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KLuGe Dumme: Kooperation von Landwirtschaft und Naturschutz

Landgraben-Dumme-Niederung zählt zu den artenreichsten Schutzgebieten Niedersachsens/ Presseinformation vom 28. März 2017


Bergen/ Lüneburg – Um die artenreiche Landgraben-Dumme-Niederung noch besser zu schützen, haben der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und der Bauernverband Nordostniedersachsen (BVNON) eine auf mehrere Jahre angelegte enge Zusammenarbeit vereinbart. Sichtbarer Ausdruck dieses Kooperationsprojektes „KLuGe Dumme“ (Kooperative Landschaftspflege und kooperatives Gebietsmanagement in der Landgraben-Dummeniederung) ist Diplom-Biologe Stefan Beilke, der seit 1. Februar im Projektbüro in der früheren Regenbogenschule in Bergen arbeitet. Er steht dort als Ansprechpartner für alle Fragen des Arten- und Biotopschutzes bei der Landbewirtschaftung zur Verfügung.

„Die Landgraben-Dumme-Niederung an der Südgrenze des Wendlandes zu Sachsen-Anhalt zählt zu den bedeutendsten Schutzgebietssystemen Niedersachsens und ist durch ein Mosaik aus teilweise extensiv genutztem Grünland, Riedern und Brachen, Feuchtwäldern und sonstigen Feuchtlebensräumen geprägt“ unterstreicht Beilkes Vorgesetzter Danny Wolff vom NLWKN in Lüneburg. Das bis Ende 2021 angelegte Kooperationsvorhaben soll unter besonderer Berücksichtigung der Belange und Interessen der Landnutzer die Pflege und Entwicklung dieses Landschaftsraumes noch besser gewährleisten. „Die Landnutzer sind sich der Bedeutung dieser Kulturlandschaft für den Arten- und Biotopschutz bewusst und sind bereit, ihren Beitrag zu deren Erhaltung und Entwicklung zu leisten“, betonte Wolf Winkelmann, Geschäftsführer des BVNON.

Rückgrat des Projektgebietes ist das FFH- und Vogelschutzgebiet „Landgraben-Dumme-Niederung“. Da sich Arten aber nicht immer an Schutzgebietsgrenzen halten, erstreckt sich die Kooperation grundsätzlich auch auf die nördlich angrenzenden Bereiche. Hier kommen unter anderem mehrjährige Vertragsnaturschutzmodelle aus den Niedersächsischen Agrarumweltmaßnahmen oder kurzfristige Absprachen zum Schutz von Bruten der vom Aussterben bedrohten Wiesenweihe zum Tragen. „Wir wollen gemeinsam auf freiwilliger Basis effiziente Lösungen entwickeln, die den Bedingungen des Schutzgebietes entsprechen, und setzen dabei auf die Erfahrungen und Umsetzungsmöglichkeiten der örtlichen Betriebe“, ergänzt Stefan Beilke.

Zur Abstimmung der jährlichen Arbeitsschwerpunkte ist ein Arbeitskreis aus Vertretern des Naturschutzes und der Landwirtschaft vorgesehen, der vor allem aus ortskundigen Praktikern besteht. Für dieses Frühjahr wurden die Ziele bereits abgesteckt: So soll für ausgewählte, teilweise schon seit mehr als 10 oder 20 Jahren nicht mehr gedüngte Grünlandflächen im Eigentum des Landes, des Landkreises oder des BUND der Nährstoffgehalt des Bodens untersucht und bei einem entsprechenden Bedarf die Nachdüngung mit wichtigen Pflanzennährstoffen zugelassen werden. Dadurch sollen vor allem gefährdete Kräuter wieder gefördert werden. Sofern die aktuelle Besiedlung des Grünlandes z.B. mit Wiesenbrütern dies zulässt, sollen Bewirtschaftungsregelungen für Naturschutzflächen in enger Abstimmung zukünftig flexibler gehandhabt werden. Für private Acker- und Grünlandflächen wird eine Beratung der Landwirte für die Teilnahme an Agrarumweltmaßnahmen angeboten.

Neben dem NLWKN und dem BVNON arbeiten auch der Landkreis Lüchow-Dannenberg und der BUND im Projekt „KLuGe Dumme“ mit und bringen ihre Naturschutzflächen in die Kooperation ein. Der BUND setzt seine inhaltlichen Schwerpunkte dabei auf die naturnahe Gestaltung von Fließ- und Kleingewässern sowie Quellbereichen. In der früheren Regenbogenschule betreibt er eine ebenfalls vom Land geförderte ökologische Station.

Finanziert wird „KLuGe Dumme“ aus Mitteln des Landes und der Europäischen Union (ELER). Auf Grundlage der Förderrichtlinie „Landschaftspflege und Gebietsmanagement“ des Niedersächsischen Umweltministeriums wurden für einen Zeitraum von rund fünf Jahren für das Projekt insgesamt circa 485.000 Euro bewilligt.
Die Ansprechpartner in der Landgraben Dumme-Niederung   Bildrechte: NLWKN

Die Ansprechpartner in der Landgraben Dumme-Niederung

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.03.2017

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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