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Jarssumer Polder: Vermutlich Stackdeich entdeckt

Überreste kamen beim Kleiabbau für modernen Deich zu Tage/ Presseinformation vom 15. August 2012


Emden/ Aurich – Beim Kleiabbau im Jarssumer Polder für den modernen Deichbau sind vermutlich Überreste historischer Küstenschutzanlagen entdeckt worden. „Es handelt sich sehr wahrscheinlich um die Pfahlreihe eines Stackdeiches, die hier auf über 150 Metern Länge freigelegt worden ist“, berichtete Dr. Sonja König von der Ostfriesischen Landschaft, die den Fund am Mittwoch begutachtete. König war zusammen mit anderen Experten vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) informiert und zur Besichtigung eingeladen worden. „Die ersten Überreste haben wir beim Bodenaushub im Mai entdeckt“ sagte Peter Pauschert vom NLWKN in Aurich. „Als wir dann beim Fortgang der Arbeiten die regelmäßige Struktur der Funde erkannten, vermuteten wir schon, dass wir auf die Reste eines Kulturbaus gestoßen sind“. Auch die Wissenschaftler vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung sind eingebunden und werden sich an den künftigen Untersuchungen beteiligen. Eine endgültige Bestätigung, dass es sich um einen Stackdeich handelt sowie das genaue Alter der Anlage und ihre Bauweise, sollen nun nähere Untersuchungen ergeben. Vor scharliegenden Deichabschnitten wurde im ausgehenden Mittelalter manchmal eine bis zu zwei Meter hohe Wand aus Holzplanken errichtet, die den eigentlichen Deich schützen sollte. Diese Form des Deichbaus erwies sich jedoch in der Errichtung und Unterhaltung als sehr aufwendig, so dass unsere Vorfahren Alternativen entwickelten.

Der Kleiabbau im Jarssumer Polder dient der Deichverstärkung zwischen dem Borssumer Siel und der Emder Seeschleuse. Der Fortgang der aktuellen Deichbauarbeiten wird durch den Fund nicht verzögert.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
15.08.2012

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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