Neues Seevermessungsschiff für Unterhaltungs- und Forschungsaufgaben des NLWKN
Ersatz für zwei alte Vermessungsschiffe // Indienststellung 2023
Norden/Kiel. Ein neues Schiff für hydrographische Vermessungen der Übergangs- und Küstengewässer wird derzeit für den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden geplant. Der Schiffsneubau soll voraussichtlich ab 2023 für die verschiedenen Seevermessungsaufgaben des Landesbetriebs zur Verfügung stehen. Er ersetzt die inzwischen 70 Jahre alte „Memmert“ und ein weiteres Vermessungsschiff des NLWKN.
Der rund 16 Meter lange und 5 Meter breite Neubau soll in Norddeich stationiert und zur Bewältigung von umfangreichen und hochgenauen Seevermessungen für gewässerkundliche, wasserwirtschaftliche und wasserbauliche Aufgabenstellungen eingesetzt werden. „Das Schiff wird hierzu mit modernster Seevermessungstechnik wie einem Fächerecholot und einem Sedimentecholot ausgestattet“, verrät Holger Dirks, Aufgabenbereichsleiter Vermessung der Forschungsstelle Küste in der NLWKN-Betriebsstelle Norden. „Mithilfe der schiffsseitig ausfahrbaren Echolotmesssysteme lässt sich die Meeresbodenoberfläche sowie der unmittelbar angrenzende Meeresuntergrund der Rinnen und Priele, der Häfen und Hafenzufahrten flächenhaft und hochauflösend vermessen“, so Dirks. Zudem erhält das Schiff eine Vorrichtung zum Aussetzen von Gewässersonden oder eines autonomen Messfahrzeuges für Seevermessungen. Ein Start- und Landeplatz für ein unbemanntes Flugsystem (Drohne) für Kartierungen im sogenannten Eulitoral – trockenfallende Wattflächen mit ihren Habitaten – soll die Ausrüstung vervollständigen.
„Mit dem Schiffsneubau erhält der NLWKN ein leistungsfähiges seegängiges Vermessungsschiff für seine Flotte, welches mit seinem dann vorhandenen vielschichtigen Einsatzpotenzial deutlich an die gestiegenen Anforderungen der Seevermessung ausgerichtet wurde“, ergänzt Dirk Oberliesen, Aufgabenbereichsleiter Schiffsbetrieb und Schadstoffunfallbekämpfung in der NLWKN-Betriebsstelle Norden. „Die Antriebs- und umfangreiche Vermessungstechnik ohne gegenseitige Beeinflussung an Bord zu platzieren, sind besondere Herausforderungen in der Planung“, so Oberliesen.
Das reguläre Einsatzgebiet des Schiffneubaus wird sich dabei von der Ems bis zur Jade erstrecken. „In zeitlich definierten Abständen werden hier die Watteinzugsgebiete der Seegaten, die Inselriffbögen und die Vorstrände der Ostfriesischen Inseln vollständig vermessen – die Arbeiten liefern grundlegende Vermessungsdaten für die vielfältigen Aufgaben des NLWKN“, erklärt Holger Dirks. Weitere Einsatzgebiete sind etwa die Objektvermessung von Küstenschutzanlagen wie den Seebuhnen, die hydrographische Vermessung der landeseigenen Außentiefe an der Ostfriesischen Küste und der Jade sowie das Monitoring von Sandentnahmestellen für Strandaufspülungen oder Schutzdünenverstärkungen.
Zur Gestaltung und Optimierung des neuen Seevermessungsschiffes werden beim Ingenieurbüro S.M.I.L.E. Engineering GmbH aus Heikendorf bei Kiel, das den Neubau für den NLWKN plant, eigens entwickelte Berechnungsmethoden verwendet. Nach Abschluss der Planungsleistungen wird der Bau des Schiffes EU-weit ausgeschrieben. Die Indienststellung des Seevermessungsschiffes ist für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
28.01.2022
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