NLWKN Niedersachsen klar Logo

Vogelschutzprojekt „LIFE IP GrassBirdHabitats“ von UN-Dekadebüro ausgezeichnet

„Hervorragendes Beispiel“ für Schutz der Lebensräume von bodenbrütenden Wiesenvögeln in Niedersachsen.


Panorama-Aufnahme des Osterfeiner Moors im Vogelschutzgebiet Dümmer. Mit großflächiger Wiedervernässung ehemaliger Überschwemmungsgebiete werden Ziele des Artenschutzes und des Klimaschutzes erreicht. (Foto: Dr. Marcel Holy)   Bildrechte: Dr. Marcel Holy
Panorama-Aufnahme des Osterfeiner Moors im Vogelschutzgebiet Dümmer. Mit großflächiger Wiedervernässung ehemaliger Überschwemmungsgebiete werden Ziele des Artenschutzes und des Klimaschutzes erreicht. (Foto: Dr. Marcel Holy)

Hannover. Das im November 2020 gestartete Naturschutzprojekt LIFE IP GrassBirdHabitats wurde von der Jury der UN-Dekade Ökosystem-Wiederherstellung ausgezeichnet. Das Projekt, das vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz koordiniert und von der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) umgesetzt wird, dient maßgeblich dem Schutz der Lebensräume von bodenbrütenden Wiesenvögeln der Feuchtwiesen Niedersachsens. GrassBirdHabitats wird als „besonders positiver Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen der Moore und Feuchtgebiete und ihrer biologischen Vielfalt“ und damit als „Hervorragendes Beispiel der UN-Dekade“ gewertet.

Die UN-Dekade unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN steht für United Nations) und ergänzt die UN-Konventionen zur Biodiversität, zum Klimawandel und zur Wüstenbekämpfung. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, die weltweit leitende Umweltbehörde, koordiniert die UN-Dekade mit dem Ziel, Lebensqualität und Umwelt für die Zukunft zu verbessern.

Die Auszeichnung soll die Bekanntheit gelungener Projekte fördern, um wichtige Erfolge im Umweltschutz sichtbar zu machen. So verfolgt das LIFE IP GrassBirdHabitats das Ziel, Brutvögel der offenen Feuchtwiesen- und Weidelandschaften umfassend und nachhaltig zu schützen. Dafür ist es notwendig, die Brutgebiete während der Brutzeit nass zu halten. Feuchtwiesenvögel brauchen feuchte Wiesen. Hierfür müssen großräumig Flächen zur Verfügung stehen, um Wasserstände anheben zu können. Insbesondere auf Moorböden kommt die Vernässung dann auch dem Klimaschutz zugute: Wassergesättigte Böden vermindern die Freisetzung von CO2, das dem Klima schadet.

Wiesenvogelschutz ist Klimaschutz

Umweltminister Christian Meyer kennt das Projekt aus eigener Anschauung. Erst im März war er vor Ort am Dümmer. Er unterstreicht: „Wir sehen, dass Klimapolitik und Artenschutz kein Widerspruch sein müssen. Am Dümmer wird durch Wiedervernässung der Moorböden viel CO2 gehalten. Gleichzeitig steigen die Bestände der Wiesenvögel. Das zeigt mir: Wiesenvogelschutz ist Klimaschutz.“

Insofern stellt das Projekt einen effektiven Ansatz dar, der den Artenschutz mit wirkungsvollen Maßnahmen zur Verminderung von Klimaschäden verbindet. Das wurde mit der Auszeichnung der UN-Dekade nun gewürdigt.

Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004)

Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt.

Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW).

Das Projekt ist als Hervorragendes Beispiel auf der UN-Dekade-Webseite veröffentlicht.


Ein Kampfläufer bei der Nahrungssuche am Dümmer. Auch extrem seltene Brutvögel Niedersachsens profitieren von hohen Wasserständen im Grünland. (Foto: Oliver Lange/NLWKN)   Bildrechte: Foto: Oliver Lange/NLWKN
Ein Kampfläufer bei der Nahrungssuche am Dümmer. Auch extrem seltene Brutvögel Niedersachsens profitieren von hohen Wasserständen im Grünland. (Foto: Oliver Lange/NLWKN)
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.09.2023

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln