerdialog nach Klein Mahner
Landesbetrieb tauscht sich mit Gästen zur Weihnachtsflut aus
Gielde / Wolfenbüttel. Wie genau funktioniert der Hochwasserschutz vor Ort, welche Rolle übernimmt dabei das Hochwasserrückhaltebecken Klein Mahner und welche Lehren können aus dem Weihnachtshochwasser 2023/2024 gezogen werden? Diese und weitere Fragen beschäftigen Anwohnerinnen und Anwohner in Gielde im Landkreis Wolfenbüttel. Sie sind direkt betroffen, denn der Hochwasserschutz findet unmittelbar vor ihrer Haustür statt. Einige hundert Meter stromaufwärts werden die Pegelstände der Warne durch das Hochwasserrückhaltebecken Klein Mahner geregelt. Dieses wird vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betrieben. Der NLWKN hatte in der vergangenen Woche zu einem Bürgerdialog nach Klein Mahner eingeladen, um direkt vor Ort über den Hochwasserschutz und die Arbeit des Landesbetriebs zu informieren.
Insgesamt zwölf Personen, darunter Vertreterinnen und Vertreter ortsansässiger Vereine und Gemeinden sowie private Bürgerinnen und Bürger, nutzten die Gelegenheit, um sich mit Michel Radon vom NLWKN auszutauschen. „Wir wissen, dass es vor Ort ein großes Interesse am Hochwasserrückhaltebecken und auch Bedenken gibt, wenn sich das Abschlussbauwerk wie jetzt im Umbau befindet. Deshalb war dieser Austausch sehr wichtig, um Fragen zu klären und Bedenken auszuräumen. Das Gespräch verlief in einer sehr angenehmen Atmosphäre“, erklärt Radon. Er ist Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Unterhaltung in der NLWKN-Betriebsstelle Süd, die für das Hochwasserrückhaltebecken Klein Mahner zuständig ist
Der Wasserbau-Ingenieur stand den Gästen vor Ort Rede und Antwort. Ein wichtiges Thema war unter anderem, wie sich Gemeinde und Bevölkerung auf künftige Hochwasserereignisse organisatorisch gut vorbereiten können. „Neben der Aufstellung eines Alarm- und Einsatzplanes ist es wichtig Kommunikationsstrukturen aufzubauen, sodass die handelnden Akteure vor Ort im Einsatzfall schnell an Hochwasserdaten gelangen“, erklärte Radon. Er wies dabei auf das NLWKN-Onlineportal Pegelonline hin, wo seitens des NLWKN fortlaufend aktuelle Pegeldaten und im Hochwasserfall aktuelle Lageberichte bereitgestellt werden.
Einige Gäste berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen während des Weihnachtshochwassers. So hatten einige Anwohnerinnen und Anwohner einen aufkommenden Hochwassertourismus zum Jahreswechsel festgestellt und schilderten, dass Quads den Damm befahren haben sollen. „Ein solches Verhalten ist nicht zulässig, da dadurch die Grasnarbe beschädigt und die Standsicherheit des Dammes gefährdet wird“, unterstrich Radon.
Am Ende der Veranstaltung betonten alle Beteiligten den gemeinsamen Wunsch, diesen Hochwasserdialog unbedingt aufrechterhalten und sich auch künftig weiter vor Ort austauschen zu wollen.
Hintergrundinformationen zum Bauwerk
Das Hochwasserrückhaltebecken Klein Mahner wurde im Rahmen des „Aller-Leine-Oker-Plans“ errichtet, um landwirtschaftliche Flächen und unterhalb liegende Objekte durch Einstau vor Schäden zu schützen. Der NLWKN ist aktuell dabei, das Bauwerk zu modernisieren. Unter anderem werden die veralteten Drehsegmentschütze, welche über einen Schwimmkörper selbststeuernd waren, aktuell durch moderne Hubschütze ausgetauscht. Ein bewährtes System, das sich per Fernsteuerung, sowie vor Ort elektrisch und manuell einstellen lässt.
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.02.2024
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