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Seegras auf dem Rückzug

Tagung in Wilhelmshaven rückt „Wiesen“ im Wattenmeer in den Fokus (04.06.) // Anmeldung ab sofort möglich


Ein in Niedersachsen, aber auch in den angrenzenden Seegebieten immer seltener werdender Anblick: Eine Seegraswiese im Ostermarscher Watt. Ihre Bestandsdichten haben zuletzt deutlich abgenommen (Bild: Marc Herlyn/NLWKN).   Bildrechte: Marc Herlyn/NLWKN
Ein in Niedersachsen, aber auch in den angrenzenden Seegebieten immer seltener werdender Anblick: Eine Seegraswiese im Ostermarscher Watt. Ihre Bestandsdichten haben zuletzt deutlich abgenommen (Bild: Marc Herlyn/NLWKN).

Oldenburg/Wilhelmshaven. Dem Seegras im niedersächsischen Wattenmeer geht es an vielen Stellen nicht gut. Das zeigen unter anderem Monitoring-Ergebnisse des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Forscher machen die deutliche Abnahme der Bestandsdichten sowie Veränderungen der Ausbreitung von Seegrasbeständen, die nicht nur in Niedersachsen spürbar sind, deshalb am 04. Juni zum Gegenstand einer internationalen Fachtagung. Interessierte können sich noch bis Anfang Mai zur Teilnahme an der Veranstaltung in Wilhelmshaven anmelden.

„Der negative Entwicklungstrend ist auch in den Nachbarländern wie in den Niederlanden und in Dänemark sowie in der Ostsee festzustellen, wo die Seegraswiesen teilweise ganz verschwunden sind“, skizziert Dr. Sylvia Zaun, Wissenschaftlerin vom Aufgabenbereich Flussgebietsmanagement – Übergangs- und Küstengewässer des NLWKN in Oldenburg die Ausmaße der besorgniserregenden Entwicklung. Der Landesbetrieb kümmert sich im Rahmen seiner hoheitlichen Aufgaben neben dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer um das Monitoring der Bestände in Niedersachsen.

Seegraswiesen sind als ein wertvolles Ökosystem von großer Bedeutung: „Ihre herausragende Rolle etwa für die Biodiversität und Wasserqualität, aber auch den Küstenschutz sowie die Speicherung von CO2 sind in den wissenschaftlichen Fokus gerückt und daher Gegenstand zahlreicher nationaler und internationaler Forschungsprojekte“, so Zaun. Dabei werden unter anderem mögliche Ursachen für den räumlich differenzierten Rückgang von Seegrasbeständen sowie Möglichkeiten und praktische Wege zur Bestandsrestauration betrachtet und in einigen Nachbarländern bereits erprobt.

Vernetzung in Wilhelmshaven – Anmeldung ab sofort möglich

Um die Vernetzung sowie den Wissens- und Erfahrungsaustausch zum Thema Seegras zu fördern, lädt der NLWKN am 04. Juni 2025 unter dem Titel „Schutz & Management von Seegraswiesen im Wattenmeer“ zu einer Seegrastagung im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven ein. Dabei soll es nicht zuletzt um mögliche Ursachen des Rückgangs und potenzielle Belastungsfaktoren gehen, die in den letzten Jahren verstärkt zum Gegenstand von Forschungsprojekten und Untersuchungen geworden sind. „Das Thema Seegras ist stark interdisziplinär und international. Es berührt zugleich Aspekte des Natur- und Klima-, als auch des Küstenschutzes und ist sowohl für die Wissenschaft als auch behördliche Bewirtschaftungspraxis auch vor dem Kontext europäischer Gesetzgebung von großer Relevanz“, betont die NLWKN-Wissenschaftlerin.

Neben Referenten aus Deutschland werden in Wilhelmshaven deshalb auch Beiträge aus den Niederlanden sowie Dänemark erwartet. Ziel ist das Teilen von Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen aus den Bereichen des Schutzes, Managements und der Wiederherstellung von Seegraswiesenbeständen. Insbesondere im Rahmen eines interaktiven Teils der Tagung soll der Austausch zwischen den Experten aus dem Forschungsbereich sowie Vertretern aus Landesverwaltungen, Umweltbehörden auf Bundesebene aber auch Naturschutzverbänden, Ingenieur- und Planungsbüros gefördert werden. Am 05. Juli findet darüber hinaus eine Fachexkursion zu einer ausgewählten Seegraswiese im niedersächsischen Wattenmeer statt, um den fachlichen Austausch an einem praktischen Beispiel zu vertiefen.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung bietet der NLWKN online unter www.nlwkn.niedersachsen.de/seegras2025.

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Seegrasarten wie das hier abgebildete Zwergseegras rücken aktuell in den Fokus der Forschung. In Wilhelmshaven stehen sie Anfang Juni im Zentrum einer eigenen Tagung (Bild: Marc Herlyn/NLWKN).
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Artikel-Informationen

erstellt am:
08.04.2025

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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