NLWKN veröffentlicht weitere Ergebnisse des Gewässer-Monitorings
Umweltschutz beim LNG-Terminal Wilhelmshaven
Wilhelmshaven/Oldenburg/Hannover. Seit fast einem Jahr ist die FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) Höegh Esperanza in Wilhelmshaven in Betrieb und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung der deutschen Gasversorgung. Niedersachsen hatte das wichtige Projekt für die Energieinfrastruktur nur unter strengen Umweltauflagen zugelassen. Die Regasifizierung und die dafür notwendige Erwärmung des auf minus 162 Grad heruntergekühlten Flüssigerdgases erfolgen dabei klimaschonend überwiegend durch Meerwasser. Besonders umstritten ist die Reinigung der Kühl- und Prozesssysteme wie Rohrleitungen und Wärmetauscher durch Chlor und dessen Einleitung mit dem Meerwasser in die Nordsee. Das Land hatte daher ein intensives gewässerökologisches Monitoring angeordnet. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) stellt den Ergebnisbericht online zur Verfügung (www.nlwkn.niedersachsen.de/ueberwachungesperanza).
Die fortlaufende Überwachung der Einleitung und Ausbreitung des chlorbehandelten Abwassers der Höegh Esperanza war eine der wesentlichen Auflagen der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Betrieb der Anlage. „Der Schutz des sensiblen Lebensraums Wattenmeer hat für uns höchste Priorität“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Dazu gehört auch größtmögliche Transparenz mit Blick auf die Ergebnisse der fortlaufend und regelmäßig stattfindenden Untersuchungen. Wir werden auch weiterhin sehr genau hinsehen, damit sichergestellt ist, dass Niedersachsens Einsatz zur Sicherung der deutschen Gasversorgung nicht zu Lasten unserer einzigartigen Natur geht. Einen Umweltrabatt wird es nicht geben.“
Gemäß der vom NLWKN erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis vom 16.12.2022 ist neben einer behördlichen Einleiterüberwachung und einer Eigenüberwachung, auch eine gewässerökologische Beweissicherung, ein sogenanntes Monitoring, aufgetragen worden. Dieses soll die im Vorfeld der Erlaubnis prognostizierten Auswirkungen auf die Jade und den Jadebusen überprüfen. Dazu werden seit der Inbetriebnahme im Dezember 2022 systematisch, sowohl an Bord der FSRU, als auch im Nah- und Fernbereich um die FSRU herum im monatlichen Rhythmus zu allen Tidezeitpunkten und jeweils in mehreren Wassertiefen, eine Vielzahl an Chlor- und Bromnebenprodukten analysiert. Auch die Temperaturausbreitung des eingeleiteten Prozesswassers in der Jade wird fortlaufend überwacht.
Mit Abschluss der Untersuchungen von August 2023 war der Überwachungsbehörde dazu ein zusammenfassender Bericht der Beweissicherung vorzulegen. Dieser umfasst mittlerweile auch den Zeitraum bis einschließlich Oktober 2023, um die unterschiedlichen Betriebsmodi der FSRU, insbesondere auch den Open Loop-Betrieb, zu berücksichtigen.
Als Fazit von elf Monaten FSRU-Betrieb konnte bisher keine negative Auswirkung auf das Gewässer festgestellt werden. Die Messwerte der verschiedenen Chlor- und Nebenprodukte lagen überwiegend sogar unter der jeweiligen Nachweisgrenze. Auch eine Auswirkung der Einleitung von heruntergekühltem Wasser im Sommer beziehungsweise erwärmtem Wasser in Winter war im Gewässer selbst nicht mehr messbar. Damit unterschritten die Messwerte auch die Prognosen der im Vorfeld erstellten Fachgutachten. Laut Bericht ist aus Sicht der Fachgutachter „eine Verschlechterung des Zustands des betroffenen Jadewasserkörper als Folge der Einleitungsmaßnahmen aus der FSRU damit ausgeschlossen“.
Neben den fortlaufend aktualisierten Ergebnissen der behördlichen Einleiterüberwachung und einem Zwischenbericht des NLWKN steht der zusammenfassende Bericht der Beweissicherung beziehungsweise zum Gewässer-Monitoring, nun auch auf der Webseite des NLWKN online zum Download zur Verfügung (www.nlwkn.niedersachsen.de/ueberwachungesperanza).
Aktuelle Betreiberin und Erlaubnisinhaberin der Anlage in Wilhelmshaven ist inzwischen die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET). Das Energieunternehmen Uniper hat über seine Tochter LNG Terminal Wilhelmshaven GmbH (LTeW) im Rahmen eines Bewirtschaftungsvertrags die kommerzielle und technische Betriebsführung des LNG-Terminals an der Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG) in Wilhelmshaven übernommen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.12.2023
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NLWKN Pressestelle
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