Allgemeine Hinweise zum Verhalten in Wolfsgebieten
Der Wolf galt lange Zeit als ausgestorben in Deutschland – nun ist er in Niedersachsen wieder heimisch geworden. Doch seine Lebensbedingungen haben sich verändert: Die Besiedlung durch den Menschen ist dichter geworden und Straßen durchziehen die immer intensiver genutzte Landschaft. Für die Wölfe ist es daher unmöglich, sich von allen "menschlichen" Gebieten fernzuhalten.
So stellt uns die Rückkehr des Wolfes vor eine wichtige Aufgabe: friedlich nebeneinander zu leben.
Der Wolf ist für den Menschen normalerweise ungefährlich. Die Tiere gehen uns meist aus dem Weg - wobei junge Wölfe neugieriger sein können als ausgewachsene Tiere. Autos und Häuser werden vom Wolf nicht mit dem Menschen in Verbindung gebracht. Daher werden sie nicht als Bedrohung empfunden und nicht unbedingt gemieden.
Wölfe akzeptieren Siedlungsbereiche als Bestandteile ihres natürlichen Lebensraumes, sie sind nicht auf „Wildnis-Gebiete“ angewiesen. Es kann daher vorkommen, dass Wölfe in unmittelbarer Nähe von Ortschaften vorbeilaufen oder auch mal durchlaufen - meist in der Dämmerung und Nacht, wenn sie vom Menschen weniger gestört werden, manchmal aber auch tagsüber. Auch in Gebieten, in denen Wölfe leben, kann man sich weiterhin frei bewegen.
Hier finden Sie Verhaltenstipps für eine direkte Begegnung mit einem Wolf.
Achten Sie bei Spaziergängen mit Hunden in Wolfsgebieten darauf, dass Ihr Hund zu seinem eigenen Schutz immer in Rufweite ist und auf Zuruf gehorcht. Dies entspricht der allgemeinen Verpflichtung aus dem Niedersächsischen Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (§ 33 NWaldLG) und gilt für ganz Niedersachsen. Demnach muss dafür gesorgt werden, dass Hunde in der freien Landschaft nicht streunen oder wildern.
Ein unbeaufsichtigter Hund läuft Gefahr, von Wölfen als „fremder Wolf“ angegriffen zu werden, der in ihr Revier eindringen will. Wie überall sonst auch gilt der allgemeine Leinenzwang vom 1. April bis zum 15. Juli. Bei einer direkten Wolfsbegegnung halten Sie ihren Hund an der kurzen Leine.
In Gebieten mit Wolfsvorkommen sollten Abfälle, die Fressbares enthalten, sicher verschlossen gelagert werden, um eine passive Anfütterung von Wölfen zu vermeiden.
Sollten Sie sich damit sicherer fühlen, können Sie bei Spaziergängen in Wolfsgebieten auch Pfefferspray, eine Trillerpfeife oder einen „Schrill-Alarm“ mit sich führen.
Sprechen Sie auch mit Ihren Kindern über den Wolf. Für Kinder gelten die gleichen Verhaltenstipps wie für Erwachsene.
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Wolfsbüro im NLWKN
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover