Artikel-Informationen
erstellt am:
08.06.2021
zuletzt aktualisiert am:
29.06.2021
Ansprechpartner/in:
Herr Johannes Leicht
Hintergrund
Die Hunte entspringt am Nordhang des Wiehengebirges und mündet nach einer Lauflänge von rund 165 km bei Elsfleth in die Weser. In dem Gewässerabschnitt von Diepholz bis Wildeshausen wurde die Hunte letztmalig in den 60er Jahren zur Verbesserung der Entwässerung in der Dümmerniederung und den angrenzenden Flächen in der Talaue begradigt und vertieft. Hierbei wurde eine große Anzahl von Flussbögen abgeschnitten, die teilweise verfüllt wurden bzw. als Altarme oder Altwasser erhalten blieben. Zur Minimierung der Gewässererosion, Sicherung eines Mindestwasserstandes und Erhaltung des Retentionsvermögens in der Talaue wurden südlich von Wildeshausen im Abstand von rund zwei bis vier km Stauanlagen eingebaut.
Im Bereich nördlich von Wildeshausen sind in den letzten Jahren Maßnahmen zur Laufverlängerung umgesetzt worden. Durch die noch bestehenden Wehranlagen südlich von Wildeshausen wird die ökologische Durchgängigkeit in der Hunte unterbrochen, zumal sich die an den Stauwehren vorhandenen Beckenfischpässe aufgrund von Verblockungen und veralteten Bemessungsansätzen als nicht funktionsfähig erwiesen haben.
Die Umgestaltungen der Wehranlagen Hengemühle, Hölingen, Barnstorf, Lahr, Goldenstedt, Pestrup und Cornau sind bereits erfolgt.
Beschreibung des Vorhabens
Das Bauvorhaben ist Bestandteil der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).
Gefördert wird der Umbau im Rahmen des ELER-Programms (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums).
Die Förderung von geeigneten Vorhaben der Gewässer- und Auenentwicklung an den landesweiten Prioritätsgewässern und in ihren begleitenden Auen und Niederungen ist ein Beitrag zur Umsetzung des Aktionsprogramms Niedersächsische Gewässerlandschaften und der europarechtlichen Vorgaben zur Entwicklung der heimischen Gewässerlandschaften. Weiterführende Infos siehe Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften.
Das Projekt beinhaltet den Bau eines Raugerinnes in Beckenstruktur in einem Wehrfeld. Das Raugerinne besteht aus 13 Becken und 14 Querriegeln. Durch den treppenartigen Höhenabbau an jedem Riegel und den dazwischenliegenden Ruhezonen wird der aquatischen und benthischen Fauna an rechnerisch 300 Tagen der Aufstieg ins Oberwasser ermöglicht.
Stand der Bauarbeiten am Wehr Rechtern
Die Umgestaltungsarbeiten der Wehranlage laufen seit Ende April 2021. Um das Raugerinne bis zu einem Abfluss von Q330 (statistische Unterschreitung von 330 Tagen im Jahr) baulich vom übrigen Gewässerprofil abzutrennen, wurden im Zuge der Baumaßnahmen Spundwände in die Flusssohle eingebaut.
Für die Erstellung der Riegel werden massive Quarzit-Bruchsteine in das Deckwerk eingebracht, so dass die Sollhöhe des jeweiligen Riegels erreicht wird. Die Riegelsteine sowie das Sohlenmaterial sind so bemessen, dass sie mit hinreichender Sicherheit den angreifenden Strömungskräften bei einem HQ100-Abfluss standhalten können.
Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten wird die Riegel-Becken-Struktur fertiggestellt und der alte Bootsanleger hinter der neu errichteten Sohlgleite neu errichtet. Die voraussichtliche Fertigstellung der Baumaßnahme soll im Juni 2021 erfolgen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
08.06.2021
zuletzt aktualisiert am:
29.06.2021
Ansprechpartner/in:
Herr Johannes Leicht