Seltene Pflanzen in Salzgitter entdeckt
Berg-Johanniskraut, Gold-Klee und Dreizahn lassen Botaniker-Herzen höher schlagen // Ehrenamtliche können sich in Artenerfassung einbringen
Salzgitter. Gleich an mehreren Stellen im Salzgitter-Höhenzug konnten Walter Wimmer und Leonard Schmalhaus das seltene Berg-Johanniskraut (Hypericum montanum) entdecken. Dabei verzeichneten die beiden engagierten Naturschützer mindestens einen neuen Fundort der gelb blühenden Pflanze. Sie ist in Niedersachsen selten und gilt im Hügelland als gefährdet. Neben dem Berg-Johanniskraut stießen die Biologen in den letzten Wochen auf weitere seltene Pflanzenarten. Auch Ehrenamtliche können mit der Meldung von Funden zu einem vollständigeren Bild von der Situation der Flora in Niedersachsen beitragen.
„Es ist immer ein kleines Erfolgserlebnis, wenn man eine seltene Art an einem alten Fundort – oft nach Jahrzehnten – bestätigen kann. Oder sogar ein neues Vorkommen entdeckt“, freut sich Wimmer. Aus Salzgitter sind verschiedene alte Nachweise bekannt, die den Rückgang des Berg-Johanniskrauts belegen. Daneben konnten auch noch das Schöne Johanniskraut (Hypericum pulchrum) und der Gold-Klee (Trifolium aureum) nachgewiesen werden. Letzterer ist ebenfalls gefährdet und wurde in Salzgitter bisher nur äußerst selten registriert. Der Fund des Dreizahns (Danthonia decumbens), eines Grases, war sogar ganz neu für das Stadtgebiet. Ebenso der Fund des parasitisch lebenden Fichtenspargels (Hypopitys monotropa), der aufgrund des fehlenden Chlorophylls ein eher unauffälliges Dasein fristet.
Die zwei Biologen Schmalhaus und Wimmer erforschen in ihrer Freizeit die Flora des Salzgitter-Gebietes. Sie dokumentieren dabei, wo welche Pflanzenarten wachsen. Beruflich sind beide in der Naturschutzverwaltung des Landes tätig, im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Schmalhaus mit landesweiten Naturschutzaufgaben in Hannover und Wimmer als Leiter der Betriebsstelle Süd in Braunschweig.
Ehrenamtliche liefern wichtige Daten
„Unsere Daten sind ein Teil des Artenerfassungsprogramms des NLWKN. Hier laufen landesweit alle gemeldeten Daten zu Pflanzen und Tieren zusammen und stehen für diverse Naturschutzaufgaben zur Verfügung“, erklärt Schmalhaus. Im Rahmen des wichtigen Programms sind auch zahlreiche Ehrenamtliche im Land aktiv. Wer sich mit bestimmten Arten auskennt und an der landesweiten Erfassung mitwirken möchte, kann seine Funde online über das Niedersächsische Webbasierte Artenerfassungs-Portal, kurz NIWAP, melden.
Ihre Heimat Salzgitter werden Schmalhaus und Wimmer auch weiterhin besonders im Auge behalten. In ein paar Jahren könnte daraus auch ein Buch über die Pflanzenwelt Salzgitters entstehen, so der Plan der Biologen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
21.07.2023
zuletzt aktualisiert am:
06.09.2023
Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222