Der Dümmer: Kranker See, was tun?
Seit mehr als zehn Jahren prägen intensive Blaualgen-Massenentwicklungen das sommerliche Erscheinungsbild des Dümmer. Absterbende Blaualgen führen in den Uferbereichen des Sees sowie in den Seeabflüssen regelmäßig zu Sauerstoffmangel und in dessen Folge zu starker Geruchsbelästigung bis hin zu lokalem Fischsterben. Das Niedersächsische Umweltministerium beauftragte daher den NLWKN, einen Plan zur Fortsetzung der Dümmer-Sanierung aufzustellen.
Der entwickelte „16-Punkte-Plan zur Dümmersanierung“ entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Dümmerbeirat und war Grundlage für den Kabinettsbeschluss von Januar 2013, der die langfristige Sanierung des Dümmers vorsieht.
Das Dümmersanierungs-Konzept von 1987 sollte eine wegen konkurrierender Nutzungsansprüche bestehende Konfliktsituation zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft unter Berücksichtigung touristischer Belange aufzeigen und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen. Der Schwerpunkt der wasserwirtschaftlichen Aktivitäten lag dabei auf einer Reduzierung der Nährstoffeinträge zur Verbesserung der Gewässergüte und Erhaltung einer offenen Wasserfläche des Sees. Seither konnten durch den Ausbau der zentralen Wasserbehandlung und der Modernisierung der kommunalen Kläranlagen die Phosphorfrachten aus dieser Quelle um mehr als 90 Prozent reduziert werden. Die Umleitung des Bornbaches im Jahr 2009 führte zu einer weiteren Reduzierung der jährlichen Phosphorbelastung des Sees auf weniger als 50 Prozent. Regelmäßige Schlammentnahmen sichern seit 1974 zudem den Nutzungserhalt des Sees für den Wassersport.
Trotz weitgehender Umsetzung der im Sanierungskonzept beschriebenen Maßnahmen hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass weitere Sanierungsschritte erforderlich sind. Ein unverzichtbares Element zur Reduktion des Phosphoreintrages in den Dümmer ist dabei unter anderem der Großschilfpolder mit einer Fläche von mindestens 81 Hektar. Ein großer Teil der benötigten Flächen befindet sich bereits in Landeseigentum. Weitere Maßnahmen – von der Gewässerschutzberatung bis zu Gewässerentwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen im Einzugsgebiet der oberen Hunte – haben ebenfalls das Ziel, die Nährstoffbelastungen des Sees nachhaltig zu reduzieren. Um das aktuelle Dümmersanierungs-Konzept in den nächsten zwölf Jahren umsetzen zu können, sind allein bis 2016 knapp 18 Millionen Euro im Landeshaushalt eingeplant.
Maßnahmen zur gewässerökologischen Landbewirtschaftung
Der Dümmer ist mit einer Fläche von mehr als 50 Hektar und einer mittleren Tiefe von in etwa einem Meter der zweitgrößte See in Niedersachsen. Er wird von der Hunte gespeist. Das Einzugsgebiet des Dümmers beträgt 324 km² und wird überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.
Im Dümmersanierungskonzept von 1987 hatte man wegen konkurrierender Nutzungsansprüche zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft, sowie unter Berücksichtigung touristischer Belange Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die grundsätzliche Zielsetzung besteht in der deutlichen Reduzierung der eingeleiteten Nährstofffrachten in den Dümmer.
Durch den entsprechenden Ausbau der Zentralen Wasserbehandlung in Verbindung mit der Modernisierung der kommunalen Kläranlagen konnten die Phosphatfrachten aus diesem Bereich um 90% reduziert werden. Eine weitere Reduktion der Phosphatfrachten erfolgte durch die Umleitung des Bornbachs im Jahre 2009 in der Größenordnung von 50%.
Im Rahmenentwurf zur Fortsetzung der Dümmersanierung aus dem Jahre 2012 sind weitere Sanierungsschritte benannt worden. Hierzu gehören als Kernelement das Schilfpoldersystem, sowie sogenannte „Flankierende Maßnahmen“, wie z. B. eine Gewässerschutzberatung, Gewässerentwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen und Hochwasserschutzmaßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers.
Eine erfolgreiche Umsetzung der „Flankierenden Maßnahmen“ kann zudem dazu beitragen, den Flächenverbrauch durch das Schilfpoldersystem zu begrenzen. Der Dümmer gehört zu den Seen in Niedersachsen, für die die Zielsetzungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie gelten. Dies bedeutet, dass für den Dümmer der gute ökologische Zustand zu erreichen ist.
Das Niedersächsische Umweltministerium hat zur Umsetzung der gewässerökologischen Landbewirtschaftung für die Jahre 2017 bis 2021 insgesamt 750.000 Euro im Rahmen eines Zuwendungsvertrages bereitgestellt. Mit diesen Finanzmitteln sollen Freiwillige Vereinbarungen in Anlehnung an die Maßnahmen im Trinkwasserschutz abgeschlossen werden. Grundlage des Zuwendungsvertrages ist ein Schutzkonzept, welches mit der Kooperation „Dümmer/Obere Hunte“ abgestimmt wurde.
Vertragspartner des Zuwendungsvertrages sind der NLWKN, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Unterhaltungsverband „Obere Hunte“, der als Maßnahmeträger fungiert. Interessierte Landwirte aus dem Dümmereinzugsgebiet können ab sofort entsprechende Anträge beim Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ einreichen.
Der veröffentlichte Maßnahmenkatalog, Antragsunterlagen sowie Hinweise zur Abwicklung des Verfahrens finden Sie auch unter diesem Link.
Weitere Informationen enthält auch das Dokument zum Maßnahmenkatalog in der Info-Spalte.
Bildrechte: NLWKN
Sanierung tut Not: Der Dümmer ist heute weit entfernt vom ökologischen Qualitätsziel eines guten Zustandes gemäß der Wasserrahmenrichtlinie.
Der Dümmer ist mit einer Fläche von 15 Quadratkilometern und einer mittleren Tiefe von etwa einem Meter der zweitgrößte See in Niedersachsen. Er wird von der Hunte gespeist, deren 324 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Die dadurch bedingte zu hohe Belastung mit Phosphor führte zu einer zunehmenden Vermehrung planktischer Algen.