Nasse Böden stoppen Renaturierungsarbeiten an der Schunter
Arbeiten am Flussbett der Schunter müssen witterungsbedingt unterbrochen werden
Helmstedt – Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat einen großen Teil bei der umfangreichen Renaturierung der Schunter im Landkreis Helmstedt bereits umgesetzt. Seit Oktober 2024 arbeitet der Landesbetrieb an einem neuen Flussbett für die Schunter zwischen Beienrode und Ochsendorf. Auf den letzten Metern durchkreuzen die aktuellen Witterungsbedingungen die Pläne, sodass die Bauarbeiten bis zum Ende der Brut- und Setzzeit pausieren müssen.
Als „Gewässer II. Ordnung“ gilt die Schunter als Prioritätsgewässer gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Diese sieht vor, dass die Grund- und Oberflächengewässer der Mitgliedsstaaten verpflichtend in einen guten Zustand gebracht werden. „Die Bauarbeiten stellen neben den schon durchgeführten Durchgängigkeitsmaßnahmen des Unterhaltungsverbands Schunter einen weiteren Baustein dieses Zieles dar“, erklärt Edith Büscher-Wenst, Projektleiterin beim NLWKN, den aktuellen Stand des Renaturierungsprozesses. Die Umsetzung des Vorhabens ist Teil eines EU-Förderprogramms zur naturnahen Entwicklung von Oberflächengewässern (NEOG).
„Ziel ist es, mit dem neuen Flussbett eine bessere Auenanbindung zu schaffen. Allerdings hat uns die akute Vernässung der Flächen leider bei den Resterdarbeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erläutert Silke Seemann, ebenfalls NLWKN. „Unter den aktuellen Bedingungen mit sehr feuchten Böden ist eine Fortsetzung der Erdarbeiten nicht möglich.“
Zwar fließt die Schunter schon durch ihr neues Bett. Es fehlen aber noch Teile der Bodenbewegungsarbeiten, sodass derzeit noch nicht wieder eingebauter Boden im Baufeld liegt und dann im Spätsommer als Verfüllung des alten Laufs verwendet wird.
Im März werden noch einige umfangreiche Pflanzarbeiten auf den Flächen zwischen dem alten Schunterbett und dem neuen Verlauf durchgeführt. Aber danach müssen die Arbeiten vorerst ruhen.
Ein Zwischenerfolg ist allerdings zu vermerken: Neu geschaffene Wasserflächen wurden bereits intensiv von Gänsen und Kranichen angenommen. „Es ist davon auszugehen, dass einige davon die neu geschaffenen Bedingungen für ihre diesjährige Brut nutzen“, so Büscher-Wenst.
Artikel-Informationen
erstellt am:
12.03.2025
Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222