Küstenschutz-Projekt Leybucht
Es war eines der größten Küstenschutzprojekte in Niedersachsen: Die Eindeichung der Leybucht. Im Oktober 1985 wurde mit dem Bau begonnen, erst im Oktober 2000 konnte der Deichschluss des neuen Störtebeckerdeiches und des alten Leybuchtsiel erfolgen.
Die Leybucht hatte ihre größte Ausdehnung nach den Sturmfluten von 1374 / 77 mit ca 13.000 ha. Mit Eindeichungen gewann man ca. 10.000 ha fruchtbares Land zurück. 1950 wurde mit dem Bau des Störtebeckerdeiches die letzte Eindeichung vorgenommen. Für eine Veränderung der Leybucht bestehende Pläne gehen schon auf das Jahr 1961 zurück. Die Sturmfluten von 1962 und 1976 machten die Lage akut und man sah eine Volleindeichung vor, wobei die Deichlinie von 16,5 auf acht km verkürzt werden sollte. Dann wurde vorgegeben, die offene Bucht größtmöglich zu erhalten und das Mündungsbauwerk mit Siel möglichst nah an die tiefe Rinne der Norderley zu errichten.
Im März 1984 wurde der Planfeststellungsantrag in veränderter Form eingereicht, um Forderungen des Küstenschutzes, des Naturschutzes, der Entwässerung und des Ortes Greetsiel in Einklang zu bringen. Am 25.September 1985 erfolgte die mit Auflagen versehene Genehmigung. Schon zu Beginn der Planungen gab es zwar viel Widerstand durch Naturschutzverbände und Leybuchtanwohner gegen diese Baumaßnahme, dennoch gab es - wohl wegen der umfangreichen Informationen - relativ wenig Klagen.
Im Oktober 1985 wurde mit dem Bau begonnen, wobei als erstes die 100 m breite Deichbasis geschaffen wurde und der eigentliche Deichbau der sogenannten Leynase 1991 fertiggestellt war. Parallel dazu wurde das Sperrwerk Leysiel mit Schleuse bis zum September 1991 hergestellt und in Betrieb genommen.
Der Hafen in Greetsiel wurde bis 1998 umgestaltet und das alte Siel von 1798 wurde unter denkmalpflegerischer Begleitung saniert, wobei auch das schadhafte Mauerwerk erneuert wurde.
Von 1994 bis Oktober 2000 konnte der Deichschluss des neuen Störtebeckerdeiches und des alten Leybuchtsiel erfolgen.