Das Schöpfwerk Borssum
Die Entwässerungssituation im Gebiet des I. Entwässerungsverbandes Emden gestaltete sich seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zusehends schwieriger. Gründe hierfür waren unter anderem die Verluste der Siele in Emden und Larrelt durch den Bau des Ems-Jade-Kanals, die Bau- und Eindeichungsmaßnahmen an der Larrelt-Wybelsumer Bucht und dem Emder Hafen sowie dessen Ausbau von 17 Hektar Fläche 1880 auf über 140 Hektar im Jahre 1925.
1926 verpflichtete sich der I. Entwässerungsverband Emden (I. EVE) Hochwasserabflüsse aus dem Ems-Jade-Kanal, die nicht über den Emder Hafen abgeleitet werden können, über ein Abschlagbauwerk in den Emder Vorflutkanal aufzunehmen und zunächst über das Borssumer Siel und ab 1929 zusätzlich über das neu erbaute Schöpfwerk Borssum in die Ems abzuführen.
Baubeginn für das Schöpfwerk Borssum war am 15. August 1928 und bereits im November 1929 konnte das Schöpfwerk fertiggestellt werden. Es erweist sich seither als sehr zuverlässige Anlage. Allerdings reichte es in den folgenden Jahrzehnten für die Entwässerung des Verbandsgebiet des I. EVE und der Abflüsse aus dem Ems-Jade-Kanal nicht mehr aus, so dass in den Jahren 1964 bis 1968 das Siel- und Schöpfwerk Knock gebaut wurde.
1997 wurde das Schöpfwerk Borssum dann zusammen mit dem Emder Vorflutkanal vom Land Niedersachsen übernommen. Anschließend wurde es saniert und erhielt eine moderne Elektroausstattung. Noch heute hat es eine wichtige Entwässerungsfunktion für die Abflüsse aus dem Ems-Jade-Kanal, die weder in den Emder Hafen noch zum Schöpfwerk Knock abgeschlagen werden können.
Das Schöpfwerk Borssum in der Stadt Emden ist eine landeseigene Anlage und wird daher vom NLWKN betrieben. Zuständig ist die Betriebsstelle in Aurich.
Schöpfwerk Borssum